Hirschberg, 21. Juni 2016. (red/pm) Die neue Gemeinschaftsunterkunft wird am 23. Juni mit Verzögerung belegt. 90 Männer von den 100 neuen Bewohnern kommen aus dem ehemaligen Druckhaus der Diesbachmedien, einer großen Notunterkunft in Weinheim. Die Nutzung der Wohnanalage ist auf fünf Jahre vorgesehen.
Information des des Landratsamtes Rhein-Neckar-Kreis:
„Nachdem sich die vorgesehene Ankunft von Asylbewerbern und Flüchtlingen in der neuen Gemeinschaftsunterkunft in Hirschberg zeitlich etwas verzögert hat, wird sie nun am Donnerstag, 23. Juni, belegt werden.
Von den 100 Männern, die diese vom Eigenbetrieb Bau und Vermögen Rhein-Neckar-Kreis neu errichtete Wohncontaineranlage gegenüber des Hirschberger Hilfeleistungszentrums an der Galgenstraße beziehen, kommen 90 aus dem ehemaligen Druckhaus der Diesbachmedien, einer großen Notunterkunft in Weinheim. Ursprünglich stammen sie aus Gambia, Irak, Iran, Nigeria und Pakistan sowie aus Indien. Die Nutzung der Wohnanlage ist auf fünf Jahre vorgesehen.
Wir sind froh, nun diese sehr gute Unterkunft zur Verfügung zu haben,
sagt der Ordnungsdezernent des Kreises, Christoph Schauder. Denn dadurch lasse sich nach Wiesloch, Schwetzingen und Leimen in einem weiteren Schritt die Belegung einer Notunterkunft entzerren. Im ehemaligen Diesbach-Druckhaus verbleiben so im Augenblick 140 Personen, kreisweit leben noch rund 1.500 Männer in Notunterkünften.
Umverteilung aus Notunterkunft
Diese Umverteilung wird möglich, weil sich die derzeitige Zugangssituation momentan entschärft hat und für den Juni lediglich insgesamt 24 Personen avisiert sind. Darunter sind kaum Familien, sodass sich eine Mischbelegung im Augenblick nicht realisieren lässt. Jedoch seien solche gut hergerichteten Gemeinschaftsunterkünfte für den Kreis und besonders die Schutzbedürftigen sehr wichtig, erläutert Schauder. Denn dort lassen sich die Betreuungsaufgaben viel besser angehen als in Notunterkünften, da die Situation viel entspannter ist.
Im Übrigen zeigt sich der Ordnungsdezernent davon überzeugt, dass die Unterbringung gut funktionieren wird. Dafür spricht die sich im Vorfeld abzeichnende Hilfsbereitschaft durch die Gemeinde mit Bürgermeister Manuel Just an der Spitze. Sehr erfreut zeigt er sich über das sich abzeichnende ehrenamtliche Engagement des Runden Tischs Asyl, das sich der Flüchtlinge annehmen will und den neu ankommenden Flüchtlingen die Eingewöhnung erleichtern wird.
Aufnahmeverpflichtung erfüllt
Mit der neuen Unterkunft in der Bergstraßengemeinde hat das Ordnungsamt des Kreises in dann 29 Städten und Gemeinden rund 6.800 geflüchtete Menschen vorläufig untergebracht. Hirschberg sowie Malsch und Neckarbischofsheim, in denen vor wenigen Tagen die Belegung einer Gemeinschaftsunterkunft begonnen hat, zählen zu den acht Kommunen, in denen trotz der aktuell rückläufigen Flüchtlingszahlen weitere Unterkünfte bezugsbereit oder für den weiteren Jahresverlauf geplant sind (die anderen sind Bammental, Schönau, Nußloch, Ketsch und Plankstadt).
Diese Planungen dürfe man nicht zurückstellen oder gar beenden, sagt Schauder, denn zum einen bilden die derzeitigen Zuweisungen in den Rhein-Neckar-Kreis nicht vollumfänglich den Gesamtzugang nach Baden-Württemberg ab.
Das Land gewährt vielmehr denjenigen Landkreisen, die – wie der Rhein-Neckar-Kreis – in den vergangenen Monaten ihre Aufnahmeverpflichtung erfüllt haben, vorerst verringerte monatliche Zuweisungen. Zum anderen lässt sich in der Flüchtlingsfrage noch keine Entwarnung geben, da in den Herkunftsländern die Not der Menschen nach wie vor groß ist und sich künftige Entwicklungen in Griechenland, der Türkei und Nordafrika sowie die Entwicklung neuer Fluchtrouten auch über das Mittelmeer noch in keinster Weise abschätzen lassen.“