Mannheim, 21. Mai 2015. (red/ms) Es heißt, das Alter mache weise. Doch bei vielen Senioren in Mannheim ist die geistige Reife offenkundig schon etwas vergoren: Sie lauern auf Informationsveranstaltungen und warten auf ihre Chance für polemische Zwischenrufe. Diese radikalen Rentner werden immer aggressiver und haben anscheinend nichts besseres zu tun, als Politik und Gesellschaft mit ihren unsachlichen Pöbeleien zu belästigen. Damit beschädigen sie die Bürgerbeteiligung und vergraulen diejenigen Senioren, die vielleicht konstruktiv und und lösungsorientiert mitreden wollten.
Kommentar: Minh Schredle

Minh Schredle ist seit Dezember 2014 Volontär in der Redaktion Rheinneckarblog.de. Foto: RNB
Sie wirken wie trotzige Dreijährige, die wutentbrannt und lauthals schreiend mit ihren Fäustchen auf den Supermarktboden einschlagen, weil sie nicht bekommen, was sie wollen. Und weil sie so laut schreien, ist man fast geneigt, ihnen nachzugeben, damit endlich Ruhe ist. Aber es ist nie Ruhe. Nicht mit diesen Kindern voller Falten: Mannheims Hassrentner.
Je schlechter sie informiert sind, desto lauter sind sie am Motzen und Maulen. Sie stören Informationsveranstaltungen mit polemischen Zischenrufen. Sie mutmaßen und unterstellen Unsinn, mit einer Verbitterung und Böswilligkeit, die oft kaum auszuhalten ist. Sie zeigen keinerlei Respekt, geschweige denn Anerkennung gegenüber denjenigen, die große Teile ihres Lebens den Gedanken zur langfristigen Stadtentwicklung widmen und sie stellen selbstsüchtig ihre eigenen Interessen über das Wohl einer gesamten Gesellschaft.
Auch wenn sie nur irgendwie mal irgendwo mal irgendetwas aufgeschnappt haben: Sie haben eine Meinung und diese Meinung ist unumstößlich und sie ist die einzig wahre.
Dieses Verhalten ist nicht nur lästig – es ist unerträglich. Denn sie beschädigen Bürgerbeteiligung und damit die Demokratie. Sie akzeptieren mehrheitlich getroffene Entscheidungen nicht, sind zu keinem Kompromiss bereit und mit ihren andauernden Hasstiraden ersticken sie Argumente von anderen Zuschauern, die womöglich konstruktive Beiträge liefern würden.
Ebenfalls ärgerlich: Diese kleine Gruppe meinungsextremistischer Hassrentner beschädigt mit ihrer widerlichen Art zu diskutieren das Ansehen derjenigen Senioren, die ihre Lebenserfahrung und Weisheit dazu nutzen wollen, der Stadt und der Gesellschaft zu helfen, indem sie lösungsorientierte Vorschläge einbringen. Die Hassrentner vergraulen mit ihrem inhaltslosen, aber umso wütenderen Gekeife zunehmend das konstruktive Publikum, das sich diesen inhaltslosen Pöbeleien aus nachvollziehbaren Gründen nicht länger aussetzen will.
Die führenden Politiker der Stadt können einem leid tun – denn sie müssen sich mit diesen trotzig-faltigen Kindern auseinandersetzen und auch noch diplomatisch bleiben. Mannheim hat sich in den vergangenen Jahren als Vorbild für Bürgerbeteiligung präsentiert, viele Veranstaltungen gehen weit über das gesetzlich festgelegte Mindestmaß heraus. Vernünftig wäre es, diese Angebote auszunutzen und die Chancen wahrzunehmen, die Stadt mitzugestalten.
Aber immer mehr nutzen diese Plattformen nur noch, um sich auszukotzen und Projektionsflächen für ihre Frustration zu finden. So mit der Demokratie umzugehen, ist traurig – denn ähnlich viele Möglichkeiten, sich an der Politik zu beteiligen, hatte die Bürgerschaft selten zuvor.
Niemandem kann ein Vorwurf daraus gemacht werden, wenn er gegen ein Vorhaben ist, wenn er Angst, Bedenken und Sorgen hat und wenn er mit einem Teil der Planung unzufrieden ist. Aber bitte, liebe Hassrentner: Lernt andere Meinungen zu akzeptieren, äußert eure Kritik mit Anstand und hört auf, Gift und Galle zu speien.