Weinheim, 18. März 2015 (red/pm) An der Dietrich-Bonhoefer-Werkrealschule in Weinheim führten die Pädagoginnen Mechthild Becker und Tanja Neuthinger-Gärtner und Marie Antoinette-Mayer von der kommunalen Schulsozialarbeit in der Begegnungsstätte West des Stadtjugendrings vergangene Woche eine Fortbildung im Rahmen des Präventionskonzeptes „Konflikt-Kultur“ durch. Für jeweils eine 6., 7. und 8. Klasse standen jeweils zwei Vormittage Sozialtraining auf dem Stundenplan. Das Motto hieß: „Zusammen leben.“ Die Jugendlichen lernten viel über den Umgang mit anderen Menschen, Respekt und Selbstkontrolle.
Information der Stadt Weinheim:
„Der Schulalltag ist oft sehr stressig. Konflikte sind unvermeidbar. Aber wie sie ausgetragen und gelöst werden, ist entscheidend. Auch weil es oft ungelöste Konflikte sind, die dann in Mobbing ausarten. Tanja Neuthinger-Gärtner ließ die Schüler den Umgang miteinander üben. In Briefen durften sie an Mitschüler schreiben, was ihnen am Umgang gefällt und was nicht. Ein Junge las in seinem Brief einer Mitschülerin, er sei laut und unbeherrscht.
Es dauerte mitunter eine Weile und eine Überwindung, bis sich Absender und Adressat in der Mitte des Stuhlkreises trafen, um sich die Hand zu geben. „Das habt Ihr gut gemacht“, lobte Tanja Neuthinger-Gärtner, „es ist nicht einfach, auf jemanden zuzugehen und zuzugeben, sich ändern zu müssen“. Auch die Meinung des Mitschülers stehen zu lassen, ohne sie zu kommentieren oder gar darüber zu spotten, wurde zur Übung im Sozialtraining.
Neue Erfahrungen
Nicht alle Jugendlichen, so die Lehrerin, kennen solche Gespräche und Gedanken aus dem eigenen Elternhaus. Für manchen waren es ganz neue Erfahrungen. Tanja Neuthinger-Gärtner: „Im Leben nach der Schule wird es kein Verständnis mehr geben, zum Beispiel für den Verlust von Selbstkontrolle, deshalb: nutzt die Schulzeit, den Umgang mit dem Mitmenschen zu lernen“.
Es waren anstrengende Stunden in der Begegnungsstätte West, die für solche schulnahen Projekte in einem neutralen Raum beste Rahmenbedingungen bot. Manche Schüler sahen sich hinterher mit anderen Augen. Sie gingen anders miteinander um. Respektvoller. Das Präventionskonzept „Konflikt-Kultur“ an der „starken“ Dietrich-Bonhoeffer-Werkrealschule hat erst begonnen, angelegt ist es auf Nachhaltigkeit.“