Neckar-Odenwald-Kreis, 20. April 2017. (red/pm) In der europäischen Impfwoche bittet das Landratsamt alle Bürgerinnen und Bürger, ihren Impfstatus und den ihrer Kinder zu überprüfen und gegebenenfalls nachzubessern.
Information des Landratsamtes Neckar-Odenwald-Kreis:
„Unter dem Motto „Impfungen wirken – Impfungen schützen in jeder Lebensphase“ soll in der Woche vom 23. bis 29. April 2017 europaweit der Impfschutz im Mittelpunkt stehen. Die Europäische Impfwoche vermittelt die zentrale Botschaft, dass die Impfung eines jeden Menschen entscheidend für die Verhütung von Infektionskrankheiten und den Schutz von Menschenleben ist.
Nach wie vor sind jedoch auch im Neckar-Odenwald-Kreis zu viele Kinder und junge Erwachsene nicht ausreichend geschützt. Für eine dauerhafte Ausrottung der Masern ist beispielsweise eine Impfquote von mindestens 95 Prozent notwendig. Im Kreisgebiet lag die Impfquote bei den Kindern zwischen vier und fünf Jahren für die erste Masernimpfung bei 97,1 Prozent, die zweite Impfung erhielten jedoch nur 91,5 Prozent. Das ergab die Auswertung der aktuellen Schuleingangsuntersuchung.
„Lassen Sie den eigenen Impfstatus und den Ihrer Kinder überprüfen und holen Sie gegebenenfalls versäumte Impfungen nach. Denn sich nicht impfen zu lassen, ist ein unsoziales Verhalten, mit dem man letztendlich auch seine Mitbürger gefährdet“, appelliert Landrat Dr. Achim Brötel an die Bevölkerung.
Hausärzte beraten individuell
„Am besten nimmt man den Impfpass einfach mit zum nächsten Hausarztbesuch, denn der eigene Arzt kennt die jeweilige Lebenssituation und Vorerkrankungen seiner Patienten am allerbesten und kann deshalb individuell handeln“, rät Dr. Martina Teinert, Ärztin vom Fachdienst Gesundheitswesen des Landratsamtes Neckar-Odenwald-Kreis.
Die Impfpassüberprüfung lohne sich unabhängig vom Alter. Denn, wie schon das Motto der Impfwoche ausdrückt, könnten ansteckende Krankheiten in jedem Alter ausbrechen und frühere Erkrankungen und Impfungen schützen nicht zwangsläufig dauerhaft.

Landrat Dr. Achim Brötel und Dr. Martina Teinert zeigen, worauf es ankommt: Ein gut geführter Impfausweis. Foto: Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis
Teinert wies auch drauf hin, dass, entgegen der weit verbreiteten Meinung, Masern keine harmlose Kinderkrankheit seien. Komplikationen wie Mittelohr- Lungen- oder Gehirnentzündungen sind möglich. Und was vielen zudem nicht bewusst sei: Impfungen schützten nicht nur die eigene Person, sondern auch Menschen, die nicht geimpft werden dürfen.
So bekommen beispielweise Säuglinge die erste Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln erst mit etwa einem Jahr. Vorher sind sie möglicherweise nicht dagegen gefeit. Gibt es in ihrem direkten Umfeld Erkrankungen, dann ist eine Ansteckung wahrscheinlich.“