Heidelberg, 20. September 2017. (red/pm) Der Planungsprozess für die letzten „weißen Flecken“ auf der Konversionsfläche in der Südstadt hat gestartet. Rund 100 Bürger beteiligten sich am 14. September an einer Diskussion um Vorgaben für die Areale Sickingenplatz, MTV-West sowie einen Neubau der Polizei.
Information der Stadt Heidelberg:
„Die Konversionsfläche Mark-Twain-Village/Campbell Barracks in der Heidelberger Südstadt ist bereits in weiten Teilen „verplant“ – nun hat mit einem Bürgerforum auch der Planungsprozess für die letzten „weißen Flecken“ auf dem Areal begonnen. Rund 100 Bürgerinnen und Bürger haben sich am Donnerstag, 14. September, an einer Diskussion um Vorgaben für die Areale Sickingenplatz, MTV-West sowie einen Neubau der Polizei beteiligt. Sie gaben Anregungen für die Aufgabenstellung, die im Dezember an sechs ausgewählte Stadtplanungsbüros verteilt werden soll. Die Büros sollen dann im Februar 2018 ihre städtebaulichen Entwürfe abgeben.
„Wir behalten die hohe Schlagzahl bei der Umwandlung der ehemaligen Militärflächen bei. In den vergangenen Jahren haben wir bereits einige Projekte hier auf der Fläche realisiert. Die Areale Sickingenplatz und MTV-West sind nun die letzten Mosaiksteinchen. Es sollen durchlässige und urbane Wohnquartiere mit ansprechenden Freiräumen werden. Beim Neubau der Polizei liegt unser Hauptaugenmerk darauf, dass sich der Komplex gut in das Gesamtareal einfügt“, erklärte Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck.
Zwei Wohnquartiere und ein Neubau der Polizei
- MTV-Sickingenplatz: Das Areal liegt ganz im Südwesten der Konversionsfläche an der Sickingenstraße, als Auftakt in die Südstadt angrenzend an den Stadtteil Rohrbach. Die Bestandsgebäude sollen abgerissen werden. Stattdessen sollen 250 Wohneinheiten und eine Kindertagesstätte mit vier Gruppen entstehen. In den Erdgeschosszonen soll es ergänzende Nutzungen zur Belebung des Quartiers geben – beispielsweise Einkaufsmöglichkeiten oder Gastronomie. Bauherr wird – wie auch in MTV-West – die MTV Bauen und Wohnen GmbH, die sich zur Umsetzung des wohnungspolitischen Konzepts der Stadt Heidelberg verpflichtet hat. Die Stadt schlägt vor, dass die Gebäude drei bis vier – punktuell auch bis zu fünf Geschosse – haben können. Beim Bürgerforum gab es aber auch Stimmen, die noch mehr Geschosse befürworteten. Zudem regten die Bürger an, in der Planung die Elektromobilität besonders zu berücksichtigen und zum Beispiel Ladestationen für E-Autos vorzusehen.
- MTV-West: Ganz im Westen der Konversionsfläche zwischen dem künftigen Park um die Kommandantur und den Kleingärtenanlagen soll ebenfalls ein Wohngebiet entstehen. Vorgesehen sind hier 150 Einheiten und ebenfalls eine Kindertagesstätte. Die Bürger fanden es wichtig, dass die Planer bei diesem Quartier an eine gute Vernetzung mit den umgebenden Grünräumen denken. Lange und eher monotone Baufluchten würden an dieser Stelle nicht passen. Der Vorschlag der Stadt zu Gebäudehöhen – wiederum drei bis vier und höchstens punktuell fünf Geschosse – fand Zustimmung.
- Polizei: Die Kriminalpolizei wird künftig das ehemalige NATO-Hauptquartier und zwei weitere Gebäude auf dem Areal der Campbell Barracks nutzen. Darüber hinaus gibt es aber noch Bedarf für ein weiteres Gebäude. Dieser Neubau soll knapp 450 Arbeitsplätze haben und nicht höher sein als das bisherige Hauptquartier – also 18 Meter. Den Bürgerinnen und Bürgern waren darüber hinaus zwei Aspekte wichtig: Zum einen sollten auf dem Areal genügend Parkplätze für Polizeizwecke ausgewiesen werden. Zum anderen dürfe der gesamte Polizeikomplex im Areal nicht wie ein Fremdkörper wirken – auch wenn eine Umzäunung aus Sicherheitsgründen nötig ist. Planer könnten beispielsweise Ideen einbringen, wie die Zäune begrünt werden könnten. Zudem sollten Vorschläge gemacht werden, wie sich der Neubau gestalterisch zum Gesamtareal hin öffnen könnte, um nicht abweisend zu wirken.
Die Anregungen der Bürgerinnen und Bürger werden nun dokumentiert, geprüft und fließen in die weitere Bearbeitung der Aufgabenstellung ein, die schließlich vom Gemeinderat beschlossen wird. Zum Jahresende 2017 soll der Gemeinderat die Aufgabenstellung beschließen, so dass die Büros starten und ihre Entwürfe bis Februar 2018 abgeben können.“