Weinheim, 21. November 2018. (red/pm) Der Arbeitsmarkt und die Arbeitswelt ändern sich. Die Erwartungen der Unternehmen an Bewerber und künftige Mitarbeiter wandeln sich, genauso wie die Art und Weise, in der sich junge Leute heute informieren, suchen und sich bewerben – viele Themen also für eine Fortsetzung des Weinheimer „Dialogs Schule-Wirtschaft“.
Information der Stadt Weinheim:
„So ist es nur konsequent, wenn örtliche Unternehmen und Schulen ihrerseits nach neuen Formaten suchen, um in Kontakt zu kommen und sich zielgenau auszutauschen. Erstmals nutzen sie dabei Techniken des „Matching“, wie man sie bisher eher aus der Ausbildungsplatzvermittlung kennt. Immer geht es ja darum, möglichst effektiv und präzise zu kommunizieren, um bei der Partnersuche für beide Seiten ein hohes Maß an Passgenauigkeit und Nutzen zu erreichen.
Das Weinheimer Ausbildungsbündnis „Zweiburgentalente“ und die Schulen erprobten nun solche Methoden für ihren eigenen Dialog.
Ihr jüngster Dialog-Workshop in der „Alten Druckerei“ trug deshalb den Titel: „Projektbezogenes Matching von Kooperationspartnern“.
Die Teilnehmenden erarbeiteten sich einen ersten Überblick dazu, was Weinheimer Unternehmen und Schulen in Bezug auf die Themen „Berufs-/Studienorientierung, Wirtschaft und Arbeitswelt“ bieten und suchen. Ziel waren Ideen und Partner für neue Kooperationsprojekte.
Mehr Verständnis dafür, wie das andere System tickt
In einem ersten Fazit fasste Markus Hug, Vorsitzender und Sprecher des Ausbildungsbündnisses, danach zusammen: „Der Workshop hat Schulen und Unternehmen direkt ins Gespräch gebracht, solche die bislang kaum Kontakt hatten und solche die sich bereits kannten.“ Dr. Susanne Felger vom kommunalen Koordinierungsbüro Übergang Schule-Beruf beobachtete: „So ganz nebenbei verstehen die Gesprächspartner nun auch ein wenig besser, wie das andere System tickt.“ Das sei „ein ausdrücklich gewünschter Nebeneffekt“. Dr. Susanne Felger und Markus Hug waren für Konzeption, Umsetzung und Moderation des Workshops verantwortlich.
Und tatsächlich haben sich potenzielle Partner gefunden und – wo offenbar passt – auch für eine Weiterarbeit verabredet. Es war spannend und es wurde Neues ausprobiert: die Unternehmen stellten ihre Angebote an die Schulen in einer kurzen „Poster Session“ vor. Im Anschluss sprachen beide Seiten in drei „Speed Dating“-Runden miteinander. „Wir brauchen noch mehr Passgenauigkeit und Qualität in der Zusammenarbeit mit Schulen und noch mehr Unternehmen, die sich beteiligen“, wünschte sich danach Markus Hug.
Die Ressourcen jedes Unternehmens für Kooperationen seien begrenzt, und auch die Schulen haben viele Aufgaben neben der Berufs- und Studienorientierung. Deshalb müsse eine Zusammenarbeit gut organisiert und passgenau sein.
Für neue Ansätze, die über Betriebspraktika oder Bewerberinformationen auf Messen hinausgehen, zeigen sich auch Dorothea Hartmann (nora systems) und Helmut Röder (Stadtwerken Weinheim) offen. So waren die Eindrücke des Nachmittags sehr positiv: „Das neue Format hat prima funktioniert“, fasste Dr. Susanne Felger zusammen, „tatsächlich sind ganz unerwartete Konstellationen und Ideen entstanden, die beiden Seiten Nutzen bringen können“. Das bestätigt auch Nicolas Diesbach (DiesbachMedien), Gastgeber und Bündnismitglied: „Dass ich Ansatzpunkte mit Gymnasien, wie mit der Förderschule entdeckt habe, hat mich überrascht und motiviert mich.“ Und Uwe Seehaus (Naturin Viscofan) ergänzt: „Es lohnt sich, wenn Unternehmen, ganz individuell mit Schulen ins Gespräch gehen und passende Themen oder Projekte identifizieren. Das macht zwar Mühe, verspricht aber auch noch mehr Qualität in der Zusammenarbeit.“
Am Dialog-Workshop nahmen Mitglieder der „Zweiburgentalente“ teil, darunter fünf Unternehmen, sowie Lehrkräfte und Schulleitungsmitglieder aus neun Weinheimer und Hemsbacher Schulen.
Und wie geht es weiter? Das Entwickeln und Erproben der konkreten Projekte liegt nun in den Händen der Partner – das Umsetzen konkreter Aktionen an den Schulen wird gerne von Fachkräfte der Jugendagentur Job Central und des Bildungsbüros unterstützt.“