Mannheim/Rhein-Neckar, 23. Mai 2014. (red/ms) Sepp Herberger wurde mit dem überraschenden Sieg bei der Weltmeisterschaft 1954 zur Trainerlegende. Zum 60-jährigen Jubiläum dieses Ereignisses findet im Luisenpark eine Ausstellung über den “Mannemer” statt.
Bis zum 13. Juli wird diese noch zu sehen sein, bis dahin gibt es noch mehrere Sonderpräsentationen.
Von Minh Schredle
Als die Deutsche Nationalmannschaft 1954 an der Weltmeisterschaft teilgenommen hat, hatte wohl kaum einer ernsthaft mit dem Sieg gerechnet – es war eine Sensation.
Der Mannheimer Sepp Herberger war als Trainer an diesem Erfolg maßgeblich beteiligt. Zum 60-jährigen Jubiläum dieses Ereignisses soll die Trainerlegende mit einer Ausstellung im Luisenpark gewürdigt werden.
Der Ausstellungsort wirkt zunächst etwas fragwürdig: Was hat der Luisenpark mit Fußball zu tun? Parkdirektor Joachim Költzsch meint, das passe “ganz hervorragend”. Er sagt dazu:
Sowohl der “Volkssport” Fußball, als auch der Besuch in einem Park gehören zu der Art Freizeitgestaltung, die in der Öffentlichkeit sehr breites Interesse finden.
Die Austellung wurde am 16. Mai eröffnet und ist noch bis zum 13. Juli in der Ausstellungshalle des Pflanzenschauhauses zu sehen.
Überschaubare Größe – hohe Informationsdichte
Die Größe ist überschaubar. Aber es wirkt rund: Eine ausgewogener Mischung aus Informationstafeln, Bildmaterial und sogar einigen Replica, die Anekdoten aus Herbergers Leben erzählen. Es gibt auch zwei Mitmach-Stationen: Einen Dribbel-Parcours und ein Fußball-Pendel.
Die Ausstellung ist als Rundgang angelegt und soll über die wichtigsten Stationen in Herbergers Leben informieren. Der Fokus liegt aber eindeutig auf seine Beziehung zu Mannheim. Hier wurde er geboren und hier ist er gestorben. Ein Zitat:
Isch weeß, wu isch herkumm. Isch bin Mannemer
An seinem 80. Geburtstag hat er den Ehrenring der Stadt Mannheim erhalten, welcher ebenfalls ausgestellt ist. Der Verein ist immer noch stolz auf ihn. Daniel Hoffner von der Faninitiative Waldhof hat ihm zu Ehren zwei Graffitis für die Ausstellung angefertigt.
Später wechselte er zum “bürgerlicheren” VFR Mannheim, schließend verlies er die Stadt als Spieler. Über diese Zeit sind die Informationen der Ausstellung eher knapp. Ausführlicher wird es wieder, wenn es um seine insgesamt 20 Jahre als Trainer der Nationalmannschaft geht und die ganzen Auszeichnungen, die er dafür erhalten hat.
Im Rahmen der Ausstellung wird es gelegentlich so genannte Sonderpräsentationen geben: Am 15. Juni werden die Mannschaftsbusse von 1954 und 2014 vorgestellt. Am 21. und 22. Juni wird Sepp Herbergers Opel gezeigt. Am 05. und 06. Juli wird der WM-Pokal von 1954 präsentiert.
Daneben gibt es ein weiteres Angebot: Insgesamt drei Mal werden Schüler andere Schüler durch die Ausstellung führen. So soll ein Gespräch auf Augenhöhe stattfinden. Heute geschah das zum ersten Mal.
Etwa 80 Realschüler aus Heidelberg sind gekommen. Informiert werden sie von Schülern des Leibniz-Gymnasiums aus Östringen. Diese sind gut vorbereitet und erwähnen manch ein Detail, dass selbst mir als eingefleischtem Fußballfan noch nicht vertraut war.
Bei den Schülern kam die Ausstellung gut an. Sie fragten viel nach und probierten die Mitmach-Stationen aus. Eigentlich war für heute noch eine Rallye im Freien geplant. Dort hätte es Torwandschießen und mehr geben sollen. Allerdings war das Wetter zu schlecht und das Angebot ist buchstäblich ins Wasser gefallen.