Eberbach/Rhein-Neckar, 21. April 2015. (red/pol/pro) Eine islamistische Organisation hackte mutmaßtlich die Homepage des Eberbacher Reitvereins. Der Vorsitzende des Vereins entdeckte am Sonntagabend die veränderte Startseite der Homepage. Zu sehen waren Bilder einer islamistischen Vereinigung und islamistische Parolen, die in englischer u. arabischer Sprache verfasst waren. Wieso ausgerechnet Eberbach? Und ein Reitverein?
Von Hardy Prothmann
Die Täter machten sich – so die ersten Ermittlungen des Staatsschutzes der Kripo Heidelberg – eine Sicherheitslücke zunutze und kaperten die Homepage des Reitvereins vermutlich über den Einsatz einer Schadsoftware. Nicht nur die Eberbacher Reiter waren betroffen, sondern weitere Seiten in Deutschland und Europa.
Die Polizei ermittelt nun wegen Computersabotage und Verstoß gegen das Vereinsgesetz – die “Übernahme” der Seite ist mittlerweile rückgängig gemacht worden.
Insbesondere die Web-Auftritte kleiner Unternehmen, Vereine und Privatpersonen geraten ins Visier der Terroristen, weil dort die Chancen auf einen Einbruch am erfolgversprechendsten sind. Über manipulierte Server kann man dann die extremistische Propaganda weiterverbreiten. Besucher, die sich für Pferde interessieren, werden mit einem Male mit islamistischer Propaganda konfrontiert. Gerade über “abgehackte Hände”, “Erschießungen” und andere Schock-Fotos, versucht man “Interesse zu wecken”.
Um Schäden zu vermeiden, sollte man regelmäßig seine Daten sichern und die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen durchführen – wer das nicht kann, sollte sich von einer Fachfirma helfen lassen. Klar ist: Ein aktueller Virenscanner ist ein “Must-Have”, die Passwörter sollten komplex sein und vertrauliche Daten sollten verschlüsselt werden.
Die Chancen der Polizei, die Täter ausfindig zu machen, dürften gering sein: Sie agieren aus dem Ausland weltweit und wissen vermutlich, wie sie sich anonymisieren.