Weinheim, 23. Juni 2016. (red/pm) Am 06. Juli soll die erste der neuen Gemeinschaftsunterkünfte nach dem Modell „Geschosswohnungsbau“ in Weinheim belegt werden. Zuerst sollen Familien einziehen und später Männer aus der Notunterkunft „Winzerhalle“.
Information des Landratsamtes Rhein-Neckar-Kreis:
„Als erste der neuen Gemeinschaftsunterkünfte nach dem Modell „Geschosswohnungsbau“ in Weinheim wird der Rhein-Neckar-Kreis am Mittwoch, 06. Juli, die Gebäude in der Heppenheimer Straße in Weinheim mit Asylbewerbern belegen.
Es handelt sich um vier Familien mit insgesamt 21 Personen, die dem Kreis vom Regierungspräsidium Karlsruhe neu zugewiesen worden sind. Zwei Familien kommen aus Afghanistan, eine Familie aus Tunesien und eine Familie aus dem Iran mit zusammen sieben, zum Teil sehr jungen Kindern.
Gut ausgebaute Unterkünfte sind sehr wichtig
Zu einem späteren Zeitpunkt sollen noch 13 Männer aus der Notunterkunft „Winzerhalle“ in Weinheim-Lützelsachsen die Belegung ergänzen, sodass dann 34 Menschen in der für maximal 80 Personen ausgelegten Gemeinschaftsunterkunft wohnen werden.
„Wir sind froh, nun diese sehr gute Unterkunft nun zur Verfügung zu haben“, sagt Stefan Becker, Ordnungsamtsleiter des Kreises, der in Flüchtlingsfragen mit der Großen Kreisstadt und den sehr aktiven ehrenamtlich Tätigen in engem Kontakt steht. Die Gemeinschaftsunterkunft in der Heppenheimer Straße, die im Übrigen bereits nach Maßgabe der vorerst bis 2018 verschobenen 7-Quadratmeter-Regelung für jeden Asylbewerber errichtet ist, ist die erste Unterkunft in Weinheim, die der Eigenbetrieb Bau und Vermögen Rhein-Neckar-Kreis für Flüchtlinge selbst errichtet hat.
Solche gut ausgebauten Gemeinschaftsunterkünfte sind für den Kreis und besonders die Schutzbedürftigen sehr wichtig, denn dort lassen sich die Betreuungsaufgaben viel besser angehen als in Notunterkünften, da die Situation entspannter ist.
„Notunterkünften sukzessive leeren“
Die derzeit geringe Zugangsquote in den Rhein-Neckar-Kreis spiegelt nicht das aktuelle Landesbild wider. Das Land gewährt vielmehr denjenigen Landkreisen, die – wie der Rhein-Neckar-Kreis – in den vergangenen Monaten ihre Aufnahmeverpflichtung voll erfüllt haben, vorerst verringerte monatliche Zuweisungen.
Derzeit sind im Kreis rund 6.800 geflüchtete Menschen vorläufig untergebracht, rund 1.500 leben noch in Notunterkünften, die das Ordnungsamt sukzessive leeren will. Dazu zählen auch das ehemalige Druckhaus der Diesbach-Medien in Weinheim und die Winzerhalle in Lützelsachsen.
Allerdings will der Kreis in der Flüchtlingsfrage noch nicht von einer Entwarnung sprechen, da in den Herkunftsländern die Not der Menschen nach wie vor groß ist und sich künftige Entwicklungen in Griechenland, der Türkei und Nordafrika sowie die Entwicklung neuer Fluchtrouten – auch über das Mittelmeer – noch in keinster Weise abschätzen lassen.“