Weinheim, 20. Januar 2018. (red/pro) Die Weinheimer Liste, eine drei Köpfe starke “Fraktion” im Weinheimer Gemeinderat mit 39 stimmberechtigten Mitgliedern hat einen Oberbürgermeisterkandidaten: Simon Pflästerer. Die Weinheimer Liste fällt noch vor dem eigentlichen Wahlkampf als Stänkerer-Truppe auf, die weder Respekt vor dem Amt hat noch vor der Demokratie. Der Kandidat Pflästerer muss die Aufrechterhaltung seiner Kandidatur sehr genau überdenken – schon aus Gründen der Selbstachtung.
Kommentar: Hardy Prothmann
Herr Simon Pflästerer hat sich entschieden, für das Amt des Oberbürgermeisters von Weinheim zu kandidieren. Das ist sein gutes Recht und verdient Respekt, denn mit einer solchen Kandidatur geht man das Risiko ein, nicht zu gewinnen, sondern möglicherweise sehr deutlich zu verlieren. Wer will das schon?
Herr Pflästerer ist auf der Verliererstraße unterwegs
Herr Pflästerer hat allerdings bislang genau keinen Punkt gemacht, sondern aktuell massiv Minuspunkte gesammelt. Er ist damit schon zum Beginn des noch nicht “offiziellen” Wahlkampfs auf der Verliererstraße unterwegs.
Warum? Ganz einfach. Herr Pflästerer ist zwar Kandidat, aber Herr Dr. Michael Lehner, Fraktionschef der Weinheimer Liste, führt die Kommunikation. Und das widerwärtig übel und populistisch.
Massive Angriffe gegen den Kandidaten Just
Noch bevor sich der parteilose Kandidat und amtierende Bürgermeister der Nachbargemeinde Hirschberg, Manuel Just, überhaupt erklärt hat, gab es massive Angriffe. Unter anderem wurde ihm “Wortbruch” vorgeworfen.
Menschen brechen täglich das Wort. Die Ehefrau hat versprochen noch Bier für den Mann zu kaufen, hat es aber vergessen. Der Anwalt verspricht dem Mandanten eine Antwort am selben Tag, schafft die aber nicht, weil gerade mit Pressemitteilungen beschäftigt.
Einem Bürgermeister, der nachweislich über zehn Jahre mit hoher Energie und mit einer Erfolgsbilanz “Wortbruch” vorzuwerfen, weil er seinen Job für die Gemeinde als “schönster Job” bezeichnet hat, ist als Versuch zu werten, diese Person nicht nur zu ärgern, sondern persönlich und beruflich auf niederste und hinterhältigste Art und Weise herabzusetzen.
Aufwändiges Bartstyling vs. nachgewiesene Qualifikation
Das geht so nicht. Das ist absolut widerlich und durch nichts zu entschuldigen. Und massiv abträglich für den eigenen Kandidaten.
Der Kandidat der Weinheimer Liste, Simon Pflästerer (34), der sehr lange brauchte, um vor kurzem endlich Volljurist zu werden und keinerlei Berufserfahrung oder Erfahrung in politischen Ämtern von Gewicht hat, dafür aber ein Fan von außergewöhnlichem Bartstyling ist und auf Fotos oft aussieht, als hätte er “lange Sitzungen” – welcher Art auch immer – hinter sich, lässt das so einfach zu.
Ohne Respekt vor dem Mitbewerber, der heute 39 Jahre alt ist, aber bereits mit 27 Jahren auf fünf Jahre Verantwortung im Amt als Kämmerer einer Gemeinde zurückblicken konnte, bevor er damals jüngster Bürgermeister im Rhein-Neckar-Kreis wurde und das mit einem überzeugen Ergebnis, das er bei der Wiederwahl bestätigen konnte.
Hoffentlich bringt die SPD mehr Qualität oder jemand anderer
Man muss geradezu hoffen, dass die SPD einen Kandidaten aufstellt, der auch nur einigermaßen in der Lage ist, die Top-Personalie Manuel Just herauszufordern.
Sonst wird dieser Wahlkampf nur langweilig und möglicherweise richtig übel, wenn er schon so anlasslos widerwärtig durch die Weinheimer Liste beginnt.
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Stella Kirgiane-Efremidou (SPD) ist dem Kandidaten Just in Sachen beruflicher Qualifikation gnadenlos unterlegen. Herr Pflästerer sowieso. Aber Sie hat im Gegensatz zu Herrn Pflästerer eine viel breitere gesellschaftliche Basis, die man anerkennen muss. Sie ist langjährige Stadträtin und engagiert sich umfassend. Sie ist Weinheimerin und eine Frau und Migrantin. Das hat was: Erste Oberbürgermeisterin von Weinheim und das noch mit ausländischem Hintergrund? Diese Bonuspunkte wird sie spielen können.
Bei aller Sympathie und einem vollkommen entspannten Verhältnis zu Frauen und Ausländern – darum geht es aber nicht in diesem Job.
Fachkraft gesucht
Oberbürgermeister ist ein Top-Job, für den man sehr besondere Fähigkeiten braucht. Gesetzlich kann man den auch ohne jegliche Berufserfahrung machen.
Die Realität ist eine andere. Kommunale Gestaltung hat viel mit Recht zu tun, mit fachlicher Expertise, mit menschlichem Geschick und natürlich Politik, also Gesellschaft. Und mit sehr viel Nervenkraft, wenn man gemeinsam gestalten will.
Man darf also sehr auf einen oder weitere Bewerber hoffen, die das Format eines Manuel Just haben. Denn dann würden “Beste” miteinander konkurrieren und das hätte was von Wettkampf und das wäre interessant.
Übles liegt in der Luft
Leider muss sich Herr Just auf eine üble Wahlkampfzeit einstellen. Die Angriffe der Weinheimer Liste, die Herrn Just als “Fortsetzung des Systems Bernhard” beschreiben, die ihn als “Wortbrecher” und Falschspieler desavouieren wollen, lassen Übles vermuten.
Die Weinheimer Liste und ihr Kandidat Simon Pflästerer müssen schnell und dringend darüber nachdenken, ob man tatsächlich an “Sachthemen” interessiert ist und den besten Kandidaten für das Amt des Oberbürgermeisters herausfinden will, oder man sich für Dreck schleudern und Schmutzkampagnen begeistern möchte.
Keine Frage – das “System Bernhard” kritisiert die Weinheimer Liste zu Recht. Der Klüngel hat Überhand genommen und ein Neustart ist mehr als wünschenswert. Ohne einem einzigen Argument allerdings dem Kandidaten Just einen Strick drehen zu wollen, weil er persönlich für ein kooperatives Miteinander steht, ist übelste Verleumdung.
Weinheimer Liste hat keine Chance
Ich kenne den Kandidaten Just aus persönlicher Anschauung und professionellem Umgang seit vielen Jahren. Ich bin als Journalist nicht gerade als Bürgermeisterschaukler bekannt.
Und ich stelle eindeutig fest, dass ich nur wenige Personen kenne, die – soweit ich weiß – derart integer wie ein Manuel Just sind. Natürlich handelt der auch nicht-öffentlich “Deals” aus. Gehört zum Job. Ich “deale” auch im Hintergrund mit Informationen, beispielsweise “Quellen”. Gehört zum Job. Entscheidend ist, wie man das macht und verantworten kann.
Die Weinheimer Liste mag darauf gesetzt haben, dass die zerstrittene Weinheimer CDU keinen Kandidaten findet. Sie mag darauf gehofft haben, dass ein politisches Chaos entsteht und damit auch eine Chance für den eigenen Kandidaten.
Die Hoffnung ist geplatzt. Mit Manuel Just ist ein sehr harter Brocken am Start, der nach unserer Auffassung von allen wesentlichen gesellschaftlichen Kräften als Top-Favorit gehandelt wird. Ein Kandidat, der mit Antritt die Wahl eigentlich schon gewonnen hat – dafür braucht er nach unserer Meinung noch nicht mal die CDU. Ganz im Gegenteil – die mag ihn unterstützen wollen, Herr Lust tritt aber unabhängig an und zieht das auch so durcfh.
Manuel Just präsentiert sich als parteiloser Kandidat und wird sicher mit allen sprechen, die mit ihm sprechen wollen. Auch mit der Weinheimer Liste, obwohl das bereits jetzt schmerzhaft sein dürfte.
Wie die Wahl ausgeht, weiß man erst am Wahlabend. Manuel Just muss nach den ersten Reaktionen der Weinheimer Liste mit einem sehr schmutzigen Wahlkampf rechnen, der möglicherweise bis an die Grenzen der Zumutbarkeit geht.
Schade, dass es schäbig beginnt
Das ist schade für den Wahlkampf und beschädigt am Ende nicht nur die, die vorgeben, anständige Demokraten zu sein und doch nur Profis im Dreckschleudern sind. Es gibt Potenzial, auch einen einwandfreien Kandidaten Just zu beschädigen. Ebenso die Kommunalwahl und damit die Demokratie.
Herr Just und andere Kandidaten können gut sein wie sie wollen – die Schäbigen werden ihre Note aufdrücken und diese wird im Gedächtnis bleiben. So war das schon immer in der Geschichte. Bekannt sind Ausnahmepersönlichkeiten, die Hervorragenden und die anderen, die Schäbigen.
Wir werden sehr genau darauf achten, was die Weinheimer Liste macht und keine Sekunde zögern, sie als “Schäbige” einzuordnen – mit entsprechender Distanzierung, die – und insofern hat sich Geschichte geändert – weitaus differenzierte ist als früher.
Der Kandidat Simon Pflästerer ist durch das Rheinneckarblog konkret aufgefordert, sich zu den bisherigen “Pressemitteilungen” der Weinheimer Liste, gerne im persönlichen Gespräch, zur Veröffentlichung, einzulassen. Tut er das nicht, fällt für uns eindeutig die Entscheidung, umfänglich davor zu warnen, Herrn Pflästerer die Stimme zu geben.
Denn ohne Distanzierung macht er sich zum Komplizen dieser maßlosen und widerlichen Angriffe als Marionette des Herrn Dr. Lehner.
Wahlkampf darf zur Sache gehen und hart sein. An hinterfotzigen Schlammschlachten beteiligen wir uns nicht und bezeichnen diese als solche.
Unsere Kontaktdaten dürften der Weinheimer Liste und Herrn Pflästerer bekannt sein.
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