Mannheim, 23. Juni 2015. (red) Aktualisiert. Gestern wurde es nicht nur zwischen Ralf Eisenhauer (SPD) und Nikolas Löbel (CDU) derb – auch der grüne Stadtrat Gerhard Fontagnier trieb mal wieder sein Unwesen. Er rechnete zwei Blöcke aus je 24 Stimmen im Gemeinderat vor – die NPD zählte er zum bürgerlichen Lager. Und gleichzeitig distanzierte er sich davon, von “Blöcken” zu sprechen. Das Propaganda-System ist immer dasselbe – politischen Gegnern wird eine Verbindung zur NPD unterstellt oder mindestens angedeutet.
Von Hardy Prothmann
Man darf gespannt sein, wie lange die Grünen ihrem Straßenkämpfer Fontagnier noch bei seinem Treiben zuschauen. Die NPD empfiehlt Christopher Probst als Kandidat – wer postet das umgehend? Gerhard Fontagnier. Die NPD postet Artikel von uns? Wem ist das Beweis genug? Gerhard Fontagnier. Angesichts der Oberbürgermeisterwahlen stellt wer eine Rechnung einer Patt-Situation auf, die nur durch die Stimme des OB entschieden werde? Gerhard Fontagnier.
Der selbsternannte Nazi-Jäger rechnet mal flott CDU (12), FDP (2), Mannheimer Liste (4) die AfD (4), MfM (1) und NPD (1) zusammen. Und konstruiert: Bei bestimmten Entscheidungen könne das eine Pattsituation gegen SPD (13), Grüne (8), Die Linke (2) und einen unabhängigen Stadtrat (1) sein. Eben 24:24. Dann sei die Stimme des Oberbürgermeisters entscheidend. Das müsse man schon wissen, um zu entscheiden, ob man Dr. Peter Kurz (SPD) oder Peter Rosenberger (CDU) wähle.
Vorsätzliche Niedertracht
Soviel vorsätzliche Niedertracht ist nicht erstaunlich, weil man das mittlerweile von Herrn Fontagnier kennt: Wenn er es für opportun hält, wirft er mit Dreck. Dabei weiß er genau, wie insbesondere der FDP-Stadtrat Volker Beisel zur AfD steht, die bekommt regelmäßig ihr Fett weg. Auch die CDU sieht in der AfD alles, nur keinen “bürgerlichen Verbündeten” – ebenso wenig die Mannheimer Liste. Stadtrat Wolgang Taubert (MfM) im “bürgerlichen Lager” händchenhaltend mit der CDU, die ihn aus der Partei gedrängt hat? Und alle zusammen gemeinsam mit der NPD? Wen will Herr Fontagnier eigentlich vorsätzlich auf den Arm nehmen? Armleuchter wie er einer ist?
Damit dürfte Herr Fontagnier es sich mit allen verscherzt haben – außer dem NPD-Stadtrat Christian Hehl. Der darf sich freuen, von Herrn Fontagnier geadelt worden zu sein. Als eines von 24 Mitgliedern im “bürgerlichen Lager”.
Als es Druck gibt, löscht Herr Fontagnier seinen Post, weil der “missverständlich” sein könnte. Ist er nicht – heute legt der Grüne nach und postet die Auflistung des Gemeinderats auf der städtischen Internetseite und das Geraune geht weiter. Merke: Schmeiß mit Dreck und hoffe drauf, dass irgendwas kleben bleibt.
Tatsächlich wäre ein solches Abstimmungsverhalten denkbar – aber auch jedes andere. Die entscheidende Frage ist, ob alle, die künftig einen Antrag einbringen, für den auch der NPD-Stadtrat Herr Hehlt stimmt, dann automatisch “Nazi” sind. Geht es nach dem Fontagnier’schen Gesetz, ist das so.
Wenn Herr Hehl mal einem Antrag der Grünen zustimmt, wissen wir schon unsere Überschrift: “Grüne lassen sich von NPD unterstützen”. Wir hören jetzt schon das Gezeter von Herrn Fontagnier: “Das ist ja absurd, Hetz-Journalismus, unglaublich, Missbrauch, unerträglich…”, und so weiter. Irgendwann demonstriert man dann vor unserer Redaktion.
Aktualisiert, 23. Juni, 19:45 Uhr: Und das postet die Grüne Fraktion (ob es dazu eine Urabstimmung gab, bezweifeln wir) – Herr Wolfgang Pföhler (CDU) im “Smalltalk” mit NPD-Stadtrat Christian Hehl, während sich eine SPD-Stadträtin “weigert”, hinter dem NPD-Stadtrat zu stehen. Nach unserer Kenntnis hat sich der grüne Stadtrat Gerhard Fontagnier, Mitglied der #dreamteamwahlkommission nicht geweigert, Herrn Hehl wählen zu lassen… hätte er sich nicht eigentlich weigern oder für “befangen” erklären müssen, statt einen Nazi wählen zu lassen, während er sonst anderen verbieten will, eine rechtsstaatlich zwingende Versammlung abzuhalten?
Gefallen Ihnen unsere Artikel?
Dann machen Sie andere Menschen auf unser Angebot aufmerksam. Und wir freuen uns über Ihre finanzielle Unterstützung als Mitglied im Förderkreis – Sie spenden für informativen, hintergründigen Journalismus. Hier geht es zum Förderkreis.