Mannheim, 23. Mai 2017. (red/pro) Aktualisiert. Christian Hehl, bekannte Größe der rechtsradikalen Szene und NPD-Stadtrat in Mannheim, erwartet heute sein Urteil. Ihm wird der Handel mit illegalen Betäubungsmitteln sowie der Besitz dreier illegaler Waffen vorgeworfen. Nach unserer Einschätzung wird eine Bewährungs- oder Geldstrafe herauskommen.
Heute wurde nochmals ein Belastungszeuge durch den Vorsitzenden Richter, die Staatsanwältin und die Verteidigerin vor dem Schöffengericht am Amtsgericht Mannheim befragt. Der Zeuge gibt an, zwischen 10 und 20 Mal Amphetamin bei Christian Hehl gekauft zu haben, was dieser bestreitet.
Unstrittig ist, dass bei einer Wohnungsdurchsuchung zwei Schlagringe und ein Springmesser gefunden worden waren. Dessen Besitz räumte Herr Hehl ein.
Die Staatsanwaltschaft hat eine Gesamtstrafe – unter Berücksichtigung der 14 Vorstrafen – von acht Monaten auf Bewährung gefordert. Angesichts der prekären wirtschaftlichen Verhältnisse sei eine Geldstrafe sinnlos. Die Verteidigerin plädierte auf Freispruch, was den mutmaßlichen Drogenhandel angeht, Geldstrafe für den Waffenbesitz, aber „Erledigung“, da das Verfahren auf Vorgänge in der Zeit 2010-2011 gerichtet sei und über die lange Zeit eine Strafe quasi „abgegolten“ sein.
Wie auch immer das Urteil ausfällt – solange Herr Hehl unterhalb einer Freiheitsstrafe von einem Jahr bleibt, kann er sein Mandat als NPD-Stadtrat weiter ausüben.
Aktualisiert, 23. Mai, 21:21 Uhr: Das Schöffengericht am Amtsgericht Mannheim hat Christian Hehl zu 100 Tagessätzen á 25 Euro verurteilt. Herr Hehl hat eine Woche Zeit, dem Urteil zu widersprechen. Sollte er die Zahlungen nicht leisten können, muss er für jeden Tagessatz einen Tag ins Gefängnis.
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