Mannheim/Rhein-Neckar, 21. November 2013. (red/ms) Kostenlos ins Theater? Sicherlich für viele reizvoll. Am Mannheimer Nationaltheater gibt es mittlerweile seit mehr als zehn Jahren sogenannte Theaterdealer. Das sind Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 30 Jahren, die im Auftrag des Theaters Arbeiten verrichten und im Gegenzug eine gewisse Anzahl an Punkten gut geschrieben bekommen. Sind 100 Punkte erreicht, gibt es als Gegenleistung sechs Freikarten.
Von Minh Schredle
Vergangenen Freitag haben sich die Theaterdealer das erste Mal in dieser Spielzeit getroffen. Fünf Jugendliche und junge Erwachsene, drei davon haben bereits Erfahrung, zwei sind neu dabei. Eigentlich gibt es noch mehr von ihnen – wie viele genau ist aber nur schwer zu sagen. Die Leiterin der jungen Gruppe, Janika Bielenberg, erklärt das folgendermaßen:
Wir wollen das so flexibel wie möglich gestalten. Viele Theaterdealer sind durch ihre Arbeit oder ihre Ausbildung stark vereinnahmt. Zum Beispiel Studenten während ihrer Prüfungsphase. Bei denen soll es nicht zu einem Rauswurf führen, wenn die mal ein oder zwei Monate nichts arbeiten können. Meistens sind es aber ungefähr zehn, die auf einmal aktiv sind. Ein Limit nach oben gibt es nicht. Wir freuen uns über jede helfende Hand.
Frau Bielenberg ist seit 2011 am Nationaltheater und dort in erster Linie für Marketing-Aufgaben zuständig. Seit dieser Spielzeit – die im September begonnen hat – ist sie außerdem für die Theaterdealer zuständig. Doch was genau tut ein Theaterdealer? Vor allem Werbung für das Nationaltheater machen. Frau Bielenberg erklärt:
Typisch ist zum Beispiel das Verteilen von Flyern. Aber auch anderes ist durchaus denkbar: Zum Beispiel haben wir häufiger mal Informationsstände an den Universitäten in Mannheim und Heidelberg. Wir posten Veranstaltungen des Nationaltheaters in sozialen Netzwerken, die die Dealer liken können. Je nach Dauer und Aufwand gibt es dann Punkte gutgeschrieben.
Das lohnt sich, finden die Theaterdealer – nicht nur wegen der „Unikate“ – das ist ein Paket von sechs Freikarten, das ein Dealer bei 100 erreichten Punkten erhält. Eine Theaterdealerin sagt dazu:
Natürlich ist das der Hauptanreiz. Aber bei einem Stand an der Uni Mannheim hatte ich so viel Spaß, dass ich es fast umsonst gemacht hätte. Fast.
Neben den Freikarten gibt es aber noch andere Angebote. die das Arbeiten als Theaterdealer reizvoll machen: So schwärmten die erfahreneren von kostenfreien Exklusivführungen durch das Theater und Einblicken, die einem normalerweise verwehrt blieben. Auch die Gruppentreffen seien immer nette Abende.
Um Theaterdealer zu werden, kann man entweder an einem der immer mal wieder stattfindenden Treffen teilnehmen oder per Mail unter janika.bielenberg@mannheim.de Kontakt aufnehmen.