Mannheim/Rhein-Neckar, 19. Mai 2013. (red) Fabian Hambüchen (25) hat sich seinen siebten Meistertitel im Mehrkampf geholt. Souverän machte er mit 88,85 Punkten klar, dass er angetreten war, um sich erneut Gold zu holen. Damit hat er den seit 1979 bestehenden Rekord von Eberhard Gienger eingeholt. Der junge Turner machte einen glänzenden Eindruck und liegt in der Rekordjagd insgesamt auf Gienger mit 31:36 nur noch fünf Titel zurück.
Von Hardy Prothmann
Voll konzentriert war er, der hessische Ausnahmeturner, Fabian Hambüchen. Aber auch locker. Er ließ sich von den rund 5.000 Besuchern für seine rund Leistung feiern, gut gelaunt und sehr kameradschaftlich im Umgang mit den Turnerkollegen.
Am Barren gab es eine Schrecksekunde, als sich während seiner Übung eine Klemme löste und die Holme sind verschoben. Hambüchen reagierte kurz irritiert, turnte aber ohne Probleme zu Ende. Die richtige Breite ist enorm wichtig und wird genauestens eingestellt – und lose Holme bergen ein erhebliches Unfallrisiko bei den Kräften, die auf das Turngerät einwirken. Entsprechend irritiert verließ der Turner das Feld.
Spannender Wettkampf
Nachdem er nach der dritten von sechs Disziplinen die Führung übernommen hatte. Am Boden legte Fabian Hambüchen für seine Verhältnisse mit 14,800 Punkten vor, wurde aber von Bodenspezialist Matthais Fahrig mit 15,400 Punkten überholt. Beim Sprung holte sich Hambüchen glänzende 15,150 Punkte ab – auch hier wurde er von Matthias Fahrig mit 15,350 Punkten übertrumpft. Er verzichtete auf einen zweiten Sprung. Schlecht lief es am Pauschenpferd für Hambüchen mit nur 13,800 Punkten und Platz sieben. Bei Sprung und Barren ist er also nicht mehr im Einzelwettkampf vertreten.
Dafür zeigte er eine glänzende Leistung an den Ringen mit 14,800 Punkten und wurde dritter hinter Andreas Toba (14,900) und Marcel Nguyen, der 15,350 Punkte vorlegte. Auch am Barren holte sich der der zweifache Silbermedaillengewinner mit 14,950 Punkten den ersten Platz, nahm aber nur an diesen beiden Geräte am Wettkampf teil. Auch hier war Hambüchen mit 14,850 nur knapp hinter Ngyen auf Platz drei. Am Reck wiederum zeigte Hambüchen der Konkurrenz, was ein Abstand ist: 15,250 Punkte waren Platz eins vor Christopher Jursch mit ebenfalls glänzenden 15,050 Punkten.
Nach wechselnden Platzierungen während des Wettkampfs hinter dem siebenfachen deutschen Mehrkampfmeister Hambüchen (88,85 Punkte), gewann Andreas Tober (86,20) die Silbermedaille und Philip Sorrer Bronze (85,25).
Noch mehr Gold für Hambüchen?
Fabian Hambüchen turnt also vier Einzelgeräte, sehr gute Chancen hat er am Boden und seiner Disziplin, am Reck. Aussichtsreich dürfte auch der Barren sein – er ist Eberhard Gienger mit Volldampf auf der Spur.
Die rund 5.000 Turnfans in der Halle feierten die Athleten teils frenetisch – sie bekamen ja auch Spitzensport zu sehen. Aktuell kämpfen die Damen im Mehrkampf in der Maimarkthalle.
Bericht folgt morgen – viel Freude mit den Fotos. Den Ergebnisdienst finden Sie hier.