Frankenthal/Heidelberg/Sinsheim, 18. April 2017. (red/pro) Der am 15. April in einem Altkleidersack entdeckte Säugling hat wohl nur rund eine Stunde gelebt – so das Ergebnis der Obduktion durch die Rechtsmedizin Mainz. Woran das Kind gestorben ist, steht nach wie vor nicht sicher fest. Die Behörden ermitteln zur Zeit gegen “Unbekannt”.
Die Obduktion konnte keine mechanische Gewalt am Kind feststellen, wohl aber ein vergrößertes Herz,
sagt der Frankenthaler Oberstaatsanwalt Hubert Ströber auf Nachfrage. Das Kind könnte also an Herzversagen gestorben sein, allerdings:
Wir ermitteln wegen Totschlags, weil die Todesursache durchaus auch ein Nicht-Versorgen des Kindes sein könnte.
Aktuell bearbeitet die Staatsanwaltschaft Frankenthal den Fall, weil der Leichnam des Säuglings in deren Zuständigkeitsbereich in Schifferstadt entdeckt worden ist. Der Altkleidersack, in dem das Kind entdeckt worden war, stammt allerdings aus dem Raum Sinsheim, wo er eingesammelt und nach Schifferstadt gefahren worden war.
Der mögliche “Tatort” liegt also mit hoher Wahrscheinlichkeit im Raum Sinsheim – hier ist die Staatsanwaltschaft Heidelberg zuständig. Die Behörden stehen in Kontakt und Frankenthal hat um Übernahme gebeten.
Über eine DNA-Analyse wird versucht werden, mehr über das Kind und die Mutter zu erfahren, also beispielsweise, welchem “Kulturkreis” sie entstammt.
Die Behörden bitten die Bevölkerung um Hinweise. Wer kennt eine ehemals schwangere Frau, die kein Kind bei sich hat? Hat jemand verdächtige Beobachtungen gemacht? Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle entgegen.