Ludwigshafen/Rhein-Neckar, 23. Oktober 2014. (red/ms) In Ludwigshafen-Oppau ist heute gegen 12:25 Uhr eine Gasleitung explodiert. Bislang wurde ein Todesfall seitens der Behörden bestätigt. Außerdem scheint es zahlreiche Verletzte zu geben. Polizei und Feuerwehr befinden sich in einem Großeinsatz.
Von Hardy Prothmann und Minh Schredle
Eine schwarze Rauchsäule steigt auf, der Einsatzort sieht aus, wie ein Trümmerfeld: Hauswände sind verkohlt und geschwärzt. Überall liegen massive Steinbrocken verteilt, die durch die Gewalt der Explosion aus der Straße gerissen wurden. Es muss eine enorme Hitzewelle gegeben haben: Auf einem nahe gelegenen Lidl-Parkplatz sind Plastikteile an zahlreichen Fahrzeugen geschmolzen, teils gab es auch massive Schäden an Lack und Karosserie.
Noch hunderte Meter weiter sind die Fenster von Häusern gesprungen, Rolläden und Reklame-Schilder geschmolzen. Auf einer Baustelle hat es ein paar Bagger umgeworfen. Augenzeugen berichten eine 30-40 Meter hohen Flamme, die bis über die Dächer der Umgebungshäuser geragt haben sollen. Der Ludwigshafener Bürgermeister Ludwig van Vliet ist vor Ort, um sich ein Bild zu machen.
Brand anscheinend eingedämmt
Polizei und Feuerwehr sind mit Dutzenden von Fahrzeugen im Einsatz und haben das Gebiet weitläufig abgesichert. Von der Rhein-Straße bis zur Pfingstweide ist der Ostring gesperrt. Der Unfall ereignete sich nahe der Haltestelle Humboldstraße. Der Nahverkehr wird umgeleitet.
Nach Angaben der Polizei ist heute gegen 12:25 Uhr eine Gasleitung explodiert. Dabei ist anscheinend vor allem ein vierstöckiges Wohnhaus stark beschädigt worden.
Momentan machen viele Gerüchte die Runde. Bestätigt ist davon nur weniges. Ein Bauarbeiter ist zu Tode gekommen: Offenbar war er gerade dabei, eine Gasleitung zu erneuern und wurde von der Explosion erfasst. Weitere Todesfälle sind seitens der Behörden nicht bestätigt. Allerdings scheint es zahlreiche Verletzte zu geben. Offizielle Zahlen dazu liegen noch nicht vor.
Großeinsatz von Feuerwehr und Polizei
Nach Angaben der Feuerwehr ist es inzwischen gelungen, den Brand einzudämmen. Neben der Mannheimer Feuerwehr sind alle Freiwilligen Feuerwehren aus dem Umkreis und die Werksfeuerwehr der BASF im Einsatz. Laut der Polizei ist die BASF an dem Vorfall nicht beteiligt. Die Ursache ist noch unbekannt.
Aktualisiert: Die beschädigte Gasleitung gehört offenbar zum Pipeline-Unternehmen Gascade, einem Gemeinschaftsunternehmen der BASF-Tochter Wintershall und der russischen Gazprom. Der Bauarbeiter, der ums Leben kam, war nach unseren Informationen scheinbar damit beschäftigt, die Rohrleitung auszubessern. Viele Fragen sind noch offen. Warum ist es zur Explosion gekommen?
Bei der Pressestelle von Gascade war bislang niemand zu erreichen. Polizei und Feuerwehr haben sich diesbezüglich ebenfalls noch nicht geäußert. Sobald weitere Informationen vorliegen, wird hier aktualisiert.