Sinsheim/Heidelberg, 22. August 2016. (red/pol/pro) Am 12. August 2016 erließ das Amtsgericht Heidelberg auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehl gegen fünf Männer im Alter zwischen 19 und 26 Jahren wegen des dringenden Verdachts des versuchten Totschlages in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung. Die Tatverdächtigen waren nach einer Massenschlägerei im Juni zunächst wieder auf freien Fuß gekommen.
Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Heidelberg und des Polizeipräsidiums Mannheim:
„Die aus dem Libanon und Syrien stammenden Männer sollen am 6. Juni, kurz nach 21 Uhr, in einer Flüchtlingsunterkunft in Sinsheim aus bislang unbekannten Gründen gemeinschaftlich mit Gegenständen auf einen 28-jährigen afghanischen Flüchtling eingeschlagen haben. Hierbei erlitt dieser schwere Kopfverletzungen.
Als ein 18-jähriger Afghane dem bewusstlos am Boden liegenden zu Hilfe kam, soll auch er von den Beschuldigten mit Holzlatten und den Metallfüßen einer Bierbank geschlagen und am Kopf verletzt worden sein. Die Verletzten wurden in Krankenhäusern behandelt.
Nach intensiven Ermittlungen der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg und zahlreicher Vernehmungen wurden vier der Beschuldigten am 18.08.2016 festgenommen, der Ermittlungsrichterin vorgeführt und in Justizvollzugsanstalten gebracht. Ein 20-Jähriger, der zunächst flüchtig war, wurde am 19.08.2016 festgenommen und nach Vorführung vor die Ermittlungsrichterin in eine Haftanstalt überführt.“
Drogenhandel, organisierte Einbrecherbanden, Terrorgefahr
Zunächst ging die Polizei nur von zwei Tatverdächtigen aus – offenbar haben die Ermittlungen Erkenntnisse über weitere Tatbeteiligte erbracht. In Flüchtlingsunterkünften kommt es immer wieder zu massiven tätlichen Auseinandersetzungen. Häufig aus rassistischen und/oder religiösen Gründen. Insbesondere zwischen Afghanen, Irakern und Syrern herrschen offenbar massive Konflikte. Auch zwischen Shiiten, Sunniten, Salafisten treten häufiger Konflikte auf. Christen sollen durch Moslems unterschiedlicher Richtungen immer wieder drangsaliert und verfolgt werden.
Innerhalb der Flüchtlingsunterkünfte sollen sich nach Angaben aus Polizeikreisen teils mafiöse Strukturen ausbilden. Das Polizeipräsidium Mannheim beispielsweise ermittelt nach mehreren Großrazzien gegen hunderte Personen wegen Rauschgifthandels. Andere Banden haben sich auf Einbrüche spezialisiert.
In Leimen war vor einigen Wochen ein Syrer verhaftet worden, der sich zusammen mit anderen zu einer „staatsgefährdenden“ Terrortat verabredet haben soll. Wir hatten vor kurzem exklusiv über 180 Ermittlungsverfahren berichtet, die die Generalbundesanwaltschaft und die Justizbehörden der Länder zur Zeit führen.
Die Polizei ist durch Einsätze in Flüchtlingslagern erheblich gefordert. Einsätze mit mehreren Dutzend Streifenwagen sind keine Seltenheit.
Wir hatten damals umfangreich berichtet, den Text lesen Sie hier: Acht Verletzte – zertrümmerte Einrichtung.