Odenwald-Tauber, 23. September 2017. (red/pro) Alois Gerig (CDU) muss ich wenig Gedanken machen: 59,1 Prozent holte er 2013 im Wahlkreis 276 Odenwald-Tauber. Das Direktmandat ist ihm bei einer solchen Ausgangslage sicher. Wie in anderen Wahlkreisen in unserem Berichtsgebiet gilt auch hier: Wie erfolgreich wird die AfD abschneiden? Und verliert die SPD ihr Mandat?
Von Hardy Prothmann
Der Erfolg hat auch immer seine Schattenseiten. Nachdem Alois Gerig (CDU) 2009 insgesamt 50,5 Prozent der Erststimmen holen konnte, steigerte er 2013 sein Ergebnis auf 59,1 Prozent. Das wird er bei dieser Bundestagswahl nicht toppen können, sondern sein Ergebnis im Vergleich zur letzten Wahl verschlechtern.
Die Frage ist, wieviele Prozentpunkte er verlieren und an die AfD abgeben muss? Insbesondere in traditionell konservativen Wahlkreise dürfte die AfD am erfolgreichsten sein.
Eng wird es für Dorothee Schlegel (SPD), die auf Listenplatz 21 kandidiert. Mit 21,3 Prozent 2013 konnte sie das Ergebnis von Gabriele Teichmann 2009 (20 Prozent) zwar verbessern, aber der negative Bundestrend für die SPD könnte sie das Mandat kosten. Aktuell hat die SPD 20 Bundestagsabgeordnete aus Baden-Württemberg, sollte das Ergebnis um 23 Prozent gesamt liegen und im Land ebenfalls so schwach oder schwächer sein, ist das SPD-Mandat hier weg.
Für Charlotte Schneidewind-Hartnagel wird es garantiert nicht reichen. Die Grünen schneiden im Wahlkreis 276 generell schlecht ab, 2013 holten sie nur 5,9 Prozent der Erstimmen und 7,2 der Zweitstimmen. Frau Schneidewind-Hartnagel steht auf Platz 15 der Landesliste und hat damit keine Chance auf ein Mandat.
Die FDP war wie überall im Land 2013 abgestürzt – 5,2 Prozent nach 16,9 Prozent bei den Zweistimmen tat weh. Carina Schmidt steht auf Listenplatz 19 und ist damit chancenlos.
Im Wahlkreis kandidiert für die AfD die Landtagsabgeordnete Dr. Christina Baum ohne Listenplatz. Das heißt, auch sie wird kein Mandat erreichen können – doch die Frage ist wie überall, welches Ergebnis sie über die Zweitstimmen holt. Mit 5,2 Prozent lag die AfD 2013 im Wahlkreis im Landesdurchschnitt, aber über Bundesdurchschnitt mit 4,7 Prozent. Die Kandidatin gilt als erzkonservativ, das kann ihr Punkte bringen.
Die Linke (Volker Bohn) spielte mit 4,2 Prozent der Zweitstimmen 2013 keine Rolle.
Der Wahlkreis hat rund 213.000 Wahlberechtigte.