Mannheim/Karlsruhe, 20. Februar 2017. (red/pm) Zur Renaturierung des Rheins beschlossen Karlsruhe und Mannheim die Umsetzung neuer Maßnahmen. Im Rahmen des Bundesprogramms „Blaues Band Deutschland“ werden zunächst drei Projekte konkret umgesetzt.
Information des Regierungspräsidiums Karlsruhe:
„Das Regierungspräsidium Karlsruhe (RPK) und das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Mannheim (WSA MA) arbeiten bei der Renaturierung des Rheines und seiner Aue zusammen. Nach der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung startet jetzt das Modellprojekt „Uferrenaturierung Monsterloch“ im Rahmen des Bundesprogramms „Blaues Band Deutschland“.
Das Bundesprogramm dient der Gewässer- und Auenentwicklung. (www.blaues-band.bund.de) Das Modellprojekt soll die Anbindung der Altwasser und des ehemaligen Baggersees „Monsterloch“ an den Rhein zwischen Rhein-Kilometer 397,5 und 403,0 im Naturschutzgebiet Hockenheimer Rheinbogen verbessern.
Im Baggersee „Monsterloch“ war es vergangenen Herbst zum Fischsterben gekommen. Mit einer besseren Durchströmung sollen solche Vorfälle zukünftig vermieden werden. Dazu sollen die alten und teilweise verlandeten Schluten (hochwasserführende Rinnen) und Altwasser untereinander und mit dem Baggersee verbunden und ertüchtigt werden, so dass sie auch bei niedrigen Wasserständen durchflossen werden können.
In diesem Rahmen werden auch die Ein- und Auslassbauwerke umgebaut. Die Umsetzung des Projektes wird mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Neben dem WSA Mannheim und dem RP Karlsruhe sind am Projekt auch die Bundesanstalt für Gewässerkunde und die Bundesanstalt für Wasserbau beteiligt, die ökologische und hydraulische Untersuchungen durchführen. Naturnahe Gewässer und Auen zählen zu den seltensten Lebensräumen in Deutschland.
Bessere Lebensbedingungen für Tiere
Mit dem Projekt „Monsterloch“ werden für die Gewässer- und Auenentwicklung wichtige und dringend notwendige Impulse gesetzt. Durch das Projekt sollen auch die Strukturvielfalt im Uferbereich erhöht und bessere Lebensbedingungen für verschiedene Fisch- und Vogelarten geschaffen werden.
Der als Naturschutzgebiet und als europäisches Natura-2000- Gebiet geschützte Bereich wird damit ökologisch erheblich aufgewertet. „Das Naturschutzgebiet Hockenheimer Rheinbogen wird von den Maßnahmen des Modellprojektes profitieren, weshalb das RP Karlsruhe hier für das Land Baden-Württemberg mit dem WSA Mannheim zusammenarbeitet“, erklärt Regierungspräsidentin Nicolette Kressl.
Damit würden die Bemühungen der oberen Naturschutzbehörde verstärkt, das Gebiet zu schützen und weiter zu entwickeln. Mit der Durchführung der Modellprojekte des Bundesprogrammes „Blaues Band Deutschland“ übernimmt die Bundesregierung Verantwortung für die umweltgerechte Weiterentwicklung der Wasserstraßen.
Drei umzusetzende Projekte
Nicht nur die Nebenwasserstraßen stehen dabei im Fokus, sondern auch die verkehrlich intensiv genutzten Hauptwasserstraßen des Kernnetzes. „Dort setzt die Bundesregierung die Kompetenz der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung zur Erhaltung und Wiederherstellung naturnaher Flusslandschaften ein“, so Jörg Vogel, seit Januar neuer Leiter des WSA Mannheim. (www.wsa-ma.wsv.de)
Insgesamt setzt das WSA Mannheim an der Bundeswasserstraße Rhein drei Modellprojekte für einen Biotopverbund von nationaler Bedeutung um. Neben der Maßnahme im Bereich „Monsterloch“ bei Altlussheim sind dies die „Uferrenaturierung Laubenheim“ bei Mainz und die „Uferrenaturierung Kühkopf-Knoblauchsaue“.
Mit dem Kabinettsbeschluss vom 01. Februar 2017 beabsichtigt die Bundesregierung in den nächsten 30 Jahren, 50 Millionen Euro in die Renaturierung von Wasserstraßen und ihren Auen zu investieren und setzt damit neue Akzente für Natur- und Gewässerschutz, Hochwasservorsorge sowie Wassertourismus, Freizeitsport und Erholung.“