Weinheim, 19. Juni 2017. (red/pm) Es gibt viele Wege, auf ein Problem aufmerksam zu machen. Karl-Wilhelm Brunner wählte einen ungewöhnlichen: er schrieb ein Gedicht über den Weg, auf dem seiner Meinung nach eine Sitzbank fehlte. Damit hatte er Erfolg.
Information der Stadt Weinheim:
“ „Kennst du den Weg, der nach Weinheim dich führt, wo Herz und all deine Sinne er rührt?“, so beginnt ein nicht ganz alltägliches Gedicht, das Oberbürgermeister Heiner Bernhard eines Morgens im Postfach fand.
Geschrieben hatte die Zeilen unter dem Titel „Oh Bank, wo bist du?“ Karl-Wilhelm Brunner. Der aus dem Gorxheimertal stammende pensionierte Lehrer nutzt gemeinsam mit seiner Frau gerne den Wanderweg nach Weinheim für einen Spaziergang.
„Früher lief sich der Weg ganz einfach“, erklärt Brunner, doch der mittlerweile über 80-jährige vermisste auf der idyllischen Wegstrecke zunehmend eine Sitzgelegenheit.
Und so kam es, dass er sich dichtend mit einem Brief an Weinheims Oberbürgermeister Heiner Bernhard und dessen Bürgermeisterkollegen Uwe Spitzer aus dem Gorxheimertal wandte.
„So folgst du dem Weg an des Berges Hand und erreichst beim ‚Kneipp’ die erste Bank“, dichtet Brunner weiter. „Deine alten Füße, die wollen nicht mehr so, doch nirgends bisher eine Bank, ja wo?“
Gedicht zeigte Wirkung
OB Bernhard ließ es sich nicht nehmen, sein Antwortschreiben auch in reimenden Worten zu verfassen. Die Aussage darin war klar: Es wird eine neue Ruhebank errichtet. Gemeinsam mit Förster Philipp Lambert fuhren Brunner und seine Frau anschließend den Spazierweg ab, um einen geeigneten Standort festzulegen.
Denn das Aufstellen einer Bank ist mit Pflichten und oft hohen Kosten für die Stadt verbunden, wenn umliegende Baumbestände halbjährig begutachtet und auf Standfestigkeit überprüft werden müssen.
In diesem Fall jedoch sprach nichts dagegen, die neue Ruhe- und Rastmöglichkeit auf dem Unteren Bannholzweg auf Höhe des Reitplatzes zu erreichen. Gemeinsam mit Karl-Wilhelm Brunner fand am 13. Juni die Einweihung statt.“