Mannheim/Rhein-Neckar, 18. Juni 2019. (red/pm) Sommer, Sonne, Urlaubszeit: Viele Menschen zieht es in der schönsten Zeit des Jahres in die Ferne. Damit die Urlaubsfreude ungetrübt bleibt, gibt der Fachbereich Jugendamt und Gesundheitsamt der Stadt Mannheim einige Gesundheitstipps für die Reise.
Information der Stadt Mannheim:
“Auf Reisen sollte besonders auf Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene geachtet werden. Generell gilt: „Cook it, boil it, peel it or forget it!“. Dies bedeutet: „Kochen, durchbraten, schälen oder lieber bleiben lassen!“. Darüber hinaus sollte, auch beim Zähneputzen, auf einwandfreies Trinkwasser geachtet und auf Eiswürfel verzichtet werden. Besonders hoch ist das Risiko bei Fernreisen nach Afrika, Asien oder Südamerika. In diesen Ländern sind die Hygienestandards teilweise niedrig. Auch lässt die Wärme dort Durchfallerreger schnell wachsen.
Impfstatus überprüfen
Zu einer guten Reisevorbereitung gehört außerdem der Impfcheck, zu den benötigten Unterlagen ein gültiger Reisepass oder Personalausweis und der Impfausweis. Denn der für Deutschland empfohlene „Basisimpfschutz“ gilt erst recht für Reisen: So ist zum Beispiel das Risiko, bei unzureichendem Schutz an Masern zu erkranken, in vielen Ländern hoch. Auch der Tetanusimpfschutz sollte bei diesem Anlass überprüft werden.
Die Hepatitis A-Impfung ist eine der wichtigsten Reiseimpfungen und schützt vor dem in südlichen Ländern sehr weit verbreiteten Virus, das über Wasser, Lebensmittel, Gegenstände und Hände übertragen wird. Eine Kombinationsimpfung mit Hepatitis B schützt gleichzeitig vor dieser überwiegend durch Blutkontakt und Sexualverkehr übertragbaren Krankheit.
Das über Stechmücken übertragbare gefährliche Gelbfiebervirus kommt in bestimmten Regionen Zentralafrikas und Südamerikas vor. Die Erkrankung ist mit einer hohen Sterblichkeit verbunden, und alle, die Gelbfieberregionen bereisen, sollten sich unbedingt impfen lassen. Manche dieser Länder verlangen für die Einreise eine Impfbescheinigung. Die Impfung kann nur von einer anerkannten Gelbfieberimpfstelle vorgenommen werden, beispielsweise im Fachbereich Jugendamt und Gesundheitsamt der Stadt Mannheim.
Ebenfalls über Stechmücken werden die Erreger der Malaria übertragen, die in vielen Ländern Afrikas, Asiens sowie Zentral- und Mittelamerikas vorkommt. Ob ein Malariamedikament vorsorglich eingenommen werden muss oder bei Reisezielen mit niedrigem Infektionsrisiko ein mitgeführtes Medikament zur Notfallbehandlung (Stand-by) ausreicht, ist in einer reisemedizinischen Beratung zu klären. Kleinkindern und Schwangeren wird aufgrund der erheblichen Gefährdung durch schwere Verläufe bei Infektion mit einem Malariaerreger von vermeidbaren Reisen in Malariagebiete abgeraten.
Reisende in Risikogebiete sollten sich durch bedeckende Kleidung mit langen Ärmeln und langen Hosen vor Mückenstichen schützen, auf freie Hautstellen wiederholt ein gut wirksames Mückenabwehrmittel auftragen und nachts unter einem Mückenschutz schlafen. Konsequente Maßnahmen vor Mückenstichen vermindern nicht nur das Infektionsrisiko durch Malaria, sondern auch anderer durch Stechmücken übertragene Viruserkrankungen wie Dengue, Chikungunya und Zika, die in tropischen und subtropischen Regionen vorkommen können und gegen die es bisher keine Impfung gibt.
Eine besondere Gefahr birgt das Zika-Virus in der Schwangerschaft, denn bei Infektion der Mutter kann es zu schweren Missbildungen des Kindes im Mutterleib kommen. Das Zika-Virus kommt insbesondere in tropischen und subtropischen Regionen vor, hauptsächlich in Afrika und Asien, auf pazifischen Inseln Ozeaniens und in vielen Ländern Mittel- und Südamerikas. Häufig verläuft eine Zika-Virus-Infektion völlig unbemerkt. Das Virus kann auch auf sexuellem Weg durch Sperma übertragen werden. Daher sollte für die Dauer von sechs Monaten nach Rückkehr aus einem betroffenen Gebiet mit Kondom verhütet werden.
Eine gute Beratung ist wichtig
Ob vor einer Reise weitere Impfungen, zum Beispiel gegen Typhus, Tollwut, Meningokokken, Japanische Enzephalitis, FSME oder Influenza wichtig sind, ist vom Reiseziel, der Reieseart und weiteren persönlichen Faktoren abhängig und sollte individuell mit dem Impfarzt besprochen werden. Eine gute Beratung ist insbesondere für Schwangere und bei Reisen mit Säuglingen und Kleinkindern wichtig.
Informationen zur Reiseapotheke, zum Sonnenschutz oder zu richtigem Trinkverhalten in heißen Ländern sollten die Beratung abschließen. Vor einer Reise empfiehlt sich ein Gespräch mit dem Hausarzt. Aktuelle Informationen zu Reisen und Gesundheit bietet auch das Auswärtige Amt (www.auswaertiges-amt.de), das Robert-Koch-Institut (www.rki.de) und die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin (www.dtg.org).
Selbstverständlich bietet auch der Fachbereich Jugendamt und Gesundheitsamt der Stadt Mannheim gerne einen Beratungs- und Impftermin an, der unter der Telefonnummer 293-2203 vereinbart werden kann.”