Rhein-Neckar/Südwesten, 23. April 2016. (red/pol) Die Konfrontationen zwischen türkischen und kurdischen Gruppierungen nehmen zu – nicht nur im „politischen Umfeld“, sondern auch im kriminellen. In Stuttgart bekriegen sich „rockerähnliche Gruppen“. Mit dabei – die „Osmanen“. Eine Gruppierung, die besonders stark in Frankfurt auftritt, aber seit geraumer Zeit ebenso in Mannheim „Flagge zeigt“.
Bereits länger andauernde Auseinandersetzungen zwischen rockerähnlichen Gruppierungen sind in der Nacht zum Donnerstag in Stuttgart und Ludwigsburg erneut eskaliert, teilen Staatsanwaltschaft Stuttgart und die Polizei mit.
Am Mittwochabend, gegen 22:00 Uhr, soll ein 25-jähriges Mitglied einer von kurdischstämmigen Personen dominierten Gruppierung von mehreren, bislang unbekannten Tätern in Stuttgart-Stammheim verfolgt und in der Freihofstraße angegriffen worden sein. Dabei setzten die Angreifer Schlag- und Stichwerkzeuge ein und verletzten den 25-Jährigen schwer. Bei den Angreifern handelte es sich ersten Ermittlungen zufolge vermutlich um Mitglieder einer nationaltürkischen Gruppierung. Was auch immer das heißen mag.
Nachdem der Schwerverletzte zur ärztlichen Versorgung ins Klinikum Ludwigsburg gebracht worden war, kam es in Ludwigsburg gegen 01:00 Uhr im Bereich der Harteneckstraße und der Erlachhofstraße zu einer weiteren Auseinandersetzung zwischen nunmehr rund 20 Mitgliedern der kurdischen Gruppierung und zwei 32 und 41 Jahre alten Männern, die der türkischen Gruppierung zuzurechnen sind. Womöglich ein „Racheakt“.
Die Männer wurden dabei mit Baseballschlägern und Messer angegriffen. Der 41-Jährige zog sich lebensbedrohliche Schlag- und Stichverletzungen zu und musste intensivmedizinisch versorgt werden, so die Behörden.
Der 32-Jährige, der mit mehreren Platzwunden und einer Stichverletzung ins Krankenhaus gebracht wurde, konnte die Klinik mittlerweile wieder verlassen.
Die Kriminalpolizei hat sowohl in Stuttgart als auch in Ludwigsburg (mit Sitz bei der Kriminalpolizeidirektion Böblingen) Ermittlungsgruppen eingerichtet, die die weiteren Ermittlungen in enger Abstimmung führen werden.
Zeugen, die eine der Auseinandersetzungen beobachtet haben oder sonst sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich zu melden.