Mannheim, 21. Juli 2021. (red/pro) Die Behörden suchen mit einem Lichtbild des tot in der eigenen Wohnung in der Neckarstadt-Weest aufgefundenen Gabriel V. (35). Der Mann aufgrund erheblicher Gewalteinwirkung.
Bislang gibt es offenbar noch keine Hinweise auf einen Tatverdächtigen. Die kriminaltechnischen Untersuchungen sind abgeschlossen, „die rechtsmedizinische Untersuchung zur Ermittlung des Todeszeitpunkts gestaltet sich schwierig, da zwischen dem Tod des Opfers und Auffinden der Leiche ein längerer Zeitraum lag“, teilt Dr. Marc Schreiner, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Mannheim auf RNB-Nachfrage mit.
Der 35-jährige Deutsche, der in Heidelberg studierte, war weder polizeibekannt noch sonst auffällig, wie die Staatsanwaltschaft weiter mitteilte.
Zum letzten Mal war er am 05. Juli 2020 lebend gesehen worden, am 13. Juli fand man dann seine Leiche. Wegen der sommerlichen Temperaturen dürfte die Verwesung erheblich schnell eingesetzt haben. Der Zustand der Leiche deutet wohl darauf hin, dass der Tote länger als nur ein zwei Tage in der Wohnung lag.
Zur Art der Verletzung und zur Tatwaffe wollte die Staatsanwaltschaft auf RNB-Anfrage keine Mitteilung machen: „Das ist Täterwissen.“ Es ist bei Ermittlungen üblich, solche Informationen zurückzuhalten, um möglichen Tatverdächtigen vorzuenthalten, was bekannt ist und was nicht. Dem RNB liegen Hinweise vor, diese werden aber, um die behördlichen Ermittlungen nicht zu erschweren, aktuell nicht veröffentlicht.
Die Tatsache, dass die Behörden das Lichtbild veröffentlicht haben, deutet darauf hin, dass die Ermittlungen aktuell nur zäh vorankommen. Denn auch Tote haben Persönlichkeitsrechte und die Veröffentlichung eines Lichtbilds muss immer abwägen, ob diese Rechtseinschränkung durch besondere Umstände notwendig ist.
Die Polizei hat zudem die Pressemitteilung in mehreren Sprachen, darunter auch bulgarisch und rumänisch sowie arabisch, herausgegeben: „Das ist ein multikultureller Stadtteil und wir erhoffen uns auch Hinweise von Zeugen, die des Deutschen nicht mächtig sind“, erläuterte Dr. Schreiner die Vorgehensweise.
Das Lichtbild kann hier abgerufen werden.
Da der Tote in seiner Wohnung gefunden worden ist, liegt die Vermutung nahe, dass er den oder die Täter kannte. Ob es sich mutmaßlich um einen Mord oder Totschlag handelte, ist bislang ebenfalls noch unklar.
Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Mannheim und des Polizeipräsidiums Mannheim:
Bei dem Mann, der am Montagmorgen des 13. Juli 2020 tot in seiner Wohnung im Stadtteil Neckarstadt-West gefunden wurde, handelt es sich um den 35 Jahre alten Gabriel V.
Gabriel V. studierte seit 2016 an der Universität Heidelberg. Er wurde letztmals am 5. Juli 2020 lebend gesehen, als er sich abends in der Heidelberger Innenstadt aufhielt.
Die rechtmedizinischen Untersuchungen zur Ermittlung des genauen Todeszeitpunktes dauern noch an.
Über das Hinweistelefon gingen bislang mehrere Anrufe ein, die derzeit noch ausgewertet werden.
Die Sicherung der Spuren in der Einzimmerwohnung des Opfers durch die Zentrale Kriminaltechnik sind abgeschlossen. Die Spuren werden derzeit ausgewertet, auch beim Kriminaltechnischen Institut beim Landeskriminalamt Baden-Württemberg in Stuttgart.
Wie die bisherigen Ermittlungen der Soko „Lorbeer“ ergaben, soll sich Gabriel V. zu Lebzeiten im Rhein-Neckar-Kreis mit Schwerpunkt im Stadtgebiet Mannheim aufgehalten haben.
Seit dem 5. Juli 2020 bis zu seinem Auffinden liegen den Ermittlern keine Informationen über Aufenthaltsorte oder Kontakte vor. Deshalb ist es für die Ermittler der Soko „Lorbeer“ von besonderer Bedeutung, folgende Fragen zu klären und bittet die Bevölkerung um ihre Mithilfe:
– Wo hat sich Gabriel V. seit dem 5. Juli 2020 bis zu seinem
Auffinden am Morgen des 13. Juli 2020 aufgehalten?
– Mit wem hatte er in dieser Zeit Kontakt?
– Wann wurde er zuletzt lebend gesehen?
Zeugen, die sachdienliche Hinweise zur Tat, zum Opfer aber auch zu dem noch unbekannten Täter geben können, werden gebeten, sich unter Tel.: 0621/174-4444 zu melden. Anrufe werden rund um die Uhr entgegengenommen.
Darüber hinaus können sich Hinweisgeber unter der Rufnummer 01577 / 6988567 an das vertrauliche Telefon wenden. Die Zusicherung der Vertraulichkeit wird geprüft, unterliegt allerdings besonderen Voraussetzungen.
Hinweise: In der Anlage finden Sie ein Bild von Gabriel V. sowie die Pressemitteilung in sieben weiteren Sprachen.