Mannheim, 23. Juni 2015. (red/pm/cb) Vor mehr als 18 Jahren wurde das Sirenensystem der Stadt Mannheim entfernt – ab sofort soll die Bevölkerung wieder durch ein neues Warnsystem vor Naturkatastrophen und anderen Gefahren geschützt werden. Im Sommer 2014 hat der Gemeinderat das neue Sirenennetz beschlossen. Jetzt beginnt die Montage der insgesamt 65 Sirenen, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt werden.
Die Sirenen seien vor Jahrzehnten noch hauptsächlich als Warnsignal für Luft- oder Atomangriffe gedacht gewesen. Da man nach dem Ende des Krieges nicht mehr mit einer solchen Bedrohung rechnete und weil die alten mechanischen Motorsirenen defektanfällig und nicht mehr zeitgemäß waren, wurden diese auf Kosten des Bundes bis 1996 demontiert.
Ab sofort sollen jetzt insgesamt 65 neue, über das gesamte Stadtgebiet verteilte Sirenen in Mannheim bei Gefahren warnen. Bereits im Sommer 2014 hat der Gemeinderat das neue Sirenennetz für die Sicherheit der Bürger beschlossen. Für die Maßnahme werden 1,2 Millionen Euro bereitgestellt.
„Zielgenaues Warnen“
Zunächst hat die Stadt Mannheim gemeinsam mit einer Fachfirma einen Beschallungsplan für das gesamte Stadtgebiet erstellt und die Standorte der einzelnen Sirenen festgelegt. Ab sofort beginnt der Aufbau eines Netzes, das nach Angaben der Verwaltung stadtteilgenau ausgelöst werden kann. Erster Bürgermeister und Sicherheitsdezernent Christian Specht (CDU) sagt dazu:
So kann in Zukunft sehr zielgenau gewarnt werden
Noch im Juni werden die ersten Warnanlagen in Mannheim montiert. Bis Anfang 2016 sollen entlang der Rheinschiene 37 Sirenen aufgebaut und betriebsbereit sein, die restlichen 28 sollen bis 2017 folgen.
Es gibt kein besseres Mittel, um die Bürger vor möglichen Gefahren zu warnen,
sagt Dirk Schuhmann, Pressesprecher der Stadt Mannheim für Sicherheitsangelegenheiten. Gefahren seien dabei zum Beispiel Naturkatastrophen, wie Erdbeben, Unwetter oder auch ausgetretene Schad-, beziehungsweise Giftstoffe.
„Gute Kooperation“
Die meisten Sirenen werden auf Gebäuden, einige wenige auch auf speziellen Masten angebracht. Als Standorte wurden vorzugsweise städtische Gebäude ausgewählt, einige Sirenen werden aber auch auf Firmengebäuden oder Wohnhäusern zu finden sein.
Die Stadt habe mit allen Gebäudeeigentümern einvernehmliche Lösungen gefunden, heißt es in einer Pressemitteilung. Vom Paragraph 28 des Landeskatastrophenschutzgesetzes, der Eigentümer dazu verpflichtet, eine Sirene auf ihrem Gebäude ohne Entschädigung zu dulden, habe man keinen Gebrauch machen müssen.