Rhein-Neckar/Brüssel/Berlin, 23. März 2016. (red/pro) Aktuell laufen die Ermittlungen nach den Terrortaten von Brüssel auf Hochtouren – mindestens ein Terrorist befindet sich noch auf der Flucht. Das Auswärtige Amt informiert unterdessen, dass es mehrere verletzte deutsche Staatsangehörige gibt. Möglicherweise auch Tote.
Wir müssen leider bestätigen, dass unter den bei dem Terroranschlag verletzten Personen auch deutsche Staatsangehörige sind, darunter mindestens eine schwer verletzte Person,
sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts auf Anfrage. Weiter heißt es aus dem Auswärtigen Amt, dass man nicht ausschließen könne, dass auch Deutsche bei den Terroranschlägen ums Leben gekommen seien. Die Untersuchungen dauerten an und es könne noch einige Zeit dauern, bis belastbare Informationen vorliegen.
Der Krisenstab der Bundesregierung hat gestern unmittelbar nach Bekanntwerden der Anschläge seine Arbeit im Auswärtigen Amt aufgenommen. Auch über Nacht haben die Mitarbeiter gemeinsam mit den Kollegen der deutschen Botschaft in Brüssel und im engen Kontakt mit den belgischen Behörden versucht zu klären, wieviele Deutsche bei den schrecklichen Terroranschlägen verletzt wurden und ob Deutsche bei den Anschlägen ums Leben gekommen sind. Konsularteams der Botschaft sind in der Stadt und der Region unterwegs, um den betroffenen Deutschen konsularische Hilfe zu leisten.
Die Reise- und Sicherheitshinweise für Belgien werden fortlaufend aktualisiert.
Schwierige Ermittlungen
Unterdessen kommen die Ermittlungen der Polizei in Belgien voran. Als Täter gelten die Brüder Ibrahim und Khalid el-Bakraoui, beide polizeibekannt.
Bei den Attenaten am Flughafen und in einer Metro-Station sollen 31 Menschen getötet und mehr als 270 verletzt worden sein. Ibrahim El Bakraoui (29) soll sich am Flughafen in die Luft gesprengt haben, sein Bruder Khalid el-Bakraoui (27) in der Metro-Station, teilte Staatsanwalt Frédéric Van Leeuw mit. Ein weiterer bislang unbekannter Mann soll den zweiten Sprengsatz am Flughafen gezündet haben, ein dritter, unbekannter Mann soll sich auf der Flucht befinden. Die Terrororganisation “Islamischer Staat” soll sich zu den Attacken bekannt haben.
Die Polizei teilte mit, dass die Ermittlungen zu den Opfern “unter extrem schwierigen Bedingungen” stattfinden würden – was vermutlich bedeutet, dass einige Opfer durch die Wucht der Detonationen fürchterlich zugerichtet worden sind.