Rhein-Neckar, 18. April 2013. (red/pm) Am Freitag, den 19. April, kann es zu Streiks im RNV-Verkehrsgebiet kommen, die vermutlich bis um 3.30 Uhr des 20. Aprils gehen. Die RNV warnt: Es kann zu massiven Fahrtausfällen kommen. Auch Schülerverkehre können betroffen sein.
Information der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH:
“Die Gewerkschaft Ver.di hat am heutigen Nachmittag die Beschäftigten der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH für Freitag, 19. April, zum Streik aufgerufen. Seitens der RNV geht man derzeit davon aus, dass am Freitagmorgen ab Betriebsbeginn um 3.30 Uhr sowohl der Straßen- und Stadtbahnverkehr als auch der Busverkehr für 24 Stunden, also bis Samstag, 20. April, 3.30 Uhr weitestgehend stillstehen werden. Die RNV bittet Ihre Fahrgäste daher, sich für den gesamten Tag auf massive Fahrtausfälle einzustellen – und zugleich um Verständnis in dieser besonderen Situation.
Das Unternehmen bietet Kunden und Fahrgästen auf seiner Webseite www.rnv-online.de sowie auf Facebook unter facebook.com/RVNGmbH aktuelle Informationen zur weiteren Entwicklung.
Am Montag hatten die Tarifverhandlungen zwischen der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) und der Gewerkschaft Ver.di erneut zu keiner Einigung geführt.
Seitens der RNV liegt der Gewerkschaft ein Angebot vor, das über Festbeträge eine Anhebung der Vergütung von etwa 3,1% rückwirkend ab 1. April 2013 beinhaltet. Ab April 2014 ist eine weitere Anhebung der Vergütung von etwa 2,4% vorgesehen. Darüber hinaus bietet die RNV ihren Beschäftigten ab 1. Oktober 2014 eine Erhöhung des leistungsabhängigen Entgelts um 0,5% auf 4,5% an. Außerdem sollen Auszubildende ab 1. April 2013 eine um 50 Euro und somit
um 6,5% bis 8% (je nach Ausbildungsjahr) höhere monatliche Vergütung erhalten. Ab 1. April 2014 sollen die Auszubildenden nochmals 40 Euro mehr und damit weitere 5% bis 6% zusätzlich erhalten.
Ver.di lehnt weiterhin ab
Damit ist das letzte Angebot der RNV nochmals erhöht und strukturell angepasst. Dennoch wird es von der Gewerkschaft Ver.di weiterhin abgelehnt. Die Gewerkschaft Ver.di hält an ihrer Forderung einer Tariferhöhung von 7%, mindestens aber 200 Euro bezogen auf eine Laufzeit von einem Jahr – weiterhin fest. Bereits signalisierte Entgegenkommen hinsichtlich Laufzeit und Forderungshöhe wurden schriftlich nicht aufrecht erhalten. Die Tarifverhandlungen zwischen Ver.di und RNV werden unabhängig vom Öffentlichen Dienst und losgelöst von anderen ÖPNV Unternehmen geführt.
Linien- und Schülerverkehre, welche die RNV im städtischen Auftrag erbringt, werden von Ver.di bestreikt. Nicht von der Streikankündigung betroffen sind bestehende Werkverkehre, die durch Subunternehmer im Auftrag der RNV erbracht werden.
Zum Hintergrund: Die RNV betreibt seit 1. März 2005 den Stadt-, Straßenbahn- und Busverkehr in der Metropolregion Rhein-Neckar. Die früher bestehenden unterschiedlichen Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen der einzelnen Gesellschaften wurden auf der Grundlage des Haustarifvertrages der RNV vereinheitlicht und bestehende Besitzstände in der Eingruppierung und durch Besitzstandszahlungen gesichert. Von den Beschäftigten verfügen etwa zwei Drittel über Besitzstandssicherungen. Damit liegen sie in ihrer Vergütung deutlich über dem Tarifniveau des Haustarifvertrages und der Spartentarifverträge in Rheinland-Pfalz sowie Baden-Württemberg.
Eine Fortsetzung der Tarifverhandlungen zwischen Ver.di und RNV ist für Montag, 22. April 2013 angesetzt.”