Edingen-Neckarhausen, 19. August 2015. (red/fw) Bereits zum zweiten Mal hat die Feuerwehr Edingen-Neckarhausen eine Fortbildung für den Rettungsdienst angeboten. In diesem Jahr kamen vier Auszubildende des Arbeiter-Samariter-Bundes aus Mannheim, um die Arbeit der Feuerwehr kennenzulernen.
Information der Feuerwehr Edingen-Neckarhausen:
“An der Einsatzstelle arbeiten sie oft zusammen, um Menschenleben zu retten: Feuerwehrleute und das Fachpersonal des Rettungsdienstes. Diese Zusammenarbeit haben die Feuerwehr Edingen-Neckarhausen und der Arbeiter-Samariter-Bund aus Mannheim bei einem gemeinsamen Workshop intensiviert. Bereits im Vorjahr hatte die Feuerwehr eine Rettungsdienstfortbildung zur Rettung mit der Drehleiter angeboten.
Auf Einladung der Feuerwehr kamen vier Auszubildende, die gerade ihr Anerkennungsjahr als Rettungsassistentin oder Rettungsassistent absolvieren, ins Gerätehaus der Feuerwehr nach Edingen. Das Ausbildungsteam der Feuerwehr hatte Stationen vorbereitet, an denen die jungen Retter hautnah die Arbeit der freiwilligen Feuerwehr erleben konnten.
Verschiedene Autos für verschiedene Zwecke
Zugführer Moritz Hoering, selbst Rettungsassistent und Disponent auf der Rettungsleitstelle, führte die Gäste durch den Fuhrpark der Wehr. „Verschiedene Autos dienen verschiedenen taktischen Zwecken“, erläuterte er. Nicht jedes Feuerwehrauto habe einen Tank mit Löschwasser, zudem gebe es Spezialfahrzeuge wie die Drehleiter.
Praktisch wurde es im Hof des Feuerwehrhauses. Dort hatte Tobias Jung, der das Ausbildungs-Sachgebiet technische Hilfeleistung leitet, ein Fahrzeug unfallreif präpariert. Mit schwerem Gerät bearbeiteten die Teilnehmer das Fahrzeug, dessen Blech den Werkzeugen der Wehr nicht gewachsen war. Hydraulische Schere und Spreizer entstammen der neuesten Generation an Rettungsgerät, erklärte Jung. Doch es gebe gerade in der Oberklasse Fahrzeuge, mit denen auch sie zu kämpfen hätten.
„Personensuche im Innenangriff“
Zwar im Innern, aber nicht weniger schweißtreibend war die dritte Station des Abends. Unter der Überschrift „Personensuche im Innenangriff“ hatten Daniel Gärtner und Hendrik Simon Henn auf zwei Tischen alles Material bereitgelegt, das ein Angriffstrupp mitnehmen kann, wenn er sich auf Personensuche in einem brennenden Haus begibt.
Das Equipment aus Schutzkleidung, Helm, Atemschutzgerät und Zubehör kann dabei schnell mehr als zwanzig Kilo wiegen – körperliche Fitness und absolutes Teamwork sind also Voraussetzung für den Job. Beides konnten die Azubis testen, denn das Duo hatte zwei Einsatzsituationen vorbereitet, in denen ein Raum mit einer Wärmebildkamera erkundet oder unter „Nullsicht“ nach einer Person abgesucht werden musste.
Unwetter durchkreuzt Planung
Leider zog derweil ein Unwetter auf, das dafür sorgte, dass eine vierte Station nicht realisiert werden konnte. Geplant war die Fahrt im Korb der Drehleiter. „Nicht wegen des Regens, sondern wegen der Gefahr des Blitzschlags ist das viel zu gefährlich“, sagte Stefan Bordne, der auf seine große Erfahrung als Drehleitermaschinist zurückgreifen kann. Dies galt jedoch gleichzeitig als Einladung an die Rettungsdienstler, an kommenden Übungen der Feuerwehr Edingen-Neckarhausen teilzunehmen. „Wir brauchen immer neue Mitglieder“, scherzten die Feuerwehrleute.
Parallel zum Ausbildungsangebot der Feuerwehr erhielt die Mannschaft der Feuerwehr ein Trauma-Training, bei dem sie den schnellen und effizienten Einsatz von speziellem Rettungsgerät übte. So profitierten alle Anwesenden vom gemeinsamen Abend, was sich auch bei der abschließenden Feedbackrunde zeigte.
„Wir sind echt positiv überrascht, was Ihr für uns vorbereitet habt. Der Abend hat uns sehr viel gebracht“, bedankten sich die vier Azubis. Und bekräftigten: „Wir wollen auf jeden Fall die Chance nutzen, noch einmal vorbeizuschauen.“ Als Andenken erhielten sie neben einer Fortbildungsbescheinigung auch handgefertigte Schlüsselanhänger aus original Edinger Feuerwehrschlauch. Und Pressesprecher Hannes Steffen Henn überreichte einen Jahreskalender der Feuerwehr Edingen-Neckarhausen – mit allen Übungsterminen, damit die Fortsetzung der Zusammenarbeit gesichert ist.”