Rhein-Neckar/Mannheim/Heidelberg, 23. März 2018. (red/pro) Aktualisiert. Redaktionsleiter Hardy Prothmann hat sich intensiv mit der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) beschäftigt und legt einen Report vor, der sich gegen die vermeintlich „gute Nachricht“ richtig, die Kriminalität sei „zurückgegangen“. Das ist relativ betrachtet richtig, im Vergleich gesehen aber glatt gelogen. Die Kriminalität ist enorm gestiegen, ein Rückgang im Vorjahresvergleich ist zwar festzustellen, aber nur marginal. Tatsache ist: Im Vergleich betrachtet sind Ausländer die kriminellste Gruppe überhaupt. Zeit, mal Tacheles zu berichten.
Achtung: Der Text ist ab der Bezahlschranke bereits stark erweitert und wird erst Sonntag fertig.
Von Hardy Prothmann
Ich schreibe diese Analyse wie ich auch sonst auch meine Arbeit mache. Konzentriert, mit sehr viel Aufwand, was Zeit und Recherchen angeht und mit sehr viel erarbeitetem Fachwissen. Ich wäge umfangreich ab, ich checke alle Quellen so gut ich kann, bevor ich berichte. Diese Analyse wird Sie verunsichern, wenn Sie denken, dass „wir das schaffen“.
Unser Berichterstattung richtet sich klar nicht gegen „Nichtdeutsche“, dafür aber klar an alle Menschen, die frei und friedlich in diesem Land leben wollen und dazu ihren Beitrag leisten. Aber ebenso klar gegen alle, die das nicht im Sinn haben und davon gibt es sehr viele.
Die Sicherheit in Deutschland hat sich extrem verschlechtert
Dieser Text ist extrem – lang. Wenn Sie einfache Texte lesen wollen, wenden Sie sich an örtliche Boulevardportale oder „etablierte Medien“. Hier werden Sie kurz und knapp und aus unserer Sicht schlecht bedient. Beim RNB bekommen Sie Hintergrund satt, absolut exklusiv und einzigartig. Ehrlich und ohne „Befindlichkeiten“.
Es ist nicht meine Aufgabe und auch nicht mein Ziel, Sie zu verunsichern. Mein Anspruch als verantwortlicher Redakteur ist, sie ordentlich zu informieren, mit validen Informationen und einer nachvollziehbaren Einordnung, damit Sie sich eine Meinung bilden können, die auf möglichst genauen Fakten basiert.
Deshalb empfehle ich Ihnen auch dringend, andere Quellen zu benutzen, um einen Vergleich zu haben. Ich bin sicher, dass Sie spätestens dann feststellen, wie wertvoll unsere Arbeit ist. Denn wir sind, im Rahmen unserer Möglichkeiten ohne zwangsfinanziert zu sein, besser als der Rest – versprochen.
Unsere entscheidende Einordnung ist: Die Sicherheit in Deutschland hat sich seit 2012 extrem verschlechtert und wenn andere Medien von „Verbesserungen“ berichten, wird glatt, vorsätzlich oder konformistisch gelogen. Die Kriminalität mag im Vorjahresvergleich hier und da zurückgegangen sein – Tatsache ist, dass sie zuvor sprunghaft angestiegen ist und relativ betrachtet das Land deutlich unsicherer ist, als noch vor Jahren. Relativ betrachtet ist Deutschland immer noch ein sehr sicheres Land – aber es war eben schon mal deutlich sicherer. Ein bereits erreichter Zustand hat sich also verschlechtert und das auf hohem Niveau. Es ist nicht zu erwarten, dass sich dies in den nächsten Jahren ändert.
Wer feststellt, dass Ausländer krass überproportional kriminell sind, benennt die Fakten
Tatsache ist auch, dass der Anteil der ausländischen Tatverdächtigen im Vergleich gesehen ein echtes Problem darstellt. Niemand, der das klar feststellt, ist ein Rassist. Jeder, der eine solche Aussage als rassistisch darstellt, ist tatsächlich ein denunziatorischer Wirklichkeitsverdreher. Klar ist: Die Mehrzahl der Kriminellen in Deutschland sind Deutsche (ob mit oder ohne Migrationshintergrund). Tatsache ist aber auch, dass der Anteil der tatverdächtigen Ausländer im krassen Gegensatz zu deren relativem Anteil an der Bevölkerung steht.
Sie werden unsere akribische Arbeit nur lesen und nutzen können, wenn Sie auch bereit sind, dafür zu bezahlen. Wenn Ihnen das kein Geld wert ist, müssen Sie sich halt mit Umsonstmedien begnügen und das hinnehmen, was Ihnen dort angeboten wird. Viel Spaß bei der von Ihnen dann gewählten Verdoofung.
Hier lesen Sie gegen Geld Inhalte, die Sie nirgendwo sonst bekommen. Wer bei uns liest, ist Informationselite, will genau wissen, was Tatsache ist und bekommt die Fakten. Wir richten unsere Berichterstattung nicht an die doofe Masse, sondern an kluge Menschen. An Entscheider und Nachdenker, an Interessierte und Gestalter, die eine funktionierende Gesellschaft wollen, weil sie wissen, dass nur damit Freiheit und ein gutes Leben möglich sind.
Der Artikel wird gegen 18 22 Uhr (erst Sonntag) fertig sein und viele politische Entscheider sehr verunsichern – weil sie mit der „Wahrheit“ konfrontiert werden. Wahrheit ist ein problematisches Wort, wir sprechen lieber von „Wahrhaftigkeit“. Die Fakten sind klar und die sind äußerst unangenehm. Dabei lesen Sie auch „persönliche“ Eindrücke von mir als Reporter, der ganz nah dran ist – unabhängig, ehrlich, transparent.
Die Treffsicherheit unserer Analysen ist enorm hoch – wer schon länger mitliest, weiß das. Auch, dass das RNB kein Blatt vor den Mund nimmt und auch, dass wir unabhängig berichten – zum Wohl einer freien Gesellschaft und nicht zur Stützung irgendwelcher Ideologien.
„Ich habe nichts gegen Ausländer, aber…“ wird klar thematisiert werden. Und wenn ich danach für gewisse Kreise ein Nazi bin, dann bin ich halt ein Nazi in den Augen von Dummköpfen.
Unsere klugen Leser werden erkennen, welchen Wert unser Bericht hat und wie notwendig eine faktenorientierte Debatte ist.
(Hinweis: Für sehr interessierte Leser – ab hier greift die Bezahlschranke. Sie können die Entstehung des Textes mitverfolgen, wenn Sie bei Steady angemeldet sind. Ich schreibe den Text fortlaufend als Entwurf. Je nach Stand können Sie das nachvollziehen – ist der Text fertig, dokumentiere ich das hier. Spannend für alle, die mehrmals reinschauen. Und versprochen: Sie haben noch niemals so einen Text gelesen – nirgendwo.)
Liebe Leserinnen und Leser,
dieser Analyse läuft uns nicht weg. Aufgrund vielfältiger Themen, die gleichzeitig auf uns einprasseln (WE ist im Eimer) finischen wir voraussichtlich am Sonntag – danke für Ihr Interesse.
Dem Polizeipräsidium Mannheim gelingt, mehr als die Hälfte der Straftaten aufzuklären. Ist das super? Eher nicht. Stellen Sie sich mal vor, ich würde Ihnen verkaufen wollen, dass mehr als die Hälfte unserer Berichte wahr sind, beim Rest aber keine Festlegung getroffen werden kann.
Ok, das ist unfair. Ich vergleiche da was, was nicht zu vergleichen ist. Trotzdem bleibt die Tatsache, dass die Aufklärung aller Straftaten mangelhaft ist. Aber das ist nicht die Schuld der Polizei.
Bevor ich in die Analyse einsteige, berichte ich, was ich aus jahrelanger, „hautnaher“ Erfahrung weiß: „Die Polizei“ ist ein echtes Pfand der Gesellschaft. Hier arbeiten Menschen, die sich für Recht und Gesetz einsetzen, zum Wohle und zur Freiheit anderer und gegen alle, die diese bedrohen.
Ich habe davor hohen Respekt – nicht jeder Polizist ist ein Heiliger, aber die meisten leisten einen sehr wertvollen Dienst für die Gesellschaft, damit diese frei und unbesorgt sein kann. In vielen Ländern dieser Welt kann man auch oder gerade Polizeibeamten nicht vertrauen – in Deutschland grundsätzlich schon. Und dass ist ein echter Wert.
Gewalt gegen Polizeibeamte
Deswegen steige ich auch mit einem Aspekt ein, der nicht nur der Polizei große Sorge macht, sondern uns allen machen muss: Der zunehmenden Gewalt gegen Polizeibeamte.
Wenn Beamte „auftreten“, hat das einen Grund. Eine konkrete Anzeige oder weil die Beamten etwas beobachtet oder erfahren haben. Sie repräsentieren den exekutiven Rechtsstaat. Sie sind befugt, diesen durchzusetzen – auch mit (angemessener) Gewalt, die im Zweifel auch den Einsatz der Schusswaffe beinhaltet – und es wird davon zunehmend Gebrauch gemacht. Aus Gründen.
Dass Polizeibeamte immer häufiger selbst Gewalt verfahren müssen, hat sprunghaft zugenommen.
Was ich gerade mache, ist, mich mit einer Minderheit zu beschäftigen: Rund 2.700 Menschen arbeiten für das Polizeipräsidium Mannheim, das für Mannheim, Heidelberg und Rhein-Neckar-Kreis zuständig ist. Hier leben rund eine Million Menschen – und im Zweifel ist die Polizei der Buhmann, wenn es mal nicht rund läuft. 0,27 Prozent sind also zuständig, um für die Sicherheit der 100 Prozent zu sorgen. Man kann es auch bildlicher fassen: Ein Polizeibeamter kommt auf rund 400 Bürger. Das ist krass.
Wir leben glücklicherweise nicht in einer Diktatur – für die Polizei heißt das, dass sie rechtsstaatliche Prinzipien einzuhalten hat und das ist gut so, auch, wenn es verdammt anstrengend ist.
„Das sind so Sachen, die mag ich nicht verstehen. Das geht nicht. Das wird verfolgt und muss gesellschaftlich geächtet werden. Das darf nicht sein“, sagt Polizeipräsident Thomas Köber. Der 2-Meter-Hüne ist eigentlich immer relativ gelassen, aber bei dem Thema liegt die Stirn in Falten, „auch wegen diesem krassen Fall vor Weihnachten“. Damals hatten mehrere Jugendliche eine Polizeistreife in der Fußgängerzone angegriffen – einfach so.
Beleidigungen und Pöbeleien sind insbesondere in Zusammenhang mit Alkohol fast Standard. Besonders gefährlich sind Attacken mit Messern – hier mussten in der Vergangenheit mehrfach Schüsse auf Angreifer abgegeben werden.
Dramatisch gestiegene Kriminalität
Im Vorjahresvergleich mag die Kriminalität im Bereich des PP Mannheim um 2,5 Prozent gesunden sein – tatsächlich erreicht sie mit 74.838 Fällen den zweithöchsten Wert der vergangenen zehn Jahre und liegt um 16,3 Prozentpunkte höher als 2009 (64.323 Straftaten). Die Zahlen steigen übrigens nicht erst seit 2015, sondern schon seit 2012.
Das entspricht auch unserer Wahrnehmung, was die Zuwanderung angeht. Erste Berichte zum Thema „Flüchtlinge“ stammen bei uns aus diesem Jahr und nicht erst seit September 2015. Beim Thema Kriminalität durch Ausländer muss man sehr genau differenzieren – denn richtig ist, dass die Mehrheit der Ausländer in Deutschland nicht kriminell ist. Richtig ist aber auch, dass im Verhältnis betrachtet, der Anteil der Kriminellen unter Ausländern sehr viel höher ist als unter Deutschen.
Beispiel Gewaltkriminalität: 50,1 Prozent gehen auf Nichtdeutsche zurück. Wie viele der „Deutschen“ in diesem Deliktfeld einen Migrationshintergrund haben, wird statistisch nicht erfasst. Wer einen deutschen Pass hat, ist Deutscher. Das ist grundsätzlich richtig, ermöglicht aber keine sozialdemographisch genauen Blick. Wir gehen davon aus, dass der Anteil von „ehemaligen“ Ausländern deutlich höher ist, denn mit einer anderen Nationalität verändert man nicht unbedingt sein Verhalten.
Wesentlich für die Betrachtung einer Polizeilichen Kriminalstatistik ist: Man betrachtet und vergleicht nur das „Hellfeld“, also die bekannt gewordenen Straftaten. Das „Dunkelfeld“ ist unbekannt, aber gegeben. Manchmal gibt es „Erhellungen“ – wir erinnern hier an die Messerattacke vor der H 4-Wache, bei der ein junger Mann erstochen worden ist oder die Schießerei in der Innenstadt, als zwei konkurrierende Gruppen aufeinander losgingen. Diese Eskalationen sind die Spitze des Eisbergs, die man sehen kann – sehr viele andere Konflikte werden „still“ ausgetragen und bleiben unbekannt. Das betrifft kriminelle Milieus und Ausländer.
Ganz klar gibt es ab 2015 einen sprunghaften Anstieg der Kriminalität: 2017 gab es rund 6.500 Straftaten mehr als 2014. Geht man bis 2012 zurück, sind es sogar 9.352 mehr Straftaten, im Vergleich zu 2009 sind es 10.515 Straftagen mehr.
Klarer Zusammenhang mit Zuwanderung
Dies hat in erheblichem Maß mit der Zuwanderung und Kriminellen aus dem Ausland zu tun. Im Bereich des Polizeipräsidiums Mannheim, der die Stadtkreise Mannheim und Heidelberg sowie den Rhein-Neckar-Kreis umfasst, leben rund eine Million Menschen, davon sind rund 16,6 Prozent Ausländer – solche, die hier schon länger leben oder auch geboren sind wie solche die zugewandert sind, ob als „Flüchtling“ oder aus Ländern der EU wie rund 15.000 Bulgaren und Rumänen in Mannheim.
Ausländer sind aber für 41,3 Prozent der Straftaten insgesamt verantwortlich. Von den 29.282 ermittelten Tatverdächtigen (ohne ausländerrechtliche Verstöße) wurden 12.098 Nichtdeutsche ermittelt, darunter 3.767 Asylbewerber, die damit rund 13 Prozent der Straftaten begingen, aber landesweit nur knapp 1 Prozent der Bevölkerung ausmachen.
Auch hier ist ein wesentliche Differenzierung notwendig: Ausländer ist nicht gleich Ausländer. Alle, die vor 2015 bereits hier lebten, sind nicht plötzlich zunehmend krimineller geworden. Die eklatante Zunahme von Straftaten geht auf Zuwanderer zurück und auf einreisende Ausländer, die in Deutschland keinen Schutz noch eine Perspektive suchen, sondern ausschließlich mit kriminellen Vorsätzen einreisen – häufig aus Ost- und Südosteuropa.
Wer angesichts dieser Zahlen weiterhin behauptet, es gäbe kein Kriminalitätsproblem durch die Zuwanderung und durch Ausländer, ist im besten Fall ein Ignorant.
Betrachtet man die Art der Straftaten, so steht der Ladendiebstahl mit 1.683 Fällen an der Spitze. Gefolgt von „Sonstige Straftaten“ mit 1.281 Fällen – hierunter fallen beispielsweise Diebstähle aus Fahrradkörben oder Betrug.
Als Asylbewerber gelten in der Polizeistatistik übrigens alle Menschen im Asylverfahren und auch die mit einer Aufenthaltsgenehmigung.
Die Straftaten durch Asylbewerber insgesamt sind um 2,3 Prozent auf 6.501 gestiegen – auch hier ist eine Einordnung wesentlich: Die aktuelle Zahl der im Bereich PP Mannheim lebenden Asylbewerber ist uns nicht bekannt, diese schwankt auch ständig. Tatsache ist, dass Ende 2015 bis zu 25.000 Flüchtlinge in der Region lebten und aktuell nur noch einige Tausend. Trotzdem steigt die Zahl der Straftaten, was im Umkehrschluss heißt, dass wenige Tatverdächtige mehrere Straftaten begehen. Dies hat die Polizei auf Nachfrage bestätigt. Konkret: Die Zahl der tatverdächtigen Asylbewerber ist um 12,9 Prozent (3.752) gesunken – während die Zahl der Straftaten gestiegen ist.
Von den 6.501 Straftaten wurden 985 in Asylbewerberunterkünften begangen. Auch hier lohnt der genaue Blick: Während in Mannheim die Straftaten dieser Gruppe um 4,7 Prozent auf 2.887 Fälle gesunken ist, stieg sie um 22,6 Prozent in Heidelberg. In Mannheim nahmen die Straftaten in Asylbewerberunterkünften ebenfalls mit +26,2 Prozent (313) deutlich zu, in Heidelberg „nur“ um 8,2 Prozent (424).
Die Analyse: Durch PHV sind seit geraumer Zeit mehr Asylbewerber in Heidelberg als in Mannheim untergebracht – also steigt die Zahl der Straftaten im Umfeld der Unterbringung. Heidelberg darf hier als extrem belastet eingeordnet werden: Hier wurden 2.481 Straftaten durch Asylbewerber begangen, in Mannheim 2.887 – Mannheim hat aber fast doppelt so viele Einwohner wie Heidelberg. Insofern ist die polizeiliche Verstärkung im Rahmen „Sicher in Heidelberg“ kein nice-to-have, sondern dringend erforderlich gewesen.
Interessant: Die Zahl der Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz/Asylverfahrensgesetz ist 2017 deutlich um 21,9 Prozent gestiegen. Diese Verstöße können nur Ausländer begehen, die keine Aufenthaltserlaubnis in Deutschland haben. Merkwürdig: Angeblich sollen doch die meisten Asylbewerber registriert sein – sobald sie das sind, können sie keinen Verstoß mehr begehen – trotzdem steigt die Zahl eklatant an, was ein Hinweis auf weitere illegale Einwanderung sein könnte oder bedeutet, dass eben sehr viele Menschen noch nicht registriert sind.
Kriminalität über und unter Landesschnitt
Die Polizei stellt eine „uneinheitliche Entwicklung“ in den zwei Stadtkreisen Mannheim und Heidelberg sowie dem Rhein-Neckar-Kreis fest.
Die Kriminalitätsbelastung ist allgemein im ländlichen Raum deutlich niedriger als in den Städten. Das sieht man auch im Bereich des PP Mannheim – hier gibt es sehr deutliche Unterschiede zwischen Rhein-Neckar-Kreis mit sogar deutlich niedrigerer Häufigkeitsziffer von 4.335 gegenüber im Land 5.295 sowie den Städten Mannheim und Heidelberg, die in der Kriminalitätsbelastung Platz 2 (11.448) und 3 (10.222) belegen (Plazt 1 belegt Freiburg mit 12.237). Bei der Zahl der Straftaten auf 100.000 Einwohner (Häufigkeitszahl) liegt das PP Mannheim insgesamt mit 7.416 deutlich über Landesschnitt.
Zwar ist die Häufigkeitsziffer in allen drei Kreisen durchweg gesunken und die Kriminalität erstmals seit 2014 im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen – aber das Niveau bleibt hoch.
Insbesondere Heidelberg macht der Polizei Sorgen: Die Zahl der Ladendiebstähle (+4,5%) und Kfz-Aufbrüche (+50%) machen deutlich, dass mehr Kräfte (wir berichteten) nötig sind, um gegenzuwirken: „Das wäre präventabel, wenn der Bürger mitspielen würde. Man macht es den Tätern zu leicht“, kommentiert Polizeipräsident Köber diese Entwicklung und hat Recht: Bei 85,5 Prozent der schweren Diebstähle aus Kraftfahrzeugen werden Gegenstände von geringem Wert entwendet, welche meist sichtbar im Fahrzeug zurückgelassen worden sind:
Da werden Scheiben sogar wegen ein paar Euro eingeschlagen.
Zu- und Abnahmen ausgewählter Deliktsfelder
An der Spitze der Zunahme liegen Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz (2.514 Fälle), gefolgt von Rauschgiftkriminalität (+16 Prozent, 6.212 Fälle) und Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung (+10,2 Prozent, 605 Fälle).
Bei der Rauschgiftkriminalität (Straftaten gegen das Betäubungsmittelgesetz BTMG) handelt es sich um „Holkriminalität“ – je mehr die Polizei ermittelt, umso mehr wird aufgedeckt. Das PP Mannheim hat also mit erhöhter Energie dieses Kriminalitätsfeld bearbeitet und das erfolgreich. Der Erfolg zeigt aber zweierlei: Es ist jede Menge Rauschgift im Markt und der Aufwand für diese Ermittlungen ist enorm, beispielsweise durch verdeckte Ermittlungen und Abhörmaßnahmen. Die Aufklärungsquote liegt dementsprechend mit 93,4 Prozent sehr hoch.
Laut Polizei sind bei BTMG-Delikten Delikten Ausländer nicht überproportional vertreten. Dennoch kommen die Drogen überwiegend aus dem Ausland, hier vor allem aus Belgien und den Niederlanden, was Kokain und Marihuana betrifft, synthetische Drogen kommen hingegen eher aus osteuropäischen Ländern. Auffällig ist, dass häufig Menschen aus den Balkanländern, hier vor allem Kosovo und Albanien „tätig“ sind – vermutlich gesteuert über mafiöse Strukturen, hier insbesondere die N’Drangheta, eine Mafia aus der Region Kalabrien.
Auch hier kommen wieder Zuwanderer ins Spiel: Die Straßendealer in Mannheim und Heidelberg kommen häufig aus Gambia, in Teilen aus Nordafrika. Dutzende von Haftbefehlen in den vergangenen zwei Jahren sprechen hier eine deutliche Sprache – vor allem, dass die Polizei tatsächlich mit Hochdruck hinter den Dealern her ist.
Hier sollten auch die durchaus sehr erfolgreichen Kontrollen von Techno-Veranstaltungen Erwähnung finden, bei denen synthetische Amphetamine und Marihuana konsumiert werden – wir haben dazu umfangreich berichtet.
Durch die Reform des Sexualstrafrechts kann man Straftaten in 2017 nicht mit dem Vorjahr vergleichen. Trotzdem ist festzuhalten, dass es eine Steigerung von 10,2 Prozent (605 Fälle) gab, während „Beleidigung auf sexueller Grundlage“ minus 45 Prozent (175 Fälle) aufweist.
Sehr „erfreulich“ ist die Entwicklung besonders schweren Diebstählen aus Kraftfahrzeugen mit -19,2 Prozent. Tatsächlich sind die Fallzahlen aber weiterhin mit 2.259 Straftaten sehr hoch. Bedenklich: 23 Prozent aller Kfz-Aufbrüche im Land fanden im Bereich des PP Mannheim statt. Während es in Mannheim einen Rückgang um 18,5 Prozent und im RNK sogar um 38,4 Prozent gab, stiegen die Zahlen in Heidelberg um satte 50 Prozent, hier ist der Süden stark betroffen, also die Nachbarschaft zu PHV. Konkret gab es in Heidelberg 262 solche Taten und davon 211 im Süden.
Pkw werden als Bunker benutzt. Mehrfachtäter sind häufig. 20 Prozent haben zwischen 2-9 Diebstähle begangen,
fasst Polizeipräsident Köber das Geschehen um PHV zusammen, meint damit aber vor allem auch Ladendiebstähle. Hier liegt auf der Hand, warum Städte stärker belastet sind: Das Angebot an Läden auch mit hochwertigen Waren ist einfach unvergleichbar größer als auf dem Land. Es gibt deutlich mehr abgestellte Fahrzeuge im öffentlichen Raum.
Was für Heidelberg ein starker Anstieg dieser Taten ist, wird von Mannheim locker getopt, trotz Rückgang: 1.548 Kfz-Aufbrüche gab es hier, also sechs Mal so viele wie in Heidelberg. Im Rhein-Neckar-Kreis sind es 982 Taten, gemessen an der Bevölkerung von einer halben Million ist das deutlich weniger als in Mannheim und im Vergleich liegt Heidelberg immer noch auf Platz drei trotz deutlicher Steigerung.
Insgesamt konnten hier 129 Tatverdächtige ermittelt werden, was einer sehr niedrigen Aufklärungsquote von 11,7 Prozent entspricht, wenngleich diese sich zum Vorjahr fast doppelt so gut darstellt (6 Prozent). Auch hier wieder die Zahlen im Detail: Ein Drittel der Täter waren Kinder bis Heranwachsende, 93 waren Nichtdeutsch, davon waren 41 Asylbewerber. Insgesamt waren es 2.792 Straftaten.
In diesem Deliktsbereich muss man zwischen den Gelegenheitstätern unterscheiden sowie den organisierten Banden, die es auf Lenkräder und Navigationssystem abgesehen haben – möglicherweise hat der hohe Ermittlungsdruck Verdrängungseffekte erzeugt. Hier ist ein Rückgang von 46 Prozent zu verzeichnen.
Unsere Region ist ein Anziehungspunkt für die Falschen. Die Mehrzahl der Kriminellen kommt von außen,
sagt Polizeipräsident Köber und meint den Großteil der Straftaten. Weiter führt er aus:
Es geht auch um Großfamilien osteuropäischen Ursprungs. Wir haben im vergangenen Jahr 30 rumänische Lager aufgelöst.
Insbesondere beim Ladendiebstahl (-2,6 Prozent) sind mehr als die Hälfte der Tatverdächtigen Nichtdeutsche, besonders auffällig waren Personen aus Georgien. Die Fallzahlen sind mit 5.539 die höchsten im Südwesten, in Heidelberg gibt es einen zehn-Jahres-Höchststand und seit 2013 nahezu eine Verdopplung.
Tatverdächtig sind 4.054 Personen (-3,3 Prozent) und davon sind 2.254 Nichtdeutsche (-8 Prozent). Davon wiederum 1.165 Asylbewerber (-5,1 Prozent). Gut ein Drittel, 1.348 Tatverdächtige sind unter 21 Jahre alt, davon 323 Kinder, also unter 14 Jahre alt.
In vielen Fällen wächst sich das aus, bei anderen festigt sich das, insbesondere bei einem tiefen Einstieg,
sagt Polizeipräsident Köber und meint damit wiederum alle Arten von Straftaten. Klar ist, dass insbesondere in der Altersspanne 15-30 Jahre die meisten Täter zu finden sind. Alle, bei denen sich die kriminelle Phase nicht auswächst, bleiben als Straftäter erhalten.
Besonders alarmierend ist der sprunghafte Anstieg der tatverdächtigen Kinder auf 751 (+30,6 Prozent) und bei Jugendlichen auf 2.742 (+8,1 Prozent). Je früher der Einstieg in die Kriminalität erfolgt und je länger er andauert, umso mehr „verfestigt“ sich das. 29 Prozent der tatverdächtigen Asylbewerber (3.767) sind unter 21 Jahren (1.096).
Rund 34 Prozent der tatverdächtigen Kinder sind Nichtdeutsche – zur Erinnerung: Bei einem Ausländeranteil von 16,49 Prozent. Das heißt zweierlei: Schon die Ausländerkinder sind deutlich häufiger kriminell als deutsche Kinder, aber auch hier gibt es einen extremen Anstieg der Fallzahlen. Es handelt sich sowohl um ein gesamtgesellschaftliches wie ein deutsches Problem, als auch um eines von Ausländern.
Hinweis: Der Text ist fertig, wenn wir das entsprechend kennzeichnen.
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