Wiesloch/Rhein-Neckar, 22. September 2011. (red/pol) Nachdem am 07. Mai 2011 der als gefährlich eingestufte Andrej Welz (Boulevardpresse: “Taximörder”) aus dem Psychiatrischen Zentrum Nordbaden (PZN) ausbrechen konnte, ist am Dienstag Nachmittag erneut einem 21-jährigen Patienten die Flucht gelungen. Angeblich bestand keine Gefahr für die Bevölkerung – nach Zeugenaussagen soll der Mann diese aber mit einer Mistgabel bedroht haben.
Von Hardy Prothmann
Wie sicher ist das Psychiatrischen Zentrum Nordbaden (PZN)? Wieder ist einem Patienten die Flucht gelungen. Dieser konnte eine 4,80 Meter hohe Mauer überwinden. Angeblich durch “Hochspringen” – sollte dem so sein, hat der Mann einen Weltrekord geschafft, der Jahrhunderte bestand haben dürfte. Tatsächlich gab es durch “Stelen” Kletterhilfen.
Angeblich hat zu keiner Zeit eine Gefahr für die Bevölkerung bestanden. Wieso dann das Großaufgebot der Polizei und der Einsatz eines Hubschraubers? Um einen “harmlosen” Patienten einzufangen?
Im Video von PR-Video.de sagen Zeugen aus, dass sie von dem Mann mit einer Mistgabel bedroht worden sind. Ist das keine Gefahr?
Angeblich “arbeiten PRZ und Polizei den Vorgang nun auf” – das ist auch dringend gebote, wenn die Bevölkerung Vertrauen in diese Einrichtung haben soll. Zwei Ausbrücke innerhalb von fünf Monaten sind nicht gerade dazu angetan, dass sich die Bevölkerung sicher fühlen kann.
Klar ist, dass man den Patienten keinen Vorwurf machen kann. Sie sind krank – handeln nicht rational und nachvollziehbar. Sie müssen vor sich selbst beschützt werden. Noch mehr aber die Bevölkerung. Die Sicherheitsbestimmungen beim PZN scheinen nicht nur zu lasch – sie sind es. Sonst hätte es nicht diese zwei Ausbrüche gegeben.
Langsam wird es Zeit, dass die Verantwortlichen Konsequenzen ziehen: Entweder machen sie das PZN ausbruchssicher oder sie sollten sich einen anderen Job suchen.
Video unseres Partners PR-Video.de
Information der Polizei:
“Nur etwa 90 Minuten, nachdem am Dienstagnachmittag ein 21-jähriger aus dem Psychiatrischen Zentrum Nordbaden (PZN) geflohen war, konnte er von der Polizei festgenommen werden. Während eines Hofganges mit mehreren Patienten, unter der Aufsicht von zwei Pflegern, gelang es dem 21-Jährigen kurz nach 16 Uhr an der 4,80 m hohen Mauer hochzuspringen und mithilfe der Zwischenräume der Stelen nach oben auf die Mauerkrone zu klettern. (Die Sicherungsmauer um den Lichthof ist mit Stelen unterbrochen – siehe Bild). Von dort sprang er herunter und flüchtete zunächst.
Während einer groß angelegten Fahndung, bei der auch der Polizeihubschrauber eingesetzt wurde, gab ein Zeuge den entscheidenden Hinweis zur Festnahme des Gesuchten kurz nach 17:30 Uhr.
Er hatte den Gesuchten, nur mit einer Unterhose bekleidet, auf einer Wiese im Stadtteil Baiertal angetroffen. Da er aufgrund der Situation und des kreisenden Polizeihubschraubers einen Zusammenhang mit einem Entwichenen aus dem PZN vermutete, ging er zu einem in der Nähe liegenden Hof, von wo aus er die Polizei informierte.
Der 21-Jährige hatte sich in dem umzäunten Grundstück in einem Pferdeanhänger versteckt. Nachdem das Grundstück umstellt war, ließ er sich widerstandslos festnehmen. Anschließend wurde er wieder ins PZN eingeliefert.”
Information des Psychiatrischen Zentrum Nordbaden (PZN):
“Am 20.9. ist ein Patient beim begleiteten Gemeinschaftshofgang aus der neuen Aufnahmestation 11 „vor der Mauer” entwichen. Der Hof ist von verklinkerten Mauerwerksstelen umgrenzt. Dem Patienten gelang es, die 4,80 Meter hohen Stelen (siehe Fotos Webseite PZN) trotz sofortigen Eingreifens zweier Mitarbeiter zu überwinden. Die Station wurde Anfang September von Patienten bezogen.
Die Station nimmt regelhaft Maßregelpatienten aus den umliegenden Landgerichtsbezirken auf. Besonders sicherungsbedürftige Patienten dagegen werden immer im Sicherheitsbereich „hinter der Mauer” aufgenommen und behandelt. In diesen besonders gesicherten Bereich ist der wiederaufgegriffene Patient als Folge seiner Entweichung verlegt worden und wird dort weiter behandelt.
Die Umstände der Entweichung werden PZN-intern und mit der Polizei aufgearbeitet. Die bauseitig in die Wege geleiteten zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen (u.a. Natodrahtrollen und Übersteigschutz) sind beauftragt. Bis zum Abschluss und der externen Abnahme dieser Maßnahmen sind die Hofgangsmöglichkeiten drastisch eingeschränkt.”