Rhein-Neckar, 22. Januar 2013. (red/pm) Am Sonntag, 20. Januar und am Montag, 21. Januar kam es im gesamten Verkehrsgebiet der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) witterungsbedingt zu massiven Fahrtausfällen und somit umfangreichen Störungen und Behinderungen im gesamten ÖPNV. (Wir haben berichtet.) Der Schienenverkehr in Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg war für längere Zeit vollständig eingestellt. Erst am späten Montagnachmittag lief der Verkehr wieder planmäßig. Ursache war die Vereisung von Oberleitungen, Fahrzeugen und Teilen der Fahrbahnen nach dem schweren Eisregen am Sonntag. Folgenschwer war vor allem der dicke Eispanzer auf den Oberleitungen. Dadurch bekamen die Bahnen vielfach nicht mehr genug Strom und blieben auf der Strecke liegen.
Information der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH:
“Im Verkehrsgebiet mussten insgesamt 50 Bahnen mit Dieselloks in die Depots geschleppt werden. Hunderte RNV-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den unterschiedlichsten Unternehmensbereichen waren seit Sonntagabend rund um die Uhr im Einsatz, um die Fahrgäste trotz der Störung an ihre Ziele zu bringen, möglichst umfassend zu informieren und die Menschen auch in dieser besonderen Ausnahmesituation nicht alleine zu lassen. Außerdem waren viele RNV-Mitarbeiter unterwegs, um die Oberleitungen mit Eiskrazern und Gasbrennern vom Eis zu befreien.
In Verbindung mit dem Tauwetter konnten so im Verlauf des Montagvormittages wieder erste Fahrten durchgeführt werden, um die Eisschicht auf den Oberleitungen abzutragen. Dadurch konnte dann im Verlauf des Nachmittages der
Straßenbahnverkehr im gesamten Gebeit der RNV wieder aufgenommen werden. Gegen 16.30 Uhr fuhren wieder alle Bahnen nach Fahrplan. Während der Störung wurden noch in der Nacht durch Mitteilungen auf den DFI´s, via Internet und Pressearbeit und dank der Unterstützung der Online-, Hörfunk und TV-Redaktionen auch die großen Arbeitgeber in der Region, Schulen, Bildungseinrichtungen, Kirchen und Krankenhäuser über die Lage informiert.
„Solche extremen Vereisungen sind nicht beherrschbar.“
Taxi-Unternehmen erwiesen sich als starke Partner und leisteten ebenfalls einen erheblichen Beitrag, um die Kunden von A nach B zu bringen. Die RNV übernimmt die Rechnungen der Fahrgäste, die eine Quittung für Taxifahrten am Sonntagabend und am Montag in den RNVKundenzentren vorweisen können. „Es ist schwer, sich auf derartige Extremsituationen einzustellen“, so Franz-Wilhelm Coppius, der Bereichsleiter Fahrbetrieb der RNV über die bisher noch nie dagewesene Situation. „Solche extremen Vereisungen sind nicht beherrschbar.“ Zum einen ist es nicht möglich, die Oberleitungen vor einem Eisregen diesen Ausmaßes zu schützen.
Und auch die Fahrtausfälle sind kaum zu kompensieren. „Es ist unmöglich, ausreichend Ersatzbusse für eine Störung in dieser Größenordnung vorzuhalten“, so Coppius. Bei alledem gibt es auch eine positive Nachricht: Niemand wurde durch
Unfälle, Entgleisungen oder Ähnliches verletzt. Auch größere Schäden an den Leitungen und Fahrzeugen blieben aus. Nur eine Bahn, die in Rheinau liegen blieb, wurde durch Graffiti massiv beschädigt. Für die Nachtstunden sind sogenannte Eisfahrten vorgesehen, um die Oberleitungen weiter eisfrei zu halten. Derzeit geht man seitens der RNV davon aus, dass der morgige Berufsverkehr weitesgehend störungsfrei ablaufen wird.
Vereinzelte Beeinträchtigeungen können aufgrund der Wetterlage jedoch nicht ausgeschlossen werden. Die RNV bedauert ausdrücklich die Einschänkungen, die viele Fahrgäste erleben mussten und dankt den Kunden für das vielerseits entgegengebrachte Versändnis. Der Dank des Unternehmens gilt außerdem den vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus allen Fachbreichen, die alles erdenklich Mögliche taten, um diese schwierige Situation zu meistern.”