Rhein-Neckar, 18. Juni 2018. (red/pro) Am 6. Juni hat die Kriminalpolizei Heidelberg den 18-jährigen Iraker Arqam A. festgenommen – er soll Mitglied des „Islamischen Staat“ (IS) gewesen sein.
Wo genau der Mann festgenommen worden ist, wollte Frauke Köhler, Sprecherin des Generalbundsanwalts (GBA) auf Anfrage nicht mitteilen. Der Mann sei „dringend verdächtig, sich als Mitglied an der ausländischen terroristischen Vereinigung „Islamischer Staat (IS)“ beteiligt zu haben (§§ 129b, 129a StGB)“. Auch dessen Wohnung wurde durchsucht.
Ob der Tatverdächtige tatsächlich 18 Jahre alt ist, steht noch nicht fest. Arqam A. soll sich laut GBA im Oktober 2014 in Mossul/Irak dem sogenannten Islamischen Staat angeschlossen habe.
Zunächst soll er „über einen Zeitraum von ungefähr vier Wochen eine militärische Ausbildung“ absolviert haben und dann Wachdienste und die Einrichtung von Kampfstellungen vorgenommen haben. Im Sommer 2015 soll der Beschuldigte an Kämpfen um die irakische Stadt Baidschi teilgenommen haben – er wäre damals 14-15 Jahre alt gewesen: „Je nach Alter gilt auch hier möglicherweise Jugendstrafrecht“, sagte Köhler auf Anfrage.
Der Iraker kam im Februar 2016 als Flüchtling nach Deutschland und lebte seither im Rhein-Neckar-Kreis als „unbegleiteter, minderjähriger Ausländer“. Der Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof hat am 7. Juni Haftbefehl erlassen. Wo der Tatverdächtige in Untersuchungshaft ist, wollte Köhler nicht mitteilen.
Auf Anfrage, über welche belastende Informationen der GBA verfügt, antworte Köhler generell: „Grundsätzlich können das Zeugenaussagen sein, die Auswertung von Kommunikationsmitteln, Informationen deutscher und ausländischer Behörden, die wir auf mögliche Straftaten hin auswerten. Was davon aktuell zutrifft, wird Teil des Verfahrens sein.“