Mannheim/Rhein-Neckar, 23. Mai 2015. (red) Der Kita-Streik trifft vor allem die Eltern – wenigstens nicht mehr finanziell, denn die Stadt will die Beiträge an die Eltern zurückerstatten. Für die Gemeinden bedeuten die Tarifforderungen allerdings hohe zusätzliche Belastungen. 2014 betrugen die Gesamtausgaben der Stadt Mannheim 101 Millionen Euro. Sollte die Gewerkschaft ver.di ihre Forderungen durchsetzen können, wird der Haushalt um weitere Millionen Euro belastet.
Wir haben die Stadt Mannheim zu konkreten Zahlen in Sachen Kinderbetreuung angefragt, damit man bei der Diskussion zum Thema mit harten Fakten argumentieren kann. Das Medienteam hat die Fragen beantwortet.
Wie viele Kinder werden aktuell durch die Stadt in welchen Einrichtungen (Typ) betreut?
Antwort: Rund 7000 Kinder in Krippe, Kita, Hort in Kinderhäusern, Eltern-Kind-Zentren
Welche Gebühren werden dafür in Summe fällig?
Antwort: Jährlich belaufen sich die Gebühren rund 8,2 Mio Euro.
Gesamtaufwand für Kinderbetreuung: 101 Millionen Euro
Welche zusätzliche Kosten trägt die Stadt?
Antwort: Die Stadt trägt Personalkosten, Sachkosten, Investitionskosten, Instandhaltungskosten, Mietkosten. Im Kalenderjahr 2014 ergab dies eine Gesamtsumme von 50.977.678,29 €.
Wie haben sich die Ausgaben hier seit 2009 entwickelt?
Antwort: In den forcierten Krippenausbau investierte die Stadt rund 82 Millionen Euro allein in die letzte Ausbaustufe. Durch die Schaffung neuer Plätze sind auch die Kosten gestiegen. Ein unmittelbarer Vergleich zu 2009 ist leider nicht möglich, da die Rechnungslegung nach Einführung des Neuen Kommunalen Haushalts- und Rechnungswesens (NKHR) von Kameralistik auf Doppik umgestellt wurde. 2014 betrug der Gesamtaufwand für die Kinderbetreuung rund 101 Millionen Euro.
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Wie viele Mitarbeiter sind im Ausstand?
Antwort: Zum Stichtag 8. Mai waren 710 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Ausstand.
83 Prozent der Notplätze belegt
Wie viele der Notplätze sind belegt?
Antwort: Die Auslastung des Notdienstes unterliegt naturgemäß tagesaktuellen Schwankungen und liegt aktuell bei 82 Prozent, die Krippenplätze sind vollständig ausgeschöpft. Die Horte an den Schulen Feudenheim, Mozart M6, Pestalozzi, Gebrüder Grimm, Erich Kästner, Neuhermsheim, Rheinaugrundschule, Wallstadtgrundschule und Oststadt sind voll, in den anderen Einrichtungen sind noch Restplätze übrig.
Was würde die Forderung der Gewerkschaft die Stadt an Mehrausgaben pro Monat kosten?
Antwort: Da die Forderungen der Gewerkschaften Beschäftigte im gesamten Sozial- und Erziehungsdienst betreffen, ist eine Vielzahl an Einzelfallkonstellationen zu prüfen. Die Stadt rechnet mit einer monatlichen Mehrbelastung im hohen sechsstelligen Bereich.