Rhein-Neckar, 21. November 2011. (red/local4u) Ab Mittwoch soll wieder ein Castor-Transport mit atomarem Müll aus Frankreich über die Schiene bis nach Gorleben transportiert werden. Die Gewerkschaft der Polizei fordert den Stopp der Transporte, da nach Strahlenmessungen von Greenpeace eine Gefährdung der Beamten nicht auszuschließen ist. Darüber hinaus hat die Polizei weitere Problem mit dem Transport der Castoren.
Von Hardy Prothmann
Nicht nur Umweltschützer sind gegen den Transport des strahlenden Mülls. Nun hat auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Rheinland-Pfalz gefordert, die Transporte so lange zu stoppen, bis verbindlich eine Strahlenbelastung der sichernden Beamten ausgeschlossen werden kann.
Nach einer Studie der Umweltschutzorganisation Greenpeace aus dem Jahr 2010 soll die Strahlung höher sein, als bislang angegeben. Die Gewerkschaft der Polizei hat ihre Mitglieder mit “Dosimetern” ausgestattet, um selbst zu messen. Alle Einsätze werden protokolliert. Man hat die Beamten darauf hingewiesen, sich nicht unter 2,5 Meter den Behältern zu nähern: “Wir erinnern das Land an seine Fürsorgepflicht”, sagte Landesgeschäftsführer Helmut Knerr.
Der Landesverband der baden-württembergischen GdP macht sich für seine Landespolizisten noch andere Sorgen: “Die Beamten müssen hier jede Menge Mehrarbeit leisten, die ihnen aber nicht voll angerechnet werden soll”, sagt Landesgeschäftsführer Ralf Knospe.
Nach Angaben der Bundespolizei, die für die Sicherung der Transporte zuständig ist, sind bei einem Transport 7.-8.000 Polizisten im Einsatz: “Das sind enorme Kosten”, sagte ein Sprecher.
Der Zug transportiert voraussichtlich ab Mittwoch elf Behälter mit hochradioaktivem Müll. Umweltaktivisten planen Kundgebungen und Schienenblockaden.
Die GdP hat zudem gefordert, die Transporte auszusetzen, solange die Endlagerfrage nicht geklärt sei.