Mannheim, 21. Mai 2015. (red/pro) Der bisherige Pressesprecher des Kreisvorstands, Alexander Manz, hat nach unseren Informationen seinen Rücktritt aus allen Ämtern erklärt und wird die CDU zum 31. Mai verlassen. Zudem eskaliert der Konflikt zwischen dem Kreisverbandsvorsitzenden Nikolas Löbel und dem abgesetzten Schatzmeister Heinrich Braun weiter.
Von Hardy Prothmann
Alexander Manz (34) wirft hin. Persönlich haben wir ihn noch nicht sprechen können, uns liegt aber sein Schreiben an den Vorstand vor. Darin erklärt der dem sozialen Flügel angehörige Betriebswirt:
Nach mehr als 10 Jahren politischem Wirken im Mannheimer Norden für die CDU Mannheim, dem Versuch einer Stärkung des Sozialflügels innerhalb der CDU Mannheim und damit in bester Tradition von Kurt Wawrzik oder Konrad Schlichter des Öffnens der Partei für soziale Inhalte, ist für mich festzuhalten, dass sich kaum mehr inhaltliche Übereinstimmungen in politischen Fragen feststellen lassen. Personalfragen und sachfremde Themen überlagern die eigentliche inhaltliche politische Arbeit. Dies kann und werde ich nicht weiter unterstützen.
Weiter bemängelt er, dass es der CDU im ganzen Jahr nach der Kommunalwahl nicht gelungen sei, „zukunftsweisende Schritte zu unternehmen, sich der für eine Großstadt entscheidenden Sachthemen wieder anzunehmen, und durch eine gezielte organisatorische und inhaltliche Umstrukturierung wichtige Weichen zu stellen“. So werde bei engagierten Parteimitgliedern keine Motivation für eine weitere Unterstützung geschaffen.
Nächste Eskalationsstufe

Weil Heinrich Braun Ausgaben von 35 Euro nicht rechtzeitig gemeldet hat, wurde er vom Kreisvorstand als Schatzmeister abgesetzt. Dagegen klagt der Steuerberater nun. Foto: CDU-Vereinskasse (privat)
Im Streit zwischen dem Kreisverbandsvorsitzenden Nikolas Löbel und dem abgesetzten Schatzmeister des Ortsverbands Oststadt/Schwetzinger Stadt, Heinrich Braun, ist die nächste Eskalationsstufe erreicht.
Weil Herr Braun nun Widerspruch beim Parteigericht eingelegt habe, sei für ihn keine Einsicht in den Rechenschaftsbericht möglich, meint der Kreisvorsitzende Nikolas Löbel. Was das eine mit dem anderen zu tun hat, bleibt offen. Das parteigerichtliche Verfahren richtet sich gegen den Absetzungsbeschluss durch den Kreisvorstand. Es geht nicht um ein Parteiausschlussverfahren. Da Herr Braun als CDU-Mitglied das Recht der Einsicht hat, agiert Nikolas Löbel wieder per Ukas im Graubereich.
Damit wird das Gerücht weiter befeuert, dass die Kreis-CDU vermutlich erhebliche Schulden hat und möglicherweise die Ortsverbandsgelder falsch gebucht hat – was ein schwerwiegender Verdacht ist, der sich nur durch eine Kontrolle entkräften lässt, die Herrn Braun aber versagt wird.
Die Nachricht, dass der CDU-Grande Roland Hartung Herrn Braun vor dem Parteigericht juristisch vertritt (wir berichteten exklusiv) hat „eingeschlagen wie eine Bombe“, heißt es aus Parteikreisen. Mittlerweile wird immer offener über das Schicksal von Nikolas Löbel (29) diskutiert, der als schwer angezählt gilt.
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