Ludwigshafen, 19. April 2016. (red/ms) Altkanzler Helmut Kohl empfängt am heutigen Dienstag den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Mihály Orbán in Oggersheim. Sechs Anhänger der AfD wollen Herrn Orbán mit Transparenten empfangen und willkommen heißen – rund 30 Demonstranten aus dem Umfeld „Antifa Rheinpfalz“ protestieren mit einem Plakat gegen Nationalismus und ein „Europa der Abschottung“. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot vor Ort und zieht bislang ein positives Zwischenfazit: Alles sei friedlich abgelaufen, man rechne nicht mit Problemen. (Lesen Sie hier die gemeinsame Stellungnahme)
Von Minh Schredle
Es ist warm und das Wetter ist schön – eigentlich die idealen Bedingungen, um demonstrieren zu gehen. In Oggersheim bleibt die Anzahl der Anwesenden dennoch deutlich hinter den Erwartungen zurück: Bei der Demonstration der Antifa habe man mit ungefähr 50 Personen gerechnet, teilt Polizeisprecher Michael Baron mit. Gegen 10:00 Uhr haben sich allerdings nur gut 30 Menschen versammelt. Auf einem Banner heißt es:
Nationalismus raus aus den Köpfen.
Ansonsten ist nur wenig von politischen Inhalten mitzubekommen – es ist auffällig ruhig. Der gesicherte Bereich in der Marbacher Straße, in dem Altkanzler Kohl in seinem Wohnhaus auf den ungarischen Ministerpräsidenten Orbán trifft, ist gut einhundert Meter von den Demonstranten getrennt. Hier sind die Demonstranten am Vormittag nicht zu hören.
Fast einen halben Kilometer entfernt von den Demonstranten der Antifa, an der Kreuzung von der Weimarer Straße/Egellstraße, haben gegen 10:00 Uhr sechs Anhänger der AfD zusammengefunden, die Ministerpräsident Orbán willkommen heißen wollen – nach Angaben der Polizei habe die AfD laut Anmeldung zehn Menschen angekündigt.
Alles bleibt ruhig
Antifa und AfD sind allein räumlich weit von einander getrennt. Hinzu kommen sehr hohe Sicherheitsvorkehrungen der Polizei, die jeden auch nur potenziell kritischen Punkt permanent mit mindestens einem halben Dutzend Beamten überwacht.
Die Polizei ist mit einer personellen Übermacht präsent: Gefühlt kommt auf jeden Demonstranten ein Mannschaftswagen. Wie Polizeisprecher Michael Baron mitteilt, sei man bislang sehr zufrieden mit dem Verlauf des Einsatzes:
Es ist alles ruhig und friedlich verlaufen, wir rechnen nicht mehr mit Problemen. Die Anhänger beider Demonstrationen haben sich heute absolut unauffällig verhalten.
Vor dem Hintergrund der diversen Ausschreitungen in jüngerer Vergangenheit ist das ein sehr positives Fazit.

Im Anschluss an den Besuch gab Viktor Orban noch ein Statement vor den Medien ab – er hielt es allgemein, dankte dem Altkanzler im Namen aller Ungarn für die deutsch-ungarische Freundschaft. Foto: Zone7
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- Hohe Personalstärke.
- Kein Durchkommen.
- Warum demonstriert die AfD denn nur gegen „linke“ Gewalt?
- Auch die Zwischenbereiche sind abgesichert.
- Für was genau die Antifa nun konkret demonstriert, ist für den außenstehenden Betrachter eher schleierhaft.
- Offenbar ist es ein paar Anwohnern ruhig genug, um in der Nähe der Demonstration ein bisschen zu plaudern.
- Aus dem gesicherten Bereich heraus sind die Demonstranten der Antifa kaum noch zu erkennen.