Rhein-Neckar, 19. Februar 2021. (red/pro) In Corona-Zeiten ist man seit Wochen dazu verdammt, die überwiegende Zeit seines Lebens zu Hause zu verbringen. Restaurants, Bars und andere Lokalitäten haben geschlossen. Das Rheinneckarblog.de hat deshalb einen Kochkanal gestartet, denn Redaktionsleiter Hardy Prothmann ist passionierter Hobbykoch und zaubert jeden Tag leckere Sachen auf den Familientisch. Außer, es gibt Widerstand.
Von Hardy Prothmann
Zunächst darf ich mich bei allen zahlenden Leserinnen und Lesern bedanken, die uns die Stange halten, auch wenn wir unsere Berichterstattung spürbar zurückgefahren haben.
Woran liegt das? Einerseits daran, dass zum neuen Jahr kein einziger unserer Verträge mit Werbepartnern verlängert worden ist. Damit fällt die wichtigste Einnahmequelle weg, Einzelbuchungen kommen, aber nur spärlich.
Ohne Geld kein Journalismus
Die Einnahmen über Steady, unserem Abo-Modell, bewegen sich im mittleren dreistelligen Bereich.
Da ich davon ausgehe, dass die Corona-Krise mindestens noch dieses Jahr maßgeblich beherrschen wird, sehe ich beim Werbemarkt keine Besserung. Selbst wenn es Lockerungen geben wird (wird es, aber erst ab April/Mai), werden viele unserer Werbekunden derart angeschlagen sein, dass sie jeden Euro umdrehen müssen, sofern es nicht nur noch Cent-Münzen oder bereits Schulden sind.
In der Krise gestartet und schon wieder in der Krise
Im Januar ist das Rheinneckarblog zehn Jahre alt geworden. Wir sind in einer Medienkrise gestartet – Corona topp das. Der erste Artikel erschien am 08. Januar 2021. Die Feier fiel coronabedingt aus.
Für die Zukunft setze ich für das Format Rheinneckarblog nicht mehr auf den Werbemarkt. Klar ist jede Werbung eine willkommene Einnahme, aber es wird auf Sie ankommen – auf jede(n) einzelne(n), die oder der das Rheinneckarblog nutzt.
Wir wollen dafür nicht viel Geld. Ein paar Euro sind das nur für jede(n) Einzelne(n). Wir brauchen dieses Geld, um unsere Arbeit zu machen.
Aktuell haben wir etwa zehn Prozent der Abonnentenzahl, die es braucht, um mir und dem Betrieb ein einigermaßen vernünftiges Auskommen zu ermöglichen (hier muss auch wegen juristischer Klagen immer ein Pölsterchen gebildet werden). Dazu kommen die Honorare für die Mitarbeiter und freie Journalisten, die ich immer wieder beauftrage und (anders als viele große Medien) ordentlich bezahle.
„Koch mit Hardy“ ist ein neues Angebot
Im März 2018 hatte ich ein Projekt angefangen: „Mein Speiseplan als Hartzer„. Ich wollte vierzehn Tage lang zeigen, dass man mit wenig Geld gut und gesund kochen kann. Es blieb bei fünf Folgen, weil danach ein fiktionaler Text über einen Terroranschlag in Mannheim erschien und dann eine Welle der Empörung, des Hasses und letztlich staatsanwaltliche Ermittlungen über mich hereinbrachen. Da hatte ich dann andere Sorgen.
Ich habe noch nie staatliche Hilfen der Grundsicherung in Anspruch genommen, sondern gehe sparsam mit dem Geld um und habe „aus der Not eine Tugend gemacht“. Die Reihe „Mein Speiseplan als Hartzer“ führe ich nicht fort.
Dafür ist „Koch mit Hardy“ entstanden. Zunächst mit einer Facebook-Seite, einem Youtube-Kanal und einem Auftritt auf Instragram. Ein Blog wird folgen.
Einfache, günstige und gesunde Küche
Hier zeige ich, wie man mit einfachen Mitteln in einer durchschnittlichen Haushaltsküche viele köstliche Gerichte auf den Tisch bringt, die überwiegend günstig oder sogar sehr günstig sind, dazu aber gehaltvoll und gesund und auch möglichst nachhaltig, weil ich so gut wie alles verwerte und darauf achte, wenig „Abfall“ zu erzeugen. Dabei bleibe ich journalistisch tätig, indem ich viele Informationen in den Videos unterbringe, die von Vorteil sind, um gut informiert zu sein.
Ich mache die allermeisten Gewürzmischungen selbst, Soßen, Dips, Fonds, Fette. Brot backe ich ausschließlich selbst. Ich koche mit Fleisch, aber auch vegetarisch, international und Hausmannskost.
Wichtig ist mir dabei: Mein Vater war Koch und hat mir die Grundlagen beigebracht und ich lerne seit über 40 Jahren immer noch dazu. Heute habe ich beispielsweise ein Rezept einer Instagramerin nachgebacken – war erstaunt, wie super einfach das war und herausgekommen sind extrem leckere Kekse.
Viele müssen den Gürtel enger schnallen
Ich schätze das Handwerk der Köche, der Bäcker, der Metzger und allen, die handwerklich im Bereich Nahrungsmittel arbeiten. Ich gehe sehr gerne essen und lasse mich dabei gerne verwöhnen – ob beim Vereinsfest, im Biergarten oder im Restaurant oder einer Bar.
Aber selbst wenn diese aufmachen, kann ich mir das aktuell nur bedingt leisten, denn auch Freie Journalisten gehören wie andere „Handwerksberufe“ zu den Verlierern in dieser vermaledeiten Corona-Krise, die uns tägliches Politikversagen vor Augen führt.
Ich weiß von vielen, die den Gürtel enger schnallen müssen – deshalb zeige ich in Videos, wie man einerseits beim Kochen abschalten kann (für mich ist das Meditation) und andererseits sich und seine Lieben gut versorgt und viel wichtiger, mit leckerem Essen verwöhnt, was die Laune hebt.
Beim Kochen bekommt man außerdem den Kopf frei – das entspannt also.
Helfen Sie mit, das Angebot erfolgreich zu machen
Natürlich habe ich dabei auch wirtschaftliche Interessen. Ob das klappt und eine Vermarktung möglich ist, weiß ich noch nicht, ich mache es halt mal. So bin ich. Anpacken, ausprobieren, lernen, sich überraschen lassen.
Meine ersten Videos waren mau, es passieren immer noch Fehler, die Inszenierung könnte besser sein – aber ich will hier keinen Hochglanz-Kanal, sondern eben eine ganz reale Haushaltsküche für jederfrau und jedermann.
Und hier werde ich wieder politisch – ich verfolge viele Grüne und ich kenne tatsächlich keine(n) einzige(n), der mal was leckeres kocht – ich sehe immer nur Vorschriften und Framing, aber nie Beispiele, wie man sich nachhaltig gut ernähren könnte, außer in teuren Bio-Läden einzukaufen. Ich glaube, dass die einen viel Geld haben und sich nicht darum kümmern müssen, selbst zu kochen und mit dem Geld auszukommen und die anderen tun nur so als ob. Bei mir ist alles echt und überwiegend nachhaltig. Schon immer.
Das Format wird sich entwickeln – auch mit Ihrer Mithilfe.
Sie alle können mich dabei unterstützen, denn wichtig für eine Vermarktung in diesem Segment ist Reichweite. Bei youtube braucht es 1.000 Abonnenten, bevor man ins „Partnerprogramm“ aufgenommen wird, was aber noch längst kein Auskommen garantiert, dafür braucht es zehntausende von Abonnenten und vor allem „Views“, also Videoaufrufe.
Ich freue mich deshalb, wenn Sie den Youtube-Kanal abonnieren, die Facebook-Seite „liken“ und auch auf Instagram mir folgen.
Übrigens – bislang nicht ausgezahlte „Novemberhilfen“ kann ich nicht beantragen. Auch nicht für Dezember oder das Hilfspaket 3 oder wie das heißt.
Sie können gerne helfen, indem Sie ein Steady-Abo abschließen oder per paypal oder aufs Konto überweisen.
Ja, mir ist bewusst, dass meine „Hater“ sich jetzt wieder die Hände reiben und freuen. Sie hoffen inständig, dass mir die finanzielle Luft ausgeht. Wer dazu gehört, ist allen regelmäßigen Leserinnen und Lesern bekannt.
Möglicherweise hat das RNB keine Zukunft. Das ist dann halt so.
Was für mich wichtig ist: Ich kann immer in den Spiegel schauen und weiß, dass ich mich nie krumm gemacht habe, mich niemals wegen einer „Karriere“ oder finanziellen Gründen verbogen habe. Das können in meiner Branchen nur wenige von sich sagen.
Widerstand
Und was mich persönlich freut: Das noch zwölfjährige Kind im Haushalt hat es echt schon drauf, wie man in diesem Video sehen kann. Das Kind hat protestiert und die Küche für sich gefordert: „Ich will auch mal wieder kochen. Mach Du Deine Videos, aber ab und an gehört die Küche mir. Verstanden?“
Und ob ich das verstanden habe – es war sehr, sehr lecker. Günstig und es ist ein schönes Gefühl, wenn Kinder zu Hause was lernen, was ihnen niemand mehr nehmen kann.
Sie finden „Koch mit Hardy“ hier:
Abonnieren Sie die Kanäle gerne. Ich freue mich über ein Like. Fragen und Anregungen beantworte ich in den Kommentaren.
Abonnenten können bald ein „Ketjap Manis“ gewinnen – wie, steht hier.
Wir erhalten keine Zwangsgebühren, deren gescheiterte Erhöhung nun vor dem Bundesverfassungsgericht durch öffentlich-rechtliche Medien eingeklagt werden soll – unser unabhängiger Journalismus kostet aber Geld. Wir verlieren aktuell alle unsere Werbeeinnahmen, die den Hauptteil unserer Einnahmen ausmachen.
Wir brauchen deshalb Ihre Solidarität und Ihre Überzeugung, unser Angebot mit Zahlungen weiter finanzierbar zu halten. Wenn das nicht möglich ist, schließen wir halt irgendwann ab. Kritischen Journalismus, der sich was traut, finden Sie dann nicht mehr. Versprochen.
Wenn Sie zahlen möchten: Sie können Steady hier abschließen. (Sie werden dort Kunde, Steady behält eine Gebühr ein und zahlt den Rest an uns aus. Sie haben Zugang zu den kostenpflichtigen Artikeln. Die ersten 30 Tage sind kostenfrei und Sie müssen erneut bestätigen, wenn Sie gegen Gebühr weiter Zugriff haben möchten. Das Abo ist monatlich kündbar.)
Sie können hier einen Rheinneckarblog-Plus-Pass kaufen. (Sie werden bei uns Kunde und bei Steady freigeschaltet, sofern Sie mindestens 60 Euro zahlen und haben Zugang zu den kostenpflichtigen Artikeln.)
Sie zahlen per Paypal. (Sie werden bei uns Kunde und bei Steady freigeschaltet, sofern Sie mindestens 60 Euro zahlen und haben Zugang zu den kostenpflichtigen Artikeln für ein Jahr.)
Sie überweisen direkt aufs Konto. (Sie werden bei uns Kunde und bei Steady freigeschaltet, sofern Sie mindestens 60 Euro zahlen und haben Zugang zu allen kostenpflichtigen Artikeln für ein Jahr. Sie können natürlich auch einfach so ein Spende überweisen.)
Alle Inhalte sind urheberrechtlich geschützt. Sie können für alle Inhalte, Texte, Fotos, Videos, Nutzungsrechte erwerben. Anfragen an: verlagsleitung (at) rheinneckarblog.de.
Hypovereinsbank
Kontoinhaber: Hardy Prothmann
BIC (BLZ): HYVEDEMM489
IBAN (Kto.): DE25670201900601447835