Mannheim, 19. Dezember 2015. (red/pm) Der Umbau des Ochsenpferchbunkers zum Stadtarchiv kann beginnen. Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung hat eine Städtebauförderung in Höhe von 6,6 Millionen Euro zugesagt. Vorraussichtlich kann schon Anfang Februar 2016 mit den Bauarbeiten begonnen werden.
Information der Stadt Mannheim:
„Die umfangreiche Baumaßnahme am Ochsenpferchbunker kann beginnen: Als eines von 46 geförderten Vorzeigeprojekten bekam das Stadtarchiv Mannheim – Institut für Stadtgeschichte (ISG) nun den Bescheid über die Zusage über eine Städtebauförderung in Höhe von 6,6 Millionen Euro vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung. Vorrausichtlich kann bereits Anfang Februar 2016 mit den Bauarbeiten begonnen werden.
„Die herausragende Förderung durch den Bund belegt die Bedeutung und den Rang dieses Projektes. Der Umbau des Denkmals in einen Ort, an dem unsere Stadtgeschichte gelebt und täglich neu beleuchtet wird, ist nicht nur für die Arbeit des Stadtarchivs ein Meilenstein. Die Umwandlung des Ochsenpferchbunkers in ein vielseitig nutzbares Gebäude mit Lesesaal und Veranstaltungsräumen ist ein städtebaulicher Gewinn mit kulturhistorischer Bedeutung für die gesamte Stadtgesellschaft und ein klares Bekenntnis zum Quartier, der Neckarstadt-West“, betont Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz die stadtweite Strahlkraft des Bauvorhabens.
„Die großzügige und bundesweit höchste Förderzusage aus Berlin belegt deutlich, dass wir mit unserem Konzept zur Weiterentwicklung des Stadtarchivs den richtigen Weg beschritten haben“, sieht auch der zuständige Dezernent und Wirtschaftsbürgermeister Michael Grötsch seinen Kurs bestätigt.
„überregional bedeutende Kultur- und Bildungseinrichtung“
Insgesamt stellt dieser Topf 100 Millionen Euro bundesweit zur Verfügung, weitere 50 Millionen Euro werden über das Regelprogramm vergeben. Die Entscheidung des Bundesbauministeriums fiel auf Empfehlung einer unabhängigen Jury. Durch das Programm werden investive sowie konzeptionelle Projekte mit besonderer nationaler Wahrnehmbarkeit und Qualität mit überdurchschnittlichem Investitionsvolumen oder hohem Innovationspotenzial gefördert.
„Mit der Zuwendung von 6,6 Millionen Euro aus dem Zukunftsinvestitionsprogramm (ZIP) würdigt der Bund den innovativen städtebaulichen Ansatz, einen denkmalgeschützten Luftschutzbunker wieder einer zukunftsträchtigen Nachnutzung zuzuführen“, ist Baubürgermeister Lothar Quast überzeugt. Das Projekt von überregionaler Bedeutung reihe sich in den städtebaulichen Kontext der bislang in der Neckarstadt-West realisierten Maßnahmen wie etwa dem Alten Meßplatz und dem Neumarkt ein und trage als eine überregional bedeutende Kultur- und Bildungseinrichtung zu einer weiteren Aufwertung des Stadtteils und der Gesamtstadt bei.
Eine Vorfreude, die Institutsleiter Dr. Ulrich Nieß uneingeschränkt teilt: „Als Leiter des Stadtarchivs freut es mich besonders, dass wir einen so geschichtsträchtigen Ort nach den Anforderungen eines modernen Archives zu neuem Leben erwecken.“
Bereicherung für die ganze Stadt
Nach der Entscheidung, aus dem statisch nicht für schwere Rollregale und Archivalien konzipierten Collini-Center auszuziehen, wird der Ochsenpferchbunker die neue Heimat des Stadtarchivs. Das Archiv nutzt den gut erhaltenen Bunker bereits als Depot. Der Umbau des Betonbaus aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs schafft ein Haus der Stadtgeschichte und einen Erinnerungsort mit Ausstellungsmöglichkeiten, großzügigen Raumkapazitäten für Büros, einem Lesesaal und Veranstaltungsräumen.
Als weiteres kulturelles Zentrum in der Neckarstadt-West wird der Bunker so ganz Mannheim bereichern. Auch von der ICE-Trasse aus Richtung Frankfurt wird der imposante Bau stadtbildprägend zu sehen sein.
Die GBG wird den Bunker im Auftrag der Stadt für eine Nutzung durch das Stadtarchiv-ISG umbauen. Das Büro Schmucker und Partner plant die architektonische Ausführung. Das Stadtarchiv wird die Räumlichkeiten dann von der GBG anmieten. Insgesamt belaufen sich die Baukosten auf rund 17 Millionen Euro sowie circa 1,5 Millionen Euro für die Herstellung der Außenanlagen, IT-Verkabelung und Einrichtungskosten.“