Weinheim, 23. Januar 2015. (red/pm) Dem Weinheimer Einzelhandel gelingt es, mehr Kunden an sich zu binden. Allerdings gibt es in der Stadt auch Angebotslücken, wie aus einer Kundenbefragung hervorgeht, die der Einzelhandelsverband Nordbaden im vergangenen Jahr in Weinheim unternommen hat.
Information der Stadt Weinheim:
„Verbandsgeschäftsführer Swen Rubel stellte die Studie jetzt im Weinheimer Rathaus Vertretern der Stadt und des Weinheimer Einzelhandels vor, darunter neben Oberbürgermeister Heiner Bernhard auch City-Managerin Maria Zimmermann, Wirtschaftsförderer Jens Stuhrmann und Kastor Höhn vom Amt für Stadtentwicklung.
Auch die Vertreter des Vereins „Lebendiges Weinheim“ hatten die Ergebnisse der Befragung mit Spannung erwartet. Der Verein „Lebendiges Weinheim“ vertritt in Weinheim die aktiven Einzelhändler.
Sie hörten gute Nachrichten: Die Kunden sind laut der Umfrage insbesondere mit dem Service und der fachlichen Beratung sehr zufrieden. Fast 80 Prozent der Kunden beurteilt den Weinheimer Einzelhandel in diesen klassischen Fachhandelskriterien mit sehr gut oder gut.
90 Prozent der Befragten bezeichnen Weinheim und die Einkaufsatmosphäre als „freundlich, sympathisch, gepflegt und gemütlich“.
Attraktive Innenstadt
„Wir freuen uns über die guten Noten der Kunden, sie bedeutet uns Ansporn“, betonten Christian Mayer und Silvia Mayer aus der Vorstandschaft des Vereins „Lebendiges Weinheim“. Die Umfrage ergab auch, dass die Kunden – aus der Stadt oder von auswärts – heute mehr und öfter in Weinheim einkaufen als noch vor drei Jahren. Auf die Frage, ob sie heute häufiger, seltener oder genauso oft in Weinheim einkaufen, antworteten 51 Prozent der Befragten mit „genauso oft“, 35 Prozent mit „häufiger“ und circa 15 Prozent mit „seltener“.
Oberbürgermeister Heiner Bernhard betonte, dass dieser Wert auch auf eine Attraktivierung der Innenstadt zurückgeführt werden kann; vor drei Jahren hat die Stadt eine abschnittsweise Neugestaltung und Verschönerung der Fußgängerzone abgeschlossen. Als Pluspunkte haben die Befragten auch die Erreichbarkeit der Stadt mit dem Auto sowie mit Bus und Bahn bewertet. Etwas abgesunken sind die Werte bei der Frage nach der Parksituation, die überwiegend „befriedigend“ eingeschätzt wird.
„Da haben wir offenbar noch Kommunikationsbedarf“, folgerte Weinheims City-Managerin Maria Zimmermann; denn ein Großteil der citynahen Parkplätze in Weinheim sei in der ersten Stunde kostenfrei und auch bei längerer Nutzung günstiger als in den großen Städten. Dies müssten mehr Menschen erfahren.
Nachholbedarf beim Sortiment
Offensichtlich ist einigen Kunden das Spektrum der Branchen und des Sortiments in Weinheim aber nicht umfassend genug. „Es gibt Nachholbedarf“, so Geschäftsführer Swen Rubel. Indiz: Bei Sortimenten, die in der Weinheimer Innenstadt nicht oder nur wenig angeboten werden, wandern zwischen 36 und 44 Prozent der Kunden (je nach Wohnort) in größere Zentren ab, die meisten ins Rhein-Neckar-Zentrum nach Viernheim. Am meisten trifft dies bei Elektroartikeln, bei Herrenschuhen oder auch bei Haushaltswaren zu.
Hingegen kann der Weinheimer Fachhandel sehr gut seine Kunden mit den Sortimenten binden, die ausreichend vorhanden sind, wie zum Beispiel Bücher, Schreibwaren oder auch Gesundheitsbedarf. Waren und Produkte aus diesen Branchen werden von teilweise über 80 Prozent der Kunden vor Ort nachgefragt und gekauft, die Kundenabwanderung bleibt hingegen bei unter zehn Prozent.
Für Christian Mayer vom Lebendigen Weinheim ergibt sich daraus: „Die Zufriedenheit der Kunden ist groß, wenn sie das bekommen, was sie suchen, der Fachhandel in Weinheim hat seine Hausaufgaben gemacht, Weinheim muss aber sein Angebot an Waren und Produkten weiter ausbauen, hier sind alle Kräfte in der Stadt gefragt.““