Heidelberg/Rhein-Neckar, 19. Juli 2017. (red/pmPro) In der Heidelberger Bahnstadt wurde seit 14 Uhr nach dem Fund einer Fliegerbombe das Gebiet rund um die Fundstelle in einem Umkreis von 300 Metern evakuiert. Im Gebiet leben rund 2.300 Menschen, davon mussten aber nur wenige Hundert Personen das Gebiet verlassen, weil die Mehrheit durch Arbeit und Ausbildung nicht vor Ort war. Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes aus Stuttgart konnten die 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe amerikanischer Herkunft nach rund 20 Minuten entschärfen, indem die zwei Zünder entfernt worden sind.
Die rund 250 Kilogramm schwere Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg wurde am Mittwochvormittag gegen 9.30 Uhr im Bereich der Baustelle für das Nahversorgungszentrum Westarkaden, nahe der Kreuzung von Czernybrücke, Eppelheimer Straße und Czernyring, im Erdreich gefunden.
Das Polizeipräsidium Mannheim, die Ortspolizeibehörde, die Feuerwehr Heidelberg und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) sorgen vor Ort für die Evakuierung der Gebäude und informieren betroffene Anwohnerinnen und Anwohner persönlich und über Lautsprecherdurchsagen.
Rund 60 Personen, darunter 15 Kinder wurden in das Notquartier im Gesellschaftshaus Pfaffengrund, Schwalbenweg 1/2, 69123 Heidelberg gebracht. Menschen, die nicht transportfähig sind, wurden vom DRK abgeholt. Von der Evakuierung betroffen waren auch die Kita Zollhofgarten und die Kindertagespflege Pfaffengrunder Terrasse.
Im Umfeld der Fundstelle kam es zu Sperrungen und Verkehrsbehinderungen. Seit 14 Uhr war der komplette Straßenbereich Zollhofgarten, Langer Anger, Kumamotostraße und Eppelheimer Straße gesperrt. Die Czernybrücke wird kurz vor der Entschärfung gesperrt. Die Umleitungsempfehlung in Richtung Süden führt über die Montpellierbrücke und die Speyerer Straße oder über die B37 und die Anschlussstelle Rittel. Ein Hubschrauber wird nach der Räumung aus der Luft kontrollieren, ob sich auf den Freiflächen noch Personen befinden.
Betroffen ist auch der Bahnverkehr im Umfeld des Hauptbahnhofes: Mit Beginn der Einleitung der Entschärfungsmaßnahmen fuhren keine Züge und S-Bahnen mehr aus westlicher Richtung zum Hauptbahnhof oder von dort weg.
Auch der öffentliche Nahverkehr ist betroffen: Die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH leitet die Ersatzbusse der Linie 22, die Buslinie 33 und die Linie 5 um beziehungsweise muss diese zum Teil einstellen. Die Haltestellen Czernybrücke, Czernybrücke Süd, Agnesistraße und Bauhaus der Ersatzbuslinie 22 können nicht bedient werden.
Die Haltestellen Czernybrücke, Hauptbahnhof Süd und Schwetzinger Terrasse der Buslinie 33 entfallen ebenfalls in beiden Richtungen. Der Abschnitt der Linie 5 zwischen Hauptbahnhof Heidelberg und Edingen Bahnhof kann vorerst nicht bedient werden. Ein Ersatzverkehr ist derzeit leider nicht möglich.
Bis die Anschlüsse wieder reibungslos laufen, wird noch einige Zeit vergehen.