Mannheim, 20. November 2015. (red/ms) Am Bahnhof könne jetzt „ein Stück Stadt wiederhergestellt werden“, sagt Volker Beisel (FDP). Dr. Boris Weirauch (SPD) sprach von einem „ganz herausragenden Entwurf“ und auch Christopher Probst nannte die Pläne zum Post-Areal einen „großen Zugewinn für Mannheim“. Der Ausschuss für Umwelt und Technik zeigte sich regelrecht begeistert von den Vorhaben, die nahe dem Bahnhof verwirklicht werden sollen – für die Bebauungspläne gab es keine einzige Gegenstimme.
Von Minh Schredle
Es geht um etwa vier Hektar Fläche in der Nähe des Bahnhofs: Das Post-Areal. Schon seit Jahren ist es ein Anliegen der Stadt, hier etwas zu verändern. Die verschiedenen Grundstücke haben in der jungen Vergangenheit mehrfach den Besitzer gewechselt. Daher war es laut Baubürgermeister Lothar Quast (SPD) nicht einfach, ein einheitliches Konzept für die Entwicklung des Gebiets zu erarbeiten. Jetzt könne man aber auch Sicht der Verwaltung sehr zufrieden sein:
Wir sind überzeugt, durch die bestehende Planung wird das Gebiet um den Bahnhof deutlich aufgewertet,
sagte Bürgermeister Quast am vergangenen Donnerstag für dem Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT). Und auch die Stadträt/innen zeigten sich sehr angetan von den Bebauungsplänen, die in Abstimmung mit der Stadt von Investoren entwickelt wurden: Das Post-Areal soll in drei Teilen ausgebaut werden, die sich laut Bürgermeister Quast zu einem harmonischen Gesamtkonzept fügen würden.
Ein wesentlicher Aspekt der Planung: Der Verkehr am Bahnhofsvorplatz soll deutlich entlastet werden – das wurde in den Stellungnahmen der Stadträte mehrfach positiv hervorgehoben. Um das zu realisieren, ist vorgesehen, die Heinrich-von-Stephan-Straße über Verlängerungen der Keplerstraße und Kopernikusstraße an die Reichskanzler-Müller-Straße anzuschließen.
Wegen der Nähe zu den Bahngleisen gibt es einige baurechtliche Vorgaben: Da durch den Zugverkehr eine starke Lärmbelastung entsteht, ist in unmittelbarer Nähe der Gleise keine Wohnbebauung zulässig. Somit werden in der Heinrich-von-Stephan-Straße voraussichtlich überwiegend Büroräume entstehen. Außerdem sind mehrere Hotels auf dem Post-Areal, darunter eines mit direkter Anbindung an den Bahnhofsvorplatz, 220 Zimmern und drei Sternen. Zudem ist auch ein Studentenwohnheim mit Platz für 40 Menschen geplant.
Die Pläne zum Post-Areal haben Historie: Gleich drei Mitglieder des AUTs haben sich schon mit der Entwicklung des Geländes befasst, als sie noch Bezirksbeiräte für die Schwetzinger Vorstadt waren (Christopher Probst, Mannheimer Liste; Rebekka Schmitt-Illert, CDU und Dr. Boris Weirauch, SPD). Laut Herrn Probst habe man damals viele Anfragen zum Areal gestellt – und wenig Antworten erhalten. Nun liege eine ausgereifte Planung vor:
Endlich tut sich hier etwas – da stimmen wir mit Freude zu.
Andere Reaktionen unter den Stadträt/innen vielen ähnlich positiv aus. So sprach etwa Volker Beisel (FDP) davon, dass man sich selbst für den langen Atem beglückwünschen könne, mit dem man die Planung verfolgt habe:
Wir haben eine sehr gute Lösung gefunden und können ein großes Stück Stadt wiederherstellen.
An den Bebauungsplänen wurde ungewöhnlich wenig Kritik geübt, gerade nach den teils heftigen Debatten der jungen Vergangenheit, in denen die Verwaltung oft Einiges an Kritik anhören musste. Schließlich stimmte das Gremium dem Beschlussvorschlag der Verwaltung einstimmig zu.