Heidelberg, 21. Juni 2012. (red/pm) Der Rheinneckarblog berichtete über Heidelbergs Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner, der als neuer Präsident das europäische Städtenetzwerk Energy Cities bei der UN-Klimaschutzkonferenz „Rio+20“ vom 20. bis 22. Juni 2012 in Rio de Janeiro vertritt. Nachhaltige Stadtentwicklung als Thema ist ein Teil des Aktionsprogramms Agenda 21, welches bereits vor 20 Jahren von 170 Nationen in Rio de Janeiro beschlossen wurde.
Information der Stadt Heidelberg:
„„Global denken – lokal handeln“ – unter diesem Motto setzen sich seitdem weltweit Städte und Gemeinden mit ihren Bürgerinnen und Bürgern dafür ein, die Lebensqualität der künftigen Generationen zu sichern.Im Jahr 1992 wurden auch die Rio-Erklärung und die UN-Konventionen zu Klima, biologischer Vielfalt und zur Wüstenbekämpfung beschlossen.
In Heidelberg wird eine nachhaltige Stadtentwicklung seither großgeschrieben und ist Teil des Stadtentwicklungsplans (STEP), der die kommunalen Leitlinien und Ziele festlegt. Der STEP ist Heidelbergs lokale Agenda und gibt den Handlungsrahmen Gemeinderat sowie Stadtverwaltung vor. In allen kommunalen Bereichen und der Stadtentwicklung – von Arbeit über Mobilität bis zu Wohnen oder Umwelt – sollen Fragen zur nachhaltigen Entwicklung mitgedacht werden. Durch standardisierte Nachhaltigkeitsberichte prüft die Stadt regelmäßig, was Heidelberg erreicht hat und wo noch Handlungsbedarf besteht.
In nationalen und internationalen Netzwerken will Heidelberg zudem zu einer globalen Entwicklung zu mehr Nachhaltigkeit beitragen. Beispiele sind der Zusammenschluss europäischer Städte, Energy Cities, unter dem Vorsitz des Heidelberger Oberbürgermeisters Dr. Eckart Würzner, sowie das Städte-Netzwerk „Covenant of Mayors“.
Ausgewählte Beispiele für Heidelbergs Weg zu mehr Nachhaltigkeit:
Bildung
Die Stadt fördert zahlreiche Bildungsprojekte und -programme zur nachhaltigen Entwicklung, um Kinder und Jugendliche sowie Erwachsene zu einer verantwortlichen Lebensweise im Alltag aufzurufen. Hierbei setzt die Stadt auf die Kooperation mit Partnern in Kindertagesstätten, Schulen, Vereinen, Organisationen oder Kirchen.
Beispiele sind das Bildungsprogramm „Kinder gestalten Zukunft“, an dem sich aktuell 16 Kindertagesstätten oder das E-Team-Projekt, an dem sich 20 Schulen beteiligen.
Heidelberg wurde drei Mal von der UNESCO als Stadt der UN-Weltdekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet (Anm. der Redaktion: Auszeichnungen in den Jahren 2006/2007, 2009/2010, 2012/13).
Klimaschutz
Heidelberg beteiligt sich am Förderprogramm „Masterplan 100% Klimaschutz“ des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Bis 2050 will Heidelberg die CO2-Emissionen um 95 Prozent reduzieren und den Energiebedarf der Kommune um die Hälfte senken – gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern sowie zentralen Akteuren.
Mit ihrer Kampagne „Klima sucht Schutz auch bei Dir … in Heidelberg“ ruft die Stadt ihre Bürgerinnen und Bürger zu einem aktiven Klimaschutz auf. Die Klimaschutzkampagne ist Vorbild für die europäische Kampagne ENGAGE. Durch das Förderprogramm „Rationelle Energieverwendung“, Beratungsangebote im Internet wie den CO2-Spiegel und Angebote zur Energieberatung unterstützt die Stadt aktives Klimaschutz-Engagement. Seit 1993 wurden über 3.000 Anträge für das Förderprogramm gestellt.
Naturschutz
Als zentralen Baustein für den Naturschutz hat Heidelberg einen Artenschutzplan erstellt, der Gebiete mit einer besonderen Häufung von Rote-Liste-Arten und geschützten Biotopen definiert. Mit diesem soll die Vielfalt der Arten und Biotope durch gezielte Maßnahmen erhalten und gefördert werden. National und international macht sich Heidelberg für den Schutz der biologischen Vielfalt stark. OB Würzner ist seit Februar 2012 Vorsitzender des bundesweiten Bündnisses „Kommunen für biologische Vielfalt“.
Wirtschaften
Mit dem Projekt „Nachhaltiges Wirtschaften“ unterstützt die Stadt kleine und mittelständische Unternehmen dabei, ein Umweltmanagementsystem aufzubauen. Über hundert Betriebe haben bis heute an dem Projekt teilgenommen. Städtische und externe Experten beraten und zeigen, wie Betriebsabläufe optimiert und Energiekosten gesenkt werden können. Jährlich werden durch das Projekt 600.000 Euro und 1.560 Tonnen CO2 eingespart. Das Umweltministerium des Landes Baden-Württemberg hat das Heidelberger Konzept übernommen und bietet es seit 2005 unter dem Namen „ECOfit“ in ganz Baden-Württemberg an.
Soziales
Heidelberg bietet als familienfreundliche Stadt ein breites Spektrum an Betreuungs-, Beratungs- und Unterstützungsleistungen. Mit fast 42 Prozent hat Heidelberg heute die höchste Betreuungsquote für Kinder unter drei Jahren in Westdeutschland. Bis zum Jahr 2013 soll sie bei rund 50 Prozent liegen. Mit einzelnen Projekten will die Stadt Integration und Chancengleichheit kommunalpolitisch noch stärker vorantreiben. Grundlage hierfür ist der „Kommunale Integrationsplan“ (KIP). Unter dem Motto „Mit allen für alle“ wurde er auf breiter Basis erarbeitet. Der Integrationsplan wird regelmäßig fortgeschrieben, die Umsetzung des Plans regelmäßig geprüft.
Weitere Informationen zum Thema unter www.heidelberg.de/lokale-agenda.