Lampertheim/Bergstraße, 20. Dezember 2019. (red/pm) Eine gute Kinderbetreuung zu haben ist heute für die meisten Familien von großer Bedeutung. Davon hängt das Familieneinkommen und auch die beruflichen Möglichkeiten ab. Der Kreis Bergstraße investiert deshalb intensiv in den Ausbau der Kinderbetreuung. Doch die eigentliche Schwierigkeit sind nicht fehlende Gebäude oder Infrastruktur, sondern das fehlende Personal. Der Personalmarkt für Erzieherinnen und Erzieher ist inzwischen äußerst umkämpft.
Information des Kreises Bergstraße:
“Landrat Christian Engelhardt hat sich deshalb zusammen mit der Ersten Kreisbeigeordneten Diana Stolz an der Elisabeth-Selbert-Schule in Lampertheim ein Bild gemacht von der neuen Ausbildungsform PivA, der praxisintegrierten vergüteten Ausbildung für Erzieherinnen und Erzieher. Diese Ausbildung wurde im Rahmen des Bundesprogramms „Fachkräfteoffensive für Erzieherinnen und Erzieher, Nachwuchs gewinnen, Profis binden“ möglich, in diesem Programm erhalten Träger von Einrichtungen Zuschüsse zur Vergütung von Fachschülerinnen und Fachschülern, die dadurch während ihrer Ausbildung sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind. Die Ausbildung läuft über drei Jahre – und die angehenden Erzieherinnen und Erzieher stehen den Einrichtungen während der dreijährigen Ausbildung an zwei bis drei Tagen zur Verfügung.
Im Jahr 2020 soll das Bundesprogramm ein zweites Mal aufgelegt werden. „Wir stehen als kooperierende Schule weiterhin zur Verfügung und begrüßen die praxisbegleitende vergütete Ausbildung, die aus unserer Sicht eine Wertschätzung der Arbeit der Erzieherinnen in Ausbildung darstellt. Außerdem haben wir die Erfahrung gemacht, dass diese Fachschülerinnen und Fachschüler besonders motiviert sind und von Anfang an ihre Erfahrungen in der Arbeit mit Kindern und ihre gezielten Fragen zur Fachpraxis und Fachtheorie sozialpädagogischen Handelns in den Unterricht einbringen“, erklärt Schulleiterin Gabriele Polzin. Auch Landrat Christian Engelhardt hält die vergütete Ausbildung für den richtigen Weg: „Das ist in anderen Ausbildungsberufen auch der Standard und deshalb nicht zu vermitteln, warum das in der Erzieherausbildung anders sein soll.“
Engelhardt und Stolz besuchten außerdem den neuen Lehrgang zur Qualifizierung von Betreuungskräften für den „Pakt für den Nachmittag.“ Der 15-wöchigen Landeslehrgang, der an der Elisabeth-Selbert-Schule (ESS) in Kooperation mit der Kreis-Volkshochschule Bergstraße organisiert wird, findet bereits zum zweiten Mal statt. Die Teilnehmerinnen lernen von Christian Hörnle, Lehrer an der ESS, viel pädagogisches Grundwissen und qualifizieren sich so für ihre persönlichen beruflichen Aufgaben weiter. Während der 88 Unterrichtseinheiten erwerben sie Wissen über rechtliche und pädagogische Grundlagen und lernen Neues über die Themen „Persönlichkeit und Rollen“ sowie über „Netzwerke, Zusammenarbeit und Strukturen“. In Zukunft sollen auch Betreuungskräfte des neuen Betreuungsmodells „BErgSTräßer KIDS“ an dem Kurs teilnehmen können. Darüber hinaus feilt die Kreisverwaltung an der Konzeptionierung eines auf dem Zertifikatslehrgang aufbauenden Kreislehrgangs.”