Mannheim, 21. Oktober 2016. (red/pm) Nachdem im Mannheimer Luisenpark zwei Fasane an Vogelgrippe erkrankt und gestorben waren, waren sämtliche Vögel mit direktem Kontakt zu den infizierten Tieren ebenfalls vorsichtshalber getötet worden. Nachdem auch bei diesen das Vogelgrippe-Virus H7N3 festgestellt wurde, muss nun der gesamte Vogelbestand des Luisenparks beprobt werden. Die Stadt Mannheim hat eine ausführliche Liste von Fragen und Antworten für die Bevölkerung erstellt.
Information der Stadt Mannheim:
„Die Untersuchungsergebnisse der im Luisenpark getöteten Vögel, die im direkten Kontakt mit den mit Vogelgrippe infizierten Fasanen standen, haben den Verdacht bestätigt. Auch bei ihnen konnte die Infektion mit dem Vogelgrippe-Virus (H7N3) nachgewiesen werden. Damit erwies sich die Entscheidung, diese Tiere möglichst rasch zu töten, als leider richtig. Denn damit konnte der Gefahr einer weiteren Verschleppung durch Zeitverzug begegnet werden. Schließlich gilt es, den Vogelbestand im Luisenpark als Ganzes, soweit nur irgend möglich, vor einer Ausbreitung zu schützen.
Der Koordinierungsstab der Stadt Mannheim unter Leitung der Feuerwehr wurde heute informiert.
Es finden jetzt Beprobungen des gesamten Vogelbestandes des Luisenparks statt. Es handelt sich um rund 450 Tiere. Die Behörden sind in ständigem Kontakt mit dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg und der Taskforce Tierseuchenbekämpfung. Die Stadt Mannheim weist nochmals auf die auf ihrer Homepage ausgeführten Fragen und Antworten hin. Die Liste wird bei Bedarf ergänzt bzw. aktualisiert.
Fragen und Antworten zum Thema „Vogelgrippe“ (H7N3)
Nachdem bei zwei Volierenvögeln des Mannheimer Luisenparks ein Ausbruch der geringpathogenen Form der Vogelgrippe (H7N3) festgestellt wurde, hat der Veterinärdienst der Stadt Mannheim eine kurze Aufstellung der wichtigsten Fragen und Antworten rund um das Thema erstellt.
1. Welcher Erreger wurde festgestellt?
H 7 N 3
2. Kann der Erreger auch für Menschen gefährlich werden?
Der Fachbereich Gesundheit stuft die Gefährdung in diesem konkreten Fall als äußerst gering ein, da eine Übertragung des vorgefundene Virus‘ auf den Menschen sehr unwahrscheinlich ist. Bürgerinnen und Bürger sollten bei einem Besuch des Luisenparks vorsichtshalber direkten Kontakt mit Wildvögeln und deren Ausscheidungen vermeiden.
3. Wie findet eine mögliche Übertragung statt?
Die Eintrittspforten sind vor allem die Nasen-, Rachenschleimhäute sowie die Bindehäute der Augen. Inhalation von Staubpartikeln, Tröpfchen und mangelnde Händehygiene stellen vermutlich die hauptsächlichen Übertragungswege dar.
4. Wie kann ich mich schützen?
Bürgerinnen und Bürger sollten den direkten Kontakt mit Wildvögeln und deren Ausscheidungen vermeiden. Unbedenklich ist der Verzehr von Geflügelfleisch, wenn dieses ausreichend erhitzt bzw. durchgegart ist.
5. Gibt es Impfungen oder Medikamente zur Vorbeugung oder Behandlung?
Zur Behandlung der Erkrankung stehen insbesondere für Risikogruppen Medikamente, sogenannte Neuraminidasehemmer, zur Verfügung. Zur Vorbeugung ist das Beachten der Verhaltensregeln (direkten Kontakt mit Wildvögeln und deren Ausscheidungen vermeiden) wesentlich.
Unabhängig davon wird empfohlen, sich gegen die „normale“ saisonale Influenza (Grippe) impfen zu lassen.
6. Welche Symptome treten beim Menschen im Falle einer Infektion auf?
1 bis 5 Tage nach einer Ansteckung treten schwere grippeähnliche Symptome auf mit plötzlichem hohem Fieber, Husten, Atemnot, Halsschmerzen, bei ungefähr der Hälfte der Erkrankten Durchfall, selten Bauchschmerzen und Erbrechen.
Im weiteren Verlauf kann sich in den folgenden Tagen eine Lungenentzündung entwickeln.
7. An wen kann ich mich beim Veterinärdienst wenden?
E.Mail: veterinaerdienst@mannheim.de
Tel. 293 – 25 25
8. Sollen tote Wildvögel der Veterinärbehörde gemeldet werden?
Nach derzeitiger Lage nur, wenn mehrere tote Tiere an derselben Stelle aufgefunden werden, also eine Häufung vorliegt. Anhand dessen kann sich die Veterinärbehörde einen Überblick zur Situation verschaffen. Beprobungen der toten Wildvögel können auf dieser Basis veranlasst werden.
9. Kann der Erreger auch für meine Haustiere gefährlich werden?
Nach aktuellem Stand beschränkt sich das Geschehen ausschließlich auf den Bereich des Luisenparks, in dem eine Vogelhaltung stattfindet. Insofern ist von einer Gefährdung von Haustieren derzeit nicht auszugehen.
10. Bestehen Bedenken zum Besuch des Luisenparks
Nein, unter Beachtung der unter Ziff. 2 und 4 aufgeführten allg. Vorsichtsmaßnahmen.
11. Können tote Kleinvögel, die auf Privatgrundstücken gefunden werden, weiterhin selbst (über den Hausmüll oder auf Grundstück vergraben) entsorgt werden?
Ja. Zur Sicherheit sollten aber Einmalhandschuhe verwendet werden. Alternativ, eine Plastiktüte umgekehrt darüberstülpen. Staubentwicklung bitte vermeiden.
12. Kann die Abfallwirtschaft weiterhin ohne Gefährdung der Beschäftigten tote Kleinvögel, die im öffentlichen Straßenraum gefunden werden, entsorgen?
Ja, siehe Antwort zu 11.“