
„Egon! Egon!“ riefen seine Untersützer von der CDU. Prof. Dr. Egon Jüttner gewann das Direktmandat für den Wahlkreis Mannheim. 39,8 Prozent der Wähler gaben ihm ihre Erststimme. Die Wahlbeteiligung in der Stadt lag bei 69,4 Prozent.
Mannheim, 23.September 2013. (red/ld) Prof. Dr. Egon Jüttner (CDU) hat das Bundestags-Direktmandat für den Wahlkreis Mannheim gewonnen. Dr. Birgit Reinemund (FDP) scheidet aus dem Bundestag aus. Stefan Rebmann (SPD), Dr. Gerhard Schick (Grüne) und Michael Schlecht (Linke) behalten ihre Zweitstimmenmandate. Die Mannheimer stimmten mit knapper Mehrheit für die BUGA 2023. Es war spannend gestern abend im Stadthaus. Viel Vergnügen mit unseren Bildern.
Von Lydia Dartsch

Um 17:30 Uhr öffnete der Bürgersaal im Stadthaus N1. Rund 250 Besucherinnen und Besucher fieberten dem Ausgang der Bundestagswahl und des Bürgerentscheids entgegen.

Zwischen dem 09. und 16. September konnten bereits Jugendliche unter 18 Jahren bei der Jugendwahl wählen. Das Ergebnis unterscheidet sich deutlich: Weniger Stimmen für die CDU (25,52%), mehr Stimmen für die Grünen (18,02%) und die Piraten (10,9%).

Gespannte Erwartung auf die ersten Prognosen um 18:00 Uhr. Während auf der Bühne Bert Sigelmann vom RNF und Peter Myrczik (Fachbereichsleiter Rat, Beteiligung und Wahlen) auf der Bühne moderierten, suchten viele die Ergebnisse schon im Internet auf ihren Smartphones.

Suchen nach den Ergebnissen auch bei der SPD und den Jusos. Die jubelten laut, als das erste Ergebnis bekannt gegeben wurde. Denn …

Die FDP scheiterte an der Fünfprozenthürde. Dr. Birgit Reinemund rang anfangs noch mit Fassung, sagte kurz nach 18:00 Uhr: „Das sind erstmal Prognosen. Das könnte sich noch ändern.“ Das tat es nicht.

Bei der Grünen Stadtratsfraktion sah es auch nicht nach Jubel aus. Ihr Direktkandidat Dr. Gerhard Schick erreichte nur 11,1 Prozent der Stimmen. Bundesweit erzielten die Grünen nur 8,4 Prozent.

Prof. Dr. Egon Jüttner war anfangs noch skeptisch. Dabei sah das Ergebnis doch eindeutig aus. Er sagte uns: „Ich hatte gar nicht damit gerechnet.“

Der SPD-Kandidat Stefan Rebmann zieht über die Landesliste in den Bundestag ein. Ein bisschen frustriert war er angesichts des Erststimmen-Ergebnisses aber doch: „Ich habe an vielen Diskussionsrunden teilgenommen. Herr Jüttner war nur bei drei Veranstaltungen. Er reitet auf der Bugwelle der Kanzlerin.“

Auch Dr. Gerhard Schick (Grüne) zieht in den nächsten Bundestag. Als Finanzexperte gefragt, ob er nicht Lust hätte, Finanzminister in einer schwarz-grünen Regierung zu werden, sagte er: „Wir sind nicht gewählt worden, um die Politik der CDU mitzutragen.“

Die Junge Union ist mit dem Ergebnis „super-zufrieden“: Concetta di Nato, Carl Slowinski und JU-Kreisvorsitzende Katharina Sarah Dörr: „Wir hoffen, dass es noch für eine absolute Mehrheit reicht. Allerdings tut es mir für die FDP leid.“

Spannung im Stadthaus: Wie geht der Bürgerentscheid um die BUGA aus?

Anfangs waren die meisten Stimmen noch gegen die BUGA. Da waren erst wenige Stimmbezirke ausgezählt.

Gespanntes Warten auch im Bürgersaal: Heißt es Ja oder Nein? Und wird das notwendige Quorum erreicht?

Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz (SPD) verkündete das vorläufige Ergebnis der Bundestagswahl.

Beim Bürgerentscheid zur BUGA blieb es bis zuletzt spannend. 68.322 (50,7%) der Wahlberechtigten stimmten bei Bürgerentscheid für die BUGA, 66.369 (49,3%) Menschen stimmten dagegen. Das Ergebnis ist knapp, aber für den Gemeinderat bindend: Das Quorum von 57.498 Stimmen wurde erreicht.

Großer Applaus bei den Zuschauern.

BUGA-Befürworter Prof. Dr. Hans-Peter Schwöbel war zufrieden. Beim Ergebnis der Bundestagswahl hätte er sich ein besseres Ergebnis für Rot-Grün gewünscht.

Schauspieldirektor des Nationaltheaters, Burkhard C. Kosminski hoffte auf ein Ja für die BUGA: „Als Vater von zwei kleinen Kindern sehe ich das mehr voraus. Es gibt keinen Wohnraum für Familien. Die ziehen alle weg. Wenn die Bundesgartenschau scheitert, wäre das ein Desaster für Mannheim.“

„Ich hab gedacht, die Linke schneidet etwas besser ab. Ob eine große Koalition so gut ist für das Land, glaube ich nicht“, sagte Helmut Roos, der mit Partnerin Waltraud Driftmeier gekommen war.

„Diese Alleinherrschaft von Angela Merkel finde ich nicht gut. Ich hätte lieber Rot-Grün gehabt. Die FDP hat ihre Errungenschaften nicht verkaufen können. Sie hat auch keine“, sagte Astrid Adler.

Vanessa fieberte dem Bürgerentscheid zur BUGA entgegen. Die sei wichtig, sagte sie. Beim Bundestagswahlergebnis fand sie es schade, dass die kleinen Parteien so wenige Stimmen bekommen haben.