Heidelberg/Dossenheim/Schriesheim/Rhein-Neckar, 20. Juli 2015. (red/pm/ms) Gerade mal zwei Wochen ist es her, da hatten die Feuerwehren in der Region wegen Unwettern alle Hände voll zu tun. Jetzt mussten die Feuerwehren schon wieder ausrücken und haben mehrere Stunden ihres Sonntages geopfert, um die Bevölkerung zu schützen. In Heidelberg hat es in wenigen Minuten so viel geregnet, wie sonst in Wochen – trotzdem war Dossenheim am schlimmsten betroffen.

Überwiegend standen Baumarbeiten an. Foto: Freiwillige Feuerwehr Schriesheim.
Wie uns die Heidelberger Feuerwehr mitteilt, soll es am Sonntag stellenweise einen Niederfall von 15 Litern in nur 3-4 Minuten pro Quadratmeter gegeben haben. Um zu verdeutlichen, wie gewaltig diese Menge ist: Laut statista.com soll der durchschnittliche Niederschlag in Deutschland im gesamten Juni 2015 nur 58 Liter pro Quadratmeter betragen haben. Das ist also eine Woche Regen in wenigen Minuten.
Dennoch seien die Schäden in Heidelberg überschaubar gewesen, heißt es von der Feuerwehr: Die meisten Sturmschäden wurden aus Ziegelhausen gemeldet, die von der Freiwilligen Feuerwehr Ziegelhausen mit Unterstützung der Drehleiter aus Neuenheim abgearbeitet wurden. Im gesamten Stadtgebiet habe es etwa zehn Einsätze gegeben, vor allem habe man Äste und Baumstämme entfernen müssen.
Anders in Dossenheim – denn hier gab es für die ehrenamtlichen Arbeiter jede Menge zu tun: Aufgrund von Sturmböen, Starkregen und Hagelschlag kam es zu zahlreichen Feuerwehreinsätzen: Keller und Wohnungen wurden geflutet und Tiefgaragen liefen voll. Die Kanalisation konnte die Regenmengen nicht mehr aufnehmen, so dass zahlreiche Kanaldeckel aus der Verankerung gehoben wurden.
Ehrenamtliche im Dauereinsatz
Bis zum Sonntagabend war die Feuerwehr Dossenheim mit sieben Fahrzeugen und 27 Mann im Einsatz, dabei erhielten sie Unterstützung durch zehn Personen des DRK Ortsverband Dossenheim. Der erste Alarm ging um 14:59 Uhr in der Zentrale ein.

Zahlreiche Keller mussten ausgepumpt werden. Foto: Freiwillige Feuerwehr Schriesheim.
Quasi Zeitgleich – um 15:01 – wird in Schriesheim die Abteilung Stadt alarmiert. Insgesamt musste die Freiwillige Feuerwehr zu elf Einsatzstellen ausrücken. Überwiegend handelte es sich um Häuser, in die Wasser eingedrungen ist. In vielen Fällen stand der Pegel mehrere Zentimeter hoch. Bei einem Weingut ist Wasser in den Lagekeller eingedrungen. Dort musste auf rund 150 Quadratmeter das Wasser mit zwei Tauchpumpen und zwei Wassersaugern entfernt werden.
Auch die Freiwillige Feuerwehr Schriesheim war selbst vom Unwetter betroffen: Im Keller des Feuerwehrhauses stand das Wasser einige Zentimeter hoch und musste abgepumpt werden. Obwohl sein eigenes Haus ebenfalls von Schäden betroffen war, machte sich ein Ehrenamtlicher auf den Weg zur Feuerwehr, um den Bürgerinnen und Bürger Schriesheims zu helfen, nachdem er alarmiert worden war.
Insgesamt waren am Sonntag von der Abteilung Stadt 27 Personen und 6 Fahrzeuge der Schriesheimer Feuerwehr im Einsatz – ab dem späteren Nachmittag unterstützte man auch die Dossenheimer. Nach mehr als 5,5 Stunden Sonntagsarbeit für die zahlreichen Ehrenamtler war der letzte Einsatz war um 20:35 Uhr beendet.