Mannheim, 21. November 2016. (red/ric) Das Eishockey-Team der Stunde in der DEL sind aktuell die Ice Tigers aus Nürnberg. Mit ihrem sechsten Sieg in Folge untermauern sie ihre Ausnahmestellung in der Liga und gewannen nach einem Herzschlagfinale mit 3:4 nach Verlängerung gegen ebenfalls starke Adler in Mannheim.
Vor 10.000 Zuschauern in der SAP-Arena gestaltete sich das Anfangsdrittel zunächst ausgesprochen zäh. In den ersten zehn Minuten agierten beide Teams sehr zurückhaltend, der gegenseitige Respekt war deutlich zu spüren.
Die Gäste aus Nürnberg überließen den Hausherren zunächst die Initiative und suchten ihr Heil aus einer sicheren Deckung in überfallartigen Breaks.
Zwei Tore binnen 120 Sekunden
In der 14. Minute belohnten sich die Adler für ihre Bemühungen mit dem 1:0. Adam fuhr mit viel Tempo über die linke Seite und legte herrlich in den Slot auf Sparre ab, der nurmehr die Kelle zur Führung hinhalten musste.
Doch keine zwei Minuten später war das Match bereits wieder ausgeglichen! Nach einem Scheibenverlust in der Vorwärtsbewegung schalteten die Nürnberger schnell um. Segal war auf der rechten Seite frei durch und traf per Schlagschuß ins Torwarteck. Dabei machte Goalie Endras nicht die glücklichste Figur.
Die Kurpfälzer waren in der Folge etwas verunsichert. Kurz vor dem Ende des ersten Drittel spazierte Reimer nahezu ungestört durch die Mannheimer Defensive, sein wuchtiger Schlagschuss verfehlte jedoch sein Ziel. So ging es mit einem leistungsgerechten Unentschieden in die erste Pause.
Im Mitteldrittel kamen beide Mannschaften mit viel Schwung aus der Kabine. Doch sowohl Endras als auch Gegenüber Jenike zeigten in dieser Phase, dass sie Klasse Goalies sind. Endras parierte sowohl gegen Segal als auch gegen Filin erstklassig und verhinderte die Führung für die Gäste. Jenike stand dem in nichts nach und hielt seinem Team das Unentschieden, als er mit einem Monster-Save gegen Joudrey die Oberhand im Eins gegen Eins behielt.
Ice Tigers schlagen zu
In der 30. Minute dann die erstmalige Führung für die beste Offensive der Liga. Nürnbergs Kozek zog aus halblinker Position ab, Endras konnte den Puck nur prallen lassen so das Dupuis im nachstochern zum 1:2 verwerten konnte.
Die Adler antworteten mit wütenden Angriffen und erspielten sich in den letzten Minuten des Abschnitts reihenweise beste Gelegenheiten, scheiterten jedoch wiederholt am famosen Jenike im Kasten der Ice Tigers.
Im Schlussdrittel bauten die Adler in Überzahl sofort wieder gehörig Druck auf, doch die hellwache Defensive der Gäste konnte schlimmeres zunächst verhindern. Im Anschluss an diese Drangphase fiel den Hausherren wenig ein. Nürnberg verwaltete geschickt die Führung und setzte in der Offensive einige Nadelstiche.
Shorthander bringt Ausgleich
Eine Viertelstunde vor Ende der Partie musste der Mannheimer Wolf zum zweiten Mal wegen eines Chrosschecks auf die Strafbank, sodass die Ice Tigers in Überzahl agieren konnten. Doch just in Unterzahl schlugen die Mannheimer zurück. Nach einem Bullygewinn im Mitteldrittel, schaltete Readeke am schnellsten, fuhr ein Break und hämmerte die Scheibe zum 2:2 ins Gehäuse.
Keine 20 Sekunden nach dem Wolf von der Strafbank auf das Eis zurückkehrte, durfte er auch schon wieder auf der Sünderbank Platz nehmen, diesmal wegen Hakens. Doch die Adler überstanden die abermalige Unterzahl, sodass alle Zeichen auf eine Verlängerung hindeuteten.
Wahnsinn in den Schlussminuten
Vier Minuten vor dem Ende waren die circa 200 mitgereisten, lautstarken Anhänger der Gäste obenauf. Pföderl nutzte eine Unachtsamkeit in der Mannheimer Abwehr aus und vollendete aus kurzer Distanz humorlos unter das Tordach.
Die Adler zeigten sich ob des späten Gegentreffers jedoch unbeeindruckt. Sekunden nach seinem Treffer musste Torschütze Pföderl wegen Beinstellens für zwei Minuten in die Box. Ryan MacMurchy nutzte das Powerplay und glich nach einem fantastischen Solo nur eine Minute später zum 3:3 aus. Die SAP-Arena glich nun einem Tollhaus.
Die verbleibenden zwei Minuten blieben torlos, sodass es in die Overtime ging. Damit hatten die Adler zumindest einen Punkt gesichert.
In der Overtime waren eine Minute und sechzehn Sekunden gespielt, als die Ice Tigers den Sack zumachten. Nach schönem Zuspiel scheiterte Pföderl zunächst am stark reagierenden Endras, der gegen den Nachschuss von Steckel jedoch machtlos war.