Mannheim, 19. Januar 2017. (red/pm) Die Aussagen der Journalistin Düzen Tekkal verwundern den Migrationsbeirat Mannheim. Das Viertel am Neckar sei durchaus lebenswert – vielmehr müsse man soziale Ungleichheit in ganz Mannheim bekämpfen.
Information des Migrationsbeirates Mannheim:
„Verwundert zeigt sich der Migrationsbeirat der Stadt Mannheim über die Aussagen der Journalistin Düzen Tekkal in der Sendung Talk bei „Anne Will“ vom 15. Januar 2016. Tekkal hatte die Neckarstadt-West als „No-Go-Area“ bezeichnet und stößt damit auf den Unmut des Migrationsbeirates.
Aus Sicht des Migrationsbeirates bietet der Stadtbezirk mit seiner zentralen Lage im Herzen Mannheims direkt am Neckar viele Potentiale. Die verstärkte Zuwanderung aus Südosteuropa (EU-2-Staaten) und die Aufnahme von Geflüchteten in den letzten Jahren seien eine humanitäre Aufgabe und eine gewaltige Herausforderung, die dieser Stadtbezirk stemmen müsse. Dass dies gelingen wird, ist sich der Migrationsbeirat sicher.
„Ob Diakonie, das Mannheimer Arbeitslosenzentrum, oder die Projekte Amelie und ANIMA. In der Neckarstadt gibt es zahlreiche Unterstützungsangebote, die wertvolle Arbeit leisten“, sagt die stellvertretende Vorsitzende des Migrationsbeirates, Ömür Tosun.
„Angst und Bauchgefühl sind schlechte Ratgeber“
Dem Generalverdacht gegenüber Zuwanderern erteilt der Migrationsbeirat eine Absage: „Angst und Bauchgefühl sind schlechte Ratgeber. Alle Einwohner sind angehalten, die Spielregeln einzuhalten. Die Polizei gibt uns ein sicheres Gefühl und ist ebenso wie die Justiz aufgefordert, die deutsche Rechtsprechung durchzusetzen.“ so Hülya Ayaglar, ebenfalls stellvertretende Vorsitzende des Gremiums.
Die Überwindung von sozialer Ungleichheit sieht der Migrationsbeirat als eine gemeinsame Kraftanstrengung von Bund, Land und Kommune an: „Mehr als der kulturelle Hintergrund von Menschen ist doch die soziale Ungleichheit in unserer Stadt von Interesse. Die städtische Wohnungsbaugesellschaft GBG beispielsweise kann helfen, bezahlbaren, barrierefreien und modernen Wohnraum möglichst gleichmäßig im ganzen Stadtgebiet zu schaffen. Dies würde mithelfen, eine soziale Durchmischung in Mannheim zu sichern.“ ergänzt Cem Yalçinkaya, Mitglied des Migrationsbeirates.“