Mannheim, 20. Mai 2019. (red/pm) Im Stadtteil Luzenberg soll bis 2021 ein neuer Jugendtreff entstehen. Bereits im Haushalt 2018/19 hatte der Gemeinderat den Weg hierfür geebnet und 900.000 Euro für den Neubau bereitgestellt. Das achtköpfige Preisgericht unter Leitung des Preisgerichtsvorsitzenden Andreas Kaupp kürte nun die Sieger des Architektenwettbewerbs: Das Büro „Storch und Federle Architekten Mannheim“ überzeugte die Jury mit seinem Entwurf am meisten. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Büros „Schweikert und Schilling“, Karlsruhe sowie „Reiter Architekten“, Mannheim.
Information der Stadt Mannheim:
„Wir freuen uns sehr, dass nun der Neubau des Jugendtreffs Gestalt annimmt und wir so einem lang gehegten Wunsch der Jugendlichen vor Ort Rechnung tragen können“, betonte Familienbürgermeistern Dr. Ulrike Freundlieb.
Der Neubau soll auf dem Grundstück des bestehenden Eltern-Kind-Zentrums Luzenberg an der Straßenecke Spiegelfabrik/Spiegelstraße errichtet werden. Vorgesehen ist ein eingeschossiges Gebäude mit rund 200 Quadratmetern Grundfläche und eigenständigem Zugang und autarkem Hausanschluss. Der Neubau soll sich sowohl in die stadträumliche Situation einfügen, als auch in Einklang mit den Freianlagen auf demselben Grundstück sowie den angrenzenden öffentlichen Spielflächen stehen.
Im Anschluss an die Machbarkeitsstudie folgte in diesem Jahr die Mehrfachbeauftragung als anonyme nicht-offene Planungskonkurrenz.
Entwurf eines Mannheimer Architekturbüros überzeugte die Jury
Drei Architekturbüros haben nun zum Planungswettbewerb Entwürfe für den neuen Jugendtreff eingereicht. Am meisten überzeugte die Jury des Preisgerichts der Entwurf des Büros Storch und Federle Architekten Mannheim. Es wurde eine Empfehlung zur Umsetzung des Entwurfs mit Änderungen und Optimierungsansätzen vorgeschlagen.
„Es standen drei sehr unterschiedliche architektonische Konzepte zur Auswahl. Der Siegerentwurf von „Storch und Federle Architekten“ aus Mannheim überzeugt mit seiner einladenden Geste sowie dem geschützten und gut nutzbaren Vorbereich, der ein lebendiges Bespielen des Hauses auf allen Ebenen – innen wie außen – ermöglicht“, begründete der Preisgerichtsvorsitzende, Architekt Andreas Kaupp, die Entscheidung.
Bürgermeisterin Freundlieb, die der Jury als Sachpreisrichterin angehörte, erläuterte: „Mit dem Jugendtreff wollen wir den Kindern und Jugendlichen einen festen, attraktiven Treffpunkt in ihrem Stadtteil bieten, an dem sie das an ihren Interessen orientierte Freizeitangebot selbst mitgestalten können. Eigenes Engagement und Verantwortungsübernahme werden dort künftig unterstützt und pädagogisch begleitet. Wie wir aus der Evaluation von vergleichbaren Einrichtungen in anderen Stadtteilen wissen, sind offene Jugendeinrichtungen ein wichtiger Faktor für die Integration unterschiedlicher Zielgruppen und das Community-Building in den jeweiligen Quartieren.“ Der ausgewählte Entwurf zeichne sich durch seine Flexibilität in der Nutzung für unterschiedliche Altersgruppen und Nutzungszwecke aus. Damit sei sichergestellt, dass das Gebäude auch zukünftigen Nutzergruppen und deren Ansprüchen an offene Jugendarbeit gerecht werden kann.
Stephen Berger, Sachgebietsleiter Bau- und Immobilienmanagement der Stadt, erläuterte das weitere Vorgehen: „Als nächster Schritt ist nun die stufenweise Beauftragung des ermittelten Preisträgers geplant. Mit einigen Modifizierungen am Entwurf soll dann eine aktualisierte Kostenberechnung erstellt werden. Auf dieser Grundlage sollen im ersten Quartal 2020 sowohl die Maßnahmengenehmigung durch die städtischen Gremien, als auch die baurechtliche Baugenehmigung erfolgen können. Finanzmittel für den Neubau sind bereits im Haushaltsplan 2018/19 verortet. Die nutzungsfähige Fertigstellung des Jugendtreffs ist für das erste Quartal 2021 vorgesehen.“
Jugendliche haben ihre Ideen eingebracht
Die Kinder und Jugendlichen des Stadtteils hatten bereits mehrfach in Mitbestimmungsforen ihren Wunsch nach einem festen Jugendtreff bekräftigt: Schon beim ersten Kindergipfel 2014 präsentierten sie ein eindrucksvolles Video über ihre Wohn- und Freizeitsituation. Beim Jugendgipfel 2017 arbeiteten die Luzenberger Jugendlichen ihre Wünsche und Anregungen zur Errichtung eines Jugendtreffs weiter aus.
Die Ergebnisse des Workshops mit den Jugendlichen wurden in die Ausschreibung des Architektenwettbewerbs mit aufgenommen. So sollen etwa zwei Gruppenräume entstehen, die flexibel zum Beispiel als Bewegungsräume oder für kreative Aktiviäten genutzt werden können. Für die Kommunikation sollen Computer und W-Lan zur Verfügung stehen. Ein offener Café- und Aufenthaltsbereich, der von außen einsehbar ist, soll interessierte Besucher in den Jugendtreff einladen und Hemmschwellen abbauen. Im rückwärtigen Teil des Grundstücks ist ein Freibereich mit Platz für Aktivitäten wie Sport und Spiele oder einem selbst anzulegenden Garten geplant. Der Zugang zum Außengelände sowie dem Jugendtreff werden barrierefrei sein.
Derzeit Offene Jugendarbeit
Bis der neue Jugendtreff eröffnet wird, steht den Jugendlichen auch weiterhin die offene Jugendarbeit im Stadtteil zur Verfügung, die die Jugendförderung der Stadt im Juli 2014 eingerichtet hatte. Seitdem finden regelmäßige Angebote für Kinder und Jugendliche von 10 bis 18 Jahren statt.
Die Offene Jugendarbeit Luzenberg hat als Anlaufstelle ein Büro in den Räumen der städtischen Psychologischen Beratungsstelle in der Sandhofer Strasse 22. Dort können kleinere Angebote und Besprechungen stattfinden. Ansonsten nutzt die Offene Jugendarbeit Luzenberg Räume im Jugendtreff Sandhofen, in den Jugendhäusern Soul-Men-Club und Waldpforte, sowie in der Griechisch-Orthodoxen-Gemeinde.
Siegerentwürfe werden ausgestellt
Die Siegerentwürfe sind vom 17. bis 24. Mai 2019 im Collini Center öffentlich ausgestellt. Sie können zu den Öffnungszeiten des Beratungszentrums Bauen und Umwelt (BBU), Montag bis Donnerstag, 8 bis 17 Uhr und Freitag 8 bis 12 Uhr, eingesehen werden.
Bilder finden Sie hier: https://www.mannheim.de/de/nachrichten/sehr-offener-und-nutzungsgerechter-entwurf.“