Rhein-Neckar, 20. September 2012. (red/pm) Eine Straßenbahn ist keine Dampflokomotive. Bernhard Michalke muss es wissen. Der pensionierte Bankangestellte aus Schriesheim interessiert sich für historische Eisenbahnen. Heute aber sitzt er im Fahrerstand einer GT6N der RNV und wird den rund 40 Tonnen schweren Zug gleich selbst steuern.
Information der Rhein-Neckar-Verkehrs GmbH:
„Ein kurzer Blick in den Rückspiegel, dann geht es los. Diese Chance, einmal selbst auf dem Fahrersitz einer Straßenbahn Platz zu nehmen, lässt sich Michalke nicht entgehen. Beim Abschlussfest des zweigleisigen Ausbaus der Linie 5 ist sie da: Für einen guten Zweck versteigert die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH als seltenes und exklusives Vergnügen ihr Straßenbahndiplom – eine Fahrt mit einer Bahn der RNV – und Bernhard Michalke greift zu.
Mit einer Fotokamera vor der Brust und viel Vorfreude in den Augen, besucht er am 31. August die RNV. Auf seiner Erkundungstour durch das Betriebsgelände in der Möhlstraße lernt er zunächst die Werkstätten kennen: Fragt wissbegierig nach Radreifen, Bremssystemen und Drehgestellen. Von Werkstattmeister Frank Krautter will Michalke Motorenentwicklungen und Wartungszyklen wissen.
Auch eine alte RHBBahn, die gerade in den Werkstätten grundsaniert wird, weckt sein Interesse. Staunen, fotografieren, nachfragen. Michalke ist in seinem Element und besonders glücklich, als er anschließend persönlich Platz nehmen kann. Im Fahrerstand seiner GT6N. Schwungvoll bewegt er die Straßenbahn nach einer kurzen Einweisung aus der Halle.
Einen Auszubildenden hätte Fahrlehrer Michael Kraus wahrscheinlich längst eingebremst, bei Bernhard Michalke belässt er es mit Erklärungen: „Bitte etwas langsamer, vor allem bei den Weichen.“ Konzentriert findet der Fahrer-Neuling den richtigen Haltepunkt für die Signale, beschleunigt, bremst und ist begeistert: „Ein überwältigendes Fahrgefühl“. Mehrfach umrundet Michalke den Betriebshof und macht sogar eine Gefahrenbremsung. Seine Augen strahlen. Diese Fahrt ist etwas ganz besonderes. Eine Straßenbahn ist wirklich keine Dampflokomotive.“