Mannheim/Heidelberg, 18. November 2012. (red/ld) Beim Internationalen Filmfestival Mannheim-Heidelberg ist die iranische Regisseurin Niki Karimi als Newcomer of the Year für ihren Debütfilm „Soote Payan – Final Whistle“ ausgezeichnet worden. Der schwedische Regisseur Jens Sjörgen erhielt den Rainer-Werner-Fassbinder-Preis für „Lycka Till Och ta Hand om Varandra – Good Luck and Take Care of Each Other“. Den Spezialpreis der Jury als bester Regisseur erhielt Simón Franco für „Tiempos Menos Modernos – Not So Modern Times“, mit dem das Festival am 8. November eröffnet wurde.
Von Lydia Dartsch
„Es ist ein Film, der zeigt, dass niemand glücklich sein kann, wenn ein Leben verloren geht“ begründete die internationale Jury aus Adriàn Solar, Karoline Eichhorn und Kaisu Isto ihre Entscheidung. Per Videobotschaft bedankte sich Karimi bei der Jury, dem Publikum und ihren Mitarbeitern. Sie habe nach dem Iran zurückkehren müssen, sagte sie. Dort sei sie gerade mit Dreharbeiten für ihren nächsten Film beschäftigt. An ihrer Stelle nahm Mehdi Abdollahzadeh den Preis entgegen.
Auf Schwedisch wollte Jens Sjörgen seine Dankesrede für den Rainer-Werner-Fassbinder-Preis halten. Als eine Wiedergutmachung für die langen vorangegangenen deutschen Reden von der Landesministerin für Kultur Theresia Bauer, Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz und Heidelbergs Kulturbürgermeiser Joachim Gerner. Eine feinfühlige freundschaftliche Beziehung zeige der schwedische Film „Lycka till och ta hand om varandra“. Der Preis wird vergeben für den Film mit der eigensinnigsten Erzählstruktur.
Ein Leben, das gut ist, wie es ist, zeige „Tiempos menos modernos“ von Simón Franco, der mit dem Spezialpreis als bester Regisseur ausgezeichnet wurde (siehe unsere Filmkritik). Der Film mache Lust am Leben, und zeige, dass man auch abseits sozialer Konventionen glücklich sein kann, so die Jury.
Dem Publikum gefiel „Now Forager, a Film About Love and Fungi“ von Jason Cortlund und Julia Halperin am besten. Regisseur und Hauptdarsteller Cortlund nahm ihn von Anna Ros entgegen, die bei aus dem Publikum des Festivals ausgelost worden war.
Neben den vier Hauptpreisen erhielt „W Sypialni” von Tomasz Wasilewski die lobende Erwähnung der ökumenischen Jury, den ökumenischen Filmpreis erhielt die belgisch-marokkanische Produktion „Le Sac de Farine” von Kadija Leclere. Den Preis der Fibresci-Jury erhielt „Seenelkäik” von Toomas Hussar aus Estland.